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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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seiner Hand zitterte, aber seine Gnomenfinger hielten es immer noch fest, als würde er eine Kehle umkrallen.
    »Betrügen, Lady? Oh, nein. Aber wir sind zu der Ansicht gelangt, daß wir zu wenig für diese Kopie verlangt haben. Es ist leider so, daß uns die Herstellung und der Weiterverkauf dieses Messers in Todesgefahr bringen.«
    Siona maß den Mann mit einem finsteren Blick und dachte an das alte fremenitische Sprichwort, das die Geschichte mündlich überliefert hatte: »Besitzt du erst einmal die Seele eines Marktschreiers, wird die Existenz für dich nur noch aus dem Suk bestehen.«
    »Wieviel willst du?« fragte sie.
    Er nannte eine Summe, die doppelt so hoch war wie die ursprünglich vereinbarte.
    Topri schnappte nach Luft.
    Siona sah ihn an. »Hast du soviel?«
    »Nicht ganz, aber wir hatten abgemacht ...«
    »Gib ihm das, was du hast!« sagte Siona. »Alles!«
    »Alles?«
    »Hast du mir nicht zugehört? Jede Münze, die du in deinem Beutel hast.« Sie musterte den Museumsfremen. »Und du wirst es nehmen.« Es war keine Frage, und der alte Mann verstand sie ausgezeichnet. Er wickelte die Klinge wieder ein und reichte sie ihr.
    Topri gab dem Fremen seinen Beutel und murmelte mit erstickter Stimme etwas in sich hinein.
    Dann wandte Siona sich wieder dem Museumsfremen zu. »Wir wissen, wie du heißt. Du bist Teishar, die rechte Hand von Garun von Tuono. Du hast die Mentalität eines Suk. Es läuft mir kalt den Rücken hinunter, wenn ich daran denke, was aus den Fremen geworden ist.«
    »Jeder muß irgendwie leben, Lady«, protestierte der Mann.
    »Du lebst überhaupt nicht«, sagte Siona. »Du bist schon längst tot.«
    Daraufhin hatte Teishar sich umgewandt und war gegangen, den Geldbeutel fest an die Brust gepreßt.
    Die Erinnerung an diese Nacht bereitete Siona einiges Unbehagen, als sie zusah, wie Topri während der Zeremonie die Messerimitation über seinem Kopf schwang. Wir sind nicht besser als Teishar, dachte sie. Eine Imitation ist schlimmer als nichts. Als die Zeremonie sich dem Ende zuneigte, schwang Topri die stumpfe Klinge noch einmal über seinen Kopf.
    Siona wandte den Kopf und musterte Nayla, die zu ihrer Linken saß. Nayla sah erst in eine Richtung, dann in eine andere. Besondere Aufmerksamkeit widmete sie dem neuen Kader im hinteren Teil des Raums. Nayla schenkte ihr Vertrauen nicht leichtfertig her. Als ein leiser Luftzug den Geruch von Schmiermitteln mit sich brachte, rümpfte Siona die Nase. Im Untergrund von Onn roch es stets gefährlich nach Mechanischem! Sie sog prüfend die Luft ein. Und erst in diesem Raum! Der Versammlungsplatz gefiel ihr nicht. Er konnte sich leicht als Falle entpuppen. Die Garde brauchte nur die äußeren Gänge zu schließen und ein bewaffnetes Suchkommando hineinzuschicken. Dieser Ort konnte mit hoher Wahrscheinlichkeit derjenige sein, an dem ihre Revolte endete. Die Tatsache, daß Topri ihn ausgewählt hatte, führte dazu, daß sie sich doppelt unangenehm fühlte.
    Das war einer von Ulots Fehlern, dachte sie. Der arme Ulot, der nun nicht mehr lebte, hatte der Aufnahme Topris in die Kreise der Rebellen zugestimmt.
    »Er hat eine kleine Funktion bei den Stadtwerken«, hatte Ulot erläutert. »Topri kann uns einen Haufen geeigneter Orte zur Verfügung stellen, an denen wir uns treffen und bewaffnen können.«
    Topri war nun fast am Ende der Zeremonie angelangt. Er legte das Messer in einen verzierten Kasten und stellte ihn neben sich auf den Boden.
    »Mein Gesicht ist meine Bürgschaft«, sagte er. Er wandte den Anwesenden sein Profil zu; zuerst von der einen, dann von der anderen Seite. »Ich zeige euch mein Gesicht, damit ihr mich überall wiedererkennt und wißt, daß ich einer der euren bin.«
    Blöde Zeremonie, dachte Siona.
    Aber natürlich wagte sie es nicht, den Ablauf zu unterbrechen. Und als Topri eine schwarze Maske aus Gaze aus der Tasche zog und sie sich über den Kopf zog, nahm sie ihre eigene und legte sie auch an. Die restlichen Anwesenden folgten ihrem Beispiel. Im Innern des Raums geriet nun etwas in Bewegung. Der größte Teil der Rebellen wußte, daß Topri einen ungewöhnlichen Besucher mitgebracht hatte. Siona verschnürte die Gazemaske an ihrem Hinterkopf. Auch sie war darauf gespannt, um wen es sich bei diesem Besucher handelte.
    Topri ging zur einzigen Tür des Raums. Klappernde Geräusche erklangen, als die Versammelten aufstanden, ihre Sitzgelegenheiten zusammenfalteten und an der gegenüberliegenden Wand aufstapelten. Auf ein Zeichen

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