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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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als die ihren und waren von einer solchen Schwärze, daß nicht einmal die über ihm hängende Lampe sie zum Erleuchten brachte. Sein Sohn erinnerte an eine noch unfertige Kopie seiner selbst, auch wenn sein flaches Gesicht kaum die Unruhe verbergen konnte, unter der er offensichtlich litt.
    »Unter den Verfemten gibt es eine spezielle Prüfung, um die Männlichkeit zu erlangen«, sagte Muriz. »Mein Sohn wird eines Tages der Richter von Shuloch sein. Deswegen müssen wir wissen, ob er in der Lage ist, so zu handeln, wie es erforderlich ist. Unsere Richter können weder Jacurutu, noch den Tag unserer Niederlage vergessen. Kralizec, der Taifunkampf, lebt weiter in unseren Herzen.« Jedes Wort, das er sagte, erinnerte an ein Ritual.
    Einer der weichhäutigen Stadtbewohner regte sich plötzlich und sagte: »Du tust falsch daran, uns zu binden und zu foltern und uns wie Gefangene zu behandeln. Wir kamen in Frieden unter dem Zeichen des Umma .«
    Muriz nickte. »Ihr wart auf der Suche nach einer persönlichen religiösen Erweckung? Gut. Ihr sollt das Erwachen haben.«
    Der weichhäutige Mann erwiderte: »Falls wir ...«
    Einer der neben ihm sitzenden Wüstenmänner fauchte: »Schweig still, du Narr! Dies hier sind Wasserdiebe. Sie gehören zu denen, von denen wir annahmen, wir hätten sie längst ausradiert.«
    »Die alte Geschichte«, sagte der weichhäutige Gefangene.
    »Jacurutu ist mehr als nur eine alte Geschichte«, sagte Muriz. Erneut deutete er auf seinen Sohn. »Ich habe euch Assan Tarig vorgestellt. Ich bin hier nur der Arifa, euer einziger Richter. Mein Sohn wird ebenfalls dazu ausgebildet werden, Dämonen aufzuspüren. Die alten Sitten sind und bleiben die besten.«
    »Aus diesem Grund kamen wir in die Wüste«, protestierte der weichhäutige Mann. »Wir wollten zurück auf den alten Weg, wollten wandern in der ...«
    »Mit bezahlten Führern«, unterbrach ihn Muriz und deutete auf die dunkelhäutigeren Männer. »Wolltet ihr euch euren Weg in die Seligkeit etwa erkaufen?« Muriz warf seinem Sohn einen kurzen Blick zu. »Assan, bist du bereit?«
    »Ich habe lange darüber nachgedacht, daß sie in der Nacht kamen und unsere Leute ermordeten«, erwiderte Assan mit ungeduldiger Stimme. »Sie schulden uns Wasser.«
    »Dein Vater überläßt dir sechs von diesen«, sagte Muriz. »Ihr Wasser ist das unsrige. Und auch ihre Schatten werden die unsrigen sein und uns bewachen bis in alle Ewigkeit. Ihre Schatten werden dich vor Dämonen warnen. Und sie werden dir als deine Sklaven folgen, wenn du in das Alam al-Mithal eingehst. Was hast du dazu zu sagen, mein Sohn?«
    »Ich danke meinem Vater«, erwiderte Assan. Er machte einen kurzen Schritt nach vorn. »Ich werde ein Mann unter den Verfemten sein. Dieses Wasser ist unser Wasser.«
    Nachdem er seine Rede beendet hatte, ging der Junge auf die Gefangenen zu. Er begann mit dem, der links außen saß, packte seinen Kopf bei den Haaren, riß ihn zurück und stieß die Klinge seines Messers durch den Hals bis ins Gehirn. Er tat rasche Arbeit und vergeudete dabei nur ein Minimum an Blut. Lediglich der weichhäutige Städter protestierte, als der Junge nach seinem Haar griff, während die anderen nach alter Sitte vor Assan Tarig ausspuckten und sagten: »Siehe, wie vergeudet wäre mein Wasser, fiele es den Tieren der Wüste zu Opfer!«
    Als der Junge fertig war, klatschte Muriz einmal in die Hände. Männer erschienen und schleppten die Leichen zu den Totendestillen, wo man sie ihres Wassers berauben würde.
    Muriz stand auf, schaute seinen schwer atmend dastehenden Sohn an und beobachtete, wie die anderen die Leichen entfernten. »Nun bist du ein Mann«, sagte er. »Und das Wasser unserer Feinde wird die Sklaven ernähren. Und, mein Sohn ...«
    Assan Tarig warf seinem Vater einen überraschten Blick zu und zeigte ein schüchternes Lächeln.
    »Der Prediger darf davon nichts erfahren«, sagte Muriz.
    »Ich verstehe, Vater.«
    »Du hast deine Sache gut gemacht«, sagte Muriz. »Denn jene, die über Shuloch straucheln, haben das Leben verwirkt.«
    »Wie du sagst, Vater.«
    »Du bist dazu ausersehen, wichtige Aufgaben zu übernehmen«, sagte Muriz. »Ich bin stolz auf dich.«

13
     
Ein gebildeter Mensch kann zu einem Primitiven werden. – Was diese Aussage umfaßt, ist die Tatsache, daß sich die Arten menschlichen Zusammenlebens verändern. Alte Wertvorstellungen geraten ins Wanken, werden zu einem Verbindungsglied zur Landschaft mit ihrer Vegetation und ihren Tieren. Diese

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