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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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mit deinem Vorgänger geschehen ist.«
    Und jetzt bin ich hier.
    Erneut ließ Idaho seinen Blick über die nichtssagenden Wände und die Decke schweifen.
    Der Klang entfernter Stimmen drang in sein Bewußtsein. Er sah zur Tür. Die Stimmen waren gedämpft, aber wenigstens eine davon gehörte einer Frau.
    Die Frauen der Kaiserlichen Garde?
    Die Tür schwang nach innen auf, ohne daß die Scharniere ein Geräusch verursachten. Zwei Frauen traten ein. Das erste, was ihm auffiel, war, daß eine der Frauen eine Maske trug. Es war eine formlose, schwarze Kapuze, die das Licht förmlich aufsaugte. Natürlich konnte sie ihn deutlich durch die Vermummung erkennen, aber ihre Züge konnten nicht einmal von den feinsten Durchdringungsgeräten ausgemacht werden. Die Kapuze zeigte ihm darüber hinaus, daß die Ixianer oder deren Nachkommen noch immer im Imperium an der Arbeit waren. Beide Frauen trugen einteilige Uniformen. Sie waren von tiefblauer Farbe und wiesen über der linken Brust auf rotem Untergrund das Falkenwappen der Atreides auf.
    Als sie die Tür schlossen und sich ihm zuwandten, musterte Idaho die beiden eingehend.
    Die Frau mit der Maske hatte eine eckige, kräftige Gestalt. Sie bewegte sich mit der zurückhaltenden Vorsicht einer professionellen Ringkämpferin. Die andere Frau war zierlich und schlank. Ihre Augen saßen in einem feinmodellierten Gesicht mit hohen Wangenknochen. Idaho wurde das Gefühl nicht los, daß er sie schon einmal irgendwo gesehen hatte, aber das war alles, was seine Erinnerung ihm sagte. An den Hüften der Frauen hingen Scheiden, in denen Nadelmesser steckten. An ihren Bewegungen erkannte Idaho, daß sie auch damit umzugehen wußten.
    Die Schlanke sprach zuerst.
    »Ich heiße Luli. Lassen Sie mich die erste sein, die Sie als Kommandant anspricht. Meine Begleiterin muß leider anonym bleiben. Leto, unser Herr, hat es so befohlen. Nennen Sie sie einfach ›unsere Freundin‹.«
    »Kommandant?« fragte er.
    »Es ist der Wunsch unseres Herrn, daß Sie seine Kaiserliche Garde befehligen«, sagte Luli.
    »Wirklich? Dann möchte ich mit ihm darüber reden.«
    »Oh, nein!« Luli war sichtlich schockiert. »Lord Leto wird Sie zu sich rufen, wenn es an der Zeit ist. Momentan will er lediglich, daß es Ihnen gutgeht und Sie sich glücklich fühlen.«
    »Und ich muß gehorchen?«
    Luli schüttelte nur verwirrt den Kopf.
    »Bin ich ein Sklave?«
    Luli entspannte sich und lächelte. »Natürlich nicht. Es ist nur so, daß der Herr sich um viele Dinge kümmern muß, die seiner persönlichen Aufmerksamkeit bedürfen. Er hat uns hierher gesandt, weil er sich Sorgen um seinen Duncan Idaho macht. Sie haben sich lange Zeit in den Händen der schmutzigen Tleilaxu befunden.«
    Schmutzige Tleilaxu, dachte Idaho.
    Das hatte sich zumindest noch nicht geändert.
    Ein bestimmter Ausdruck, den Luli benutzt hatte, verstörte ihn jedoch.
    » Sein Duncan Idaho?«
    »Sind Sie nicht ein Krieger der Atreides?« fragte Luli. Damit hatte sie ihn. Idaho nickte und wandte langsam den Kopf, um die rätselhafte maskierte Frau anzusehen.
    »Warum tragen Sie eine Maske?«
    »Niemand darf wissen, daß ich unserem Herrn Leto diene«, sagte sie. Sie hatte eine sympathische Altstimme, aber Idaho vermutete, daß auch ihr Klang auf die Einwirkung der Tarnkapuze zurückzuführen war.
    »Warum sind Sie dann hier?«
    »Weil der Herr glaubt, daß ich es herausfinden kann, wenn die schmutzigen Tleilaxu an Ihnen herummanipuliert haben.«
    Idaho versuchte zu schlucken, aber seine Kehle war plötzlich wie ausgedörrt. An Bord des Gildentransporters war ihm dieser Gedanke mehr als einmal gekommen. Wenn die Tleilaxu dazu fähig waren, einen Ghola zu dem Versuch anzustiften, einen guten Freund zu ermorden – mit welchen Impulsen konnten sie dann erst den Geist seines neugewachsenen Körpers versehen?
    »Ich sehe, daß Sie auch schon darüber nachgedacht haben«, sagte die Maskierte.
    »Sind Sie ein Mentat?« fragte Idaho.
    »Oh, nein!« warf Luli ein. »Der Herr gestattet die Ausbildung von Mentaten nicht.«
    Idaho warf Luli einen Blick zu, dann wandte er sich wieder an die Maskierte. Keine Mentaten. Auf diese interessante Tatsache hatte die Geschichtsschreibung der Tleilaxu ihn nicht hingewiesen. Welchen Grund mochte Leto haben, Mentaten zu verbieten? Gewiß erfüllten die menschlichen Computer noch immer ihren Zweck. Die Tleilaxu hatten ihm versichert, daß die Große Konvention noch immer in Kraft war und Computer streng verboten waren. Sicher

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