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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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wird sich doch nicht gegen dich stellen.«
    »Lange bevor sie meine Mutter wurde, war sie schon eine Bene Gesserit. Duncan, sie gestattete es, daß mein Bruder sich der Prüfung durch das Gom Jabbar unterzog! Sie arrangierte diese Prüfung sogar! Und das, obwohl sie wußte, daß er sie möglicherweise nicht überleben würde! Die Bene Gesserit haben nie lange auf etwas vertraut, dafür sind sie viel zu pragmatisch. Sobald sie zu der Ansicht gelangen, daß es zum Besten der Schwesternschaft ist, werden sie sich gegen mich wenden.«
    Duncan Idaho nickte. Wie überzeugend sie doch war. Es war ein trauriger Gedanke.
    »Wir müssen zuerst die Initiative ergreifen«, fuhr Alia fort. »Das wird unsere schärfste Waffe sein.«
    »Aber da ist noch das Problem Gurney Halleck«, sagte Idaho. »Verlangst du von mir, daß ich meinen alten Freund und Kampfgefährten töte?«
    »Gurney jagt derzeit hinter irgendeinem Spion in der Wüste her«, erklärte Alia, obwohl sie wußte, daß Idaho darüber bereits unterrichtet war. »Er wird zunächst keinerlei Schwierigkeiten machen.«
    »Es ist wirklich komisch«, erwiderte er, »daß der regierende Gouverneur von Caladan hier auf Arrakis die Rolle eines Laufburschen mimt.«
    »Warum sollte er es nicht tun?« wollte Alia wissen. »Immerhin ist er ihr Geliebter. Und das möglicherweise nicht nur in seinen Träumen, sondern in Wirklichkeit.«
    »Ja, natürlich.« Idaho wunderte sich, daß sie von der in seiner Stimme liegenden Unsicherheit nichts mitbekam.
    »Wann wirst du sie entführen?« fragte Alia.
    »Es ist besser, wenn ich dir den genauen Zeitpunkt nicht sage.«
    »Ja ... Ja, ich verstehe. Wohin wirst du sie bringen?«
    »Dorthin, wo niemand sie finden kann. Du kannst dich auf mich verlassen; sie wird nicht hierbleiben, wenn sie eine ständige Bedrohung für dich darstellt.«
    Das plötzliche Aufblitzen in Alias Augen war unmißverständlich. »Aber, wo ...«
    »Wenn du darüber nichts weißt, kannst du – falls es dazu kommen sollte – mit ruhigem Gewissen vor jeder Wahrsagerin eine Aussage machen.«
    »Ah, Duncan, du bist wirklich unschlagbar.«
    Jetzt glaubt sie, ich würde Lady Jessica umbringen, dachte Idaho und sagte: »Bis dann, Liebling.«
    Die Endgültigkeit seiner Worte blieb ihr verborgen. Als er ging, küßte sie ihn.
    Während er durch die sietchähnlichen Tempelkorridore schritt, wischte Idaho sich über die Augen. Auch wenn sie künstliche Produkte der Tleilaxu waren – gegen Tränen waren auch sie nicht gefeit.

20
     
Du hast Caladan geliebt
Und seinen verlorenen Herrn beweint.
Aber der Schmerz verdeutlicht dir,
Daß auch eine neue Liebschaft
Den Geist der Vergangenheit
Nicht verdrängen kann.
Refrain des Habbanya-Klageliedes
     
     
    Obwohl er wußte, daß es völlig sinnlos war, hatte Stilgar dafür gesorgt, daß die Wache für die Zwillinge vervierfacht worden war. Der Junge war nun einmal ein perfekter Nachfahre seines Großvaters, und jeder, der den verstorbenen Herzog noch gekannt hatte, war mit ihm hierin einer Meinung. Zwar verfügte der junge Leto über einen Blick, der noch prüfender war als der seines Großvaters, aber die Vorsicht, mit der er zu Werke ging, war eindeutig die gleiche. All dies mußte man berücksichtigen, wollte man die latente Wildheit und Empfindlichkeit gegenüber gefährlichen Entscheidungen beurteilen.
    Ghanima glich eher ihrer Mutter. Sie hatte Chanis rotes Haar und deren Augenstellung und verhielt sich, stand sie Schwierigkeiten gegenüber, in genau der gleichen berechnenden, abwartenden Weise. Sie hatte mehr als einmal gesagt, daß sie nur das tun würde, was getan werden mußte – aber gleichgültig, wohin Leto sie auch führte: Sie würde ihm folgen.
    Und Leto war momentan dabei, sie beide in eine gefährliche Situation hineinzumanövrieren.
    Auf den Gedanken, mit diesem Problem zu Alia zu gehen, kam Stilgar nicht. Derartige Reaktionen überließ er lieber Irulan, die mit allem und jedem zur Regentin lief. Und als ihm klar wurde, warum er sich so und nicht anders verhielt, stand für ihn fest, daß er die Beurteilung Letos – Alia betreffend – akzeptiert hatte.
    Sie springt mit den Menschen um, wie es ihr gerade in den Sinn kommt, dachte er, und spielt sie gegeneinander aus. Selbst Duncan tanzt nach ihrer Pfeife. Wenn ich nicht zu ihr gehe, so nicht deshalb, weil ich glaubte, sie arbeite gegen mich. Sie hat mich einfach aufgegeben.
    Die Wachen waren inzwischen verstärkt worden, und noch immer durchschritt Stilgar den

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