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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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gebracht werden!«
    »Vielleicht. Zuerst müssen wir aber herausfinden, ob ihr Verhalten nicht irgendwelchen ungünstigen Umständen unterliegt. Einer momentanen Führungsschwäche vielleicht. Oder auch einfach nur einer Pechsträhne. Genauso gut könnte es sich um eine zeitweilige schlechte Tendenz handeln, die jeder Mensch irgendwann einmal durchmacht. Es muß gar nichts mit irgendeiner Besessenheit zu tun haben.«
    »Du willst nur herausfinden, ob ich nicht einfach ein gehörnter Ehemann bin, der versucht, seine persönlichen Rachegefühle durch andere wahrnehmen zu lassen«, sagte Idaho.
    »Dieser Gedanke ist anderen gekommen«, sagte Stilgar. »Nicht mir.« Er lächelte über seine eigenen Worte. »Wir Fremen haben eine traditionelle Wissenschaft, die Hadith. Wenn wir einen Mentaten oder eine Ehrwürdige Mutter fürchten, wenden wir uns ihr zu. Es heißt, daß die einzige Furcht, der wir nicht zu entgehen vermögen, jene ist, die aus unseren eigenen Fehlern erwächst.«
    »Lady Jessica muß etwas erfahren«, sagte Idaho. »Gurney sagt ...«
    »Diese Botschaft ist vielleicht gar nicht von ihm.«
    »Sie kommt von keinem anderen. Wir Atreides haben unsere eigenen Methoden, die Echtheit von Botschaften herauszufinden. Stil, willst du nicht wenigstens herauszufinden versuchen ...«
    »Jacurutu existiert nicht mehr«, sagte Stilgar. »Es wurde bereits vor vielen Generationen zerstört.« Er berührte Idahos Ärmel. »Wie dem auch sei, ich kann meine Krieger nicht aufsplittern. Die Zeiten sind hart, und die Bedrohung des Qanats ... verstehst du denn nicht?« Er straffte sein Gesicht. »Wenn Alia ...«
    »Es gibt keine Alia mehr«, sagte Idaho.
    »Das sagst du.« Stilgar nahm einen weiteren Schluck aus seiner Tasse und setzte sie vorsichtig ab. »Bewahr die Ruhe, mein Freund. Meistens ist es gar nicht nötig, einen Arm zu amputieren, bloß um einen in ihm steckenden Splitter loszuwerden.«
    »Dann laß uns über Ghanima reden.«
    »Dazu gibt es keinen Grund. Sie hat meine Unterstützung und ist mir verbunden. Niemand kann ihr hier etwas antun.«
    So naiv kann er gar nicht sein, dachte Idaho.
    Aber Stilgar stand bereits auf, um anzuzeigen, daß er das Gespräch als beendet ansah. Idaho erhob sich und fühlte die Steifheit seiner Knie. Die Oberschenkel waren beinahe erstarrt. Kaum war er auf den Beinen, als sich die Tür öffnete und der Diener eintrat. Hinter ihm erschien Jarvid. Idaho wandte sich um. Stilgar war vier Schritte von ihm entfernt. Ohne zu zögern riß Idaho sein Messer aus der Scheide und jagte die Spitze in die Brust des völlig unvorbereiteten Jarvid. Der Mann taumelte zurück, riß sich selbst das Messer aus der Wunde. Dann drehte er sich und fiel aufs Gesicht. Seine Beine zuckten noch einmal, dann war er tot.
    »Nur um den Klatsch zu ersticken«, sagte Idaho.
    Der Diener stand mit gezogenem Messer neben der Tür und wußte offensichtlich nicht, wie er reagieren sollte. Idaho hatte seine eigene Waffe bereits wieder eingesteckt. Auf seiner gelben Robe war ein Streifen roten Blutes.
    »Du hast meine Ehre untergraben!« brüllte Stilgar plötzlich. »Dies hier ist neutrales ...«
    »Sei still!« Idaho schaute den schockierten Naib offen an. »Du trägst bereits ein Halsband, Stilgar!«
    Und damit hatte er eine der drei schlimmsten Beleidigungen ausgesprochen, die man einem Fremen an den Kopf werfen konnte. Stilgars Gesicht wurde blaß.
    »Du bist ein Untertan«, sagte Idaho. »Du hast die Fremen wegen ihres Wassers verkauft.«
    Das war die zweitschlimmste Beleidigung, weil sie auf die Leute von Jacurutu anspielte.
    Stilgar fletschte die Zähne und griff nach seinem Crysmesser. Der Diener wandte sich von Jarvids Leiche ab.
    Dem Naib seinen Rücken zuwendend, überschritt Idaho die Schwelle und sprach die dritte Beleidigung aus. »Du hast keine Unsterblichkeit, Stilgar. Keiner deiner Abkömmlinge ist deines Blutes!«
    »Wohin gehst du jetzt, Mentat?« fragte Stilgar ruhig, als Idaho den Raum verließ. Seine Stimme war so kalt wie der Wind vom Pol.
    »Ich werde Jacurutu suchen«, erwiderte Idaho, ohne sich umzudrehen.
    Stilgar zog das Messer. »Vielleicht kann ich dir dabei helfen.«
    Idaho hatte bereits das Ende des Korridors erreicht. Ohne anzuhalten, erwiderte er:
    »Wenn du das mit deinem Messer tun willst, du Wasserdieb, stoße es mir in den Rücken. Das würde genau den Methoden entsprechen, die sich für jemanden geziemen, der das Halsband eines Dämons trägt.«
    Mit zwei Riesensprüngen durchquerte

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