Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
er und hob den Kopf, um Idaho anzusehen.
    Ich muß ihn dazu kriegen, daß er zusammen mit Ghani von hier verschwindet, dachte Idaho. Er sagte: »Es war nicht meine Absicht, dir Schuldgefühle einzureden.«
    »Ich verstehe das«, sagte Stilgar. »Ich habe das auch nur gesagt, um dir zu verdeutlichen, mit welchen Problemen wir uns hier auseinandersetzen: Fremen. Selbst Alia denkt wie eine Fremen.«
    »Und die Priester?«
    »Sie sind eine andere Sache«, erwiderte Stilgar. »Sie wollen nichts anderes, als daß die Leute alles schlucken, was ihnen vorgesetzt wird.« Er sprach mit leiser Stimme, aber Idaho hörte deutlich die Bitterkeit und fragte sich, warum Stilgar sich nicht schon längst gegen sie entschieden hatte.
    »Sie wenden einen alten Trick autokratischer Herrschaft an«, sagte Idaho. »Und auch Alia kennt ihn gut. Gute Untertanen müssen sich schuldig fühlen. Wenn sie erst einmal soweit sind, werden sie – sich selbst als Versager sehend - gegen nichts mehr aufmucken. Und ein guter Autokrat sorgt dafür, daß es eine Menge Schuldgefühle gibt, die man der Bevölkerung einreden kann.«
    »Das habe ich bemerkt«, sagte Stilgar trocken. »Aber du solltest mir verzeihen, wenn ich noch einmal erwähne, daß es deine Frau ist, von der du sprichst. Und sie ist die Schwester Muad'dibs.«
    »Und ich sage dir, sie ist besessen!«
    »Das sagen viele. Eines Tages wird sie sich einer Prüfung unterziehen müssen. Aber im Moment gibt es andere Dinge, die wichtiger sind.«
    Idaho schüttelte traurig den Kopf. »Alles, was ich dir erzählt habe, ist beweisbar. Die Kommunikation mit Jacurutu fand stets von Alias Tempel aus statt. Die Verschwörung gegen die Zwillinge ist von dort aus mitverschuldet worden. Das Geld, das durch die auf Fremdwelten verkauften Sandwürmer hereinkommt, geht durch diesen Tempel. Alle Fäden führen zu Alias Büro, zur Regentschaft.«
    Stilgar schüttelte den Kopf und holte tief Luft. »Dies hier ist neutrales Gebiet. Ich habe mein Wort gegeben.«
    »Aber so kann es nicht mehr weitergehen!« protestierte Idaho.
    »Ich bin deiner Meinung.« Stilgar nickte. »Alia ist in einem Kreis gefangen, der jeden Tag enger wird. Es ist so ähnlich wie die alte Sitte, mehrere Frauen zu haben. Das macht Männer auf die Dauer impotent.« Er warf Idaho einen fragenden Blick zu. »Du sagtest, sie betrügt dich mit anderen Männern. Ich nehme an, du würdest es so ausdrücken, daß sie ihr Geschlecht als Waffe einsetzt. Damit steht dir wenigstens ein legaler Weg offen. Jarvid hält sich hier in Tabr auf. Er hat Botschaften von Alia. Du brauchst ihn nur ...«
    »Innerhalb neutralen Gebietes?«
    »Das nicht. Aber draußen, in der Wüste ...«
    »Und wenn ich die Gelegenheit zur Flucht benutzen würde?«
    »Man wird dir eine solche Gelegenheit nicht geben.«
    »Stil, ich schwöre dir, daß Alia besessen ist. Was soll ich denn nur tun, um dich zu überzeugen?«
    »Das ist schwierig«, erwiderte Stilgar. Er hatte das während der Nacht mehrere Male gesagt.
    Idaho erinnerte sich an Jessicas Worte und sagte: »Aber du hast Möglichkeiten, den Wahrheitsgehalt meiner Worte herauszufinden.«
    »Eine Möglichkeit, ja«, stimmte Stilgar zu. Erneut schüttelte er den Kopf. »Aber es ist schmerzhaft und unumstößlich. Deswegen erinnerte ich dich an deine Auffassung, Schuldgefühle betreffend. Wir können uns von allen Schuldgefühlen befreien, die drohen, uns zu zerstören, ausgenommen von denen, die der Besessenheitsprüfung unterliegen. Weil diese, da sie alle Angehörigen des Stammes angeht, hundertprozentige Bereitschaft verlangt.«
    »Ihr habt das schon vorher getan, nicht wahr?«
    »Ich bin sicher, daß die Ehrwürdige Mutter nicht versäumt hat, unsere Geschichte in ihrem Gedächtnis aufzuzeichnen«, sagte Stilgar. »Du weißt selbst, daß wir so etwas schon vorher getan haben.«
    Idaho bemerkte die leichte Irritiertheit in Stilgars Stimme und sagte: »Ich hatte nicht die Absicht, dich bei einer Schwindelei zu ertappen ...«
    »Es liegt an der langen Nacht und den Fragen ohne Antwort«, gab Stilgar zurück. »Und jetzt ist schon Morgen.«
    »Ich muß die Erlaubnis erhalten, Jessica eine Botschaft zu senden«, sagte Idaho.
    »Das würde eine Botschaft nach Salusa sein«, erwiderte Stilgar. »Ich mache keine haltlosen Versprechungen. Mein Wort gilt. Deswegen ist Tabr auch neutrales Gebiet. Ich muß dafür sorgen, daß du schweigst. Ich habe das vor meiner ganzen Familie versprochen.«
    »Alia muß vor ein Prüfungsgericht

Weitere Kostenlose Bücher