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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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wußten diese Frauen, daß die Atreides einst Mentaten eingesetzt hatten.
    »Was meinen Sie?« fragte die Maskierte. »Haben die schmutzigen Tleilaxu an Ihrer Psyche herumgespielt?«
    »Ich weiß nicht ... Ich glaube nicht.«
    »Aber Sie sind sich nicht sicher?«
    »Nein.«
    »Fürchten Sie sich nicht, Kommandant«, sagte sie. »Wir haben Mittel und Wege, um es herauszufinden. Und wir werden mit solchen Problemen auch fertig, wenn sie je auftauchen sollten. Die schmutzigen Tleilaxu haben es erst einmal versucht, und sie haben für ihren Fehler schwer bezahlen müssen.«
    »Das ist beruhigend. Hat Lord Leto irgendwelche Botschaften für mich?«
    Luli sagte: »Er bat uns, Ihnen zu sagen, daß er Sie immer noch und ebenso liebt, wie die Atreides Sie geliebt haben.« Ihre eigenen Worte jagten ihr sichtlich Ehrfurcht ein.
    Idaho entspannte sich ein bißchen. Als altem Mitarbeiter der Atreides war es ihm nicht schwergefallen, aus dieser Begegnung einiges zu erfahren. Die beiden Frauen waren äußerst stark auf einen fanatischen Gehorsam konditioniert. Wenn eine Tarnmaske die Identität der einen Frau verbergen konnte, mußte es viele andere Frauen geben, die ihr äußerlich glichen. All dies deutete darauf hin, daß Leto von Gefahren umgeben war, die noch heute nach alten Methoden der Bekämpfung verlangten: Er setzte Spitzel und ein phantastisches Waffenarsenal ein.
    Luli sah ihre Begleiterin an: »Was sagst du, Freundin?«
    »Vielleicht sollte er in die Zitadelle gebracht werden«, sagte die Maskierte. »Dies hier ist kein geeigneter Ort. Und außerdem sind die Tleilaxu hier gewesen.«
    »Ein heißes Bad und ein paar frische Kleider könnten mir nicht schaden«, sagte Idaho.
    Lulis Blick blieb weiterhin auf der Freundin haften. »Bist du sicher?«
    »Die Weisheit des Herrn kann man nicht in Frage stellen«, sagte die Maskierte.
    Der fanatische Klang, den die Stimme dieser Freundin ausstrahlte, gefiel Idaho zwar nicht sonderlich, aber in der Umgebung der Atreides fühlte er sich sicher. Außenstehenden und Feinden gegenüber mochten die Atreides zwar hin und wieder als zynisch und grausam erscheinen, aber zu ihren eigenen Leuten waren sie immer ehrlich und aufrichtig gewesen. Gerade ihren Leuten gegenüber zeigten sie stets Loyalität.
    Und ich bin einer der ihren, dachte Idaho. Aber was mag mit mir passiert sein, daß ich mich selbst ersetzen muß? Er hatte das starke Gefühl, daß die beiden Frauen ihm diese Frage nicht beantworten würden.
    Aber Leto wird es tun.
    »Sollen wir gehen?« fragte er. »Ich kann es kaum noch abwarten, den Gestank der Tleilaxu von mir abzuwaschen.«
    Luli grinste ihn an.
    »Kommen Sie mit! Ich werde Sie persönlich baden.«

6
     
Feinde stärken dich.
Bündnispartner schwächen dich.
Ich erzähle euch dies in der Hoffnung, damit ihr besser versteht, warum ich in vollem Wissen, daß sich in meinem Imperium Kräfte zusammenrotten, die nur den einen Wunsch haben, mich zu vernichten, so und nicht anders handle. Ihr, die ihr meine Worte lest, mögt vielleicht genau wissen, was wirklich geschah, aber ich bezweifle, daß ihr es auch verstanden habt.
Die gestohlenen Journale
     
     
    Die Zeremonie des »Vorzeigens«, mit dem die Rebellen ihre Treffen begannen, zog sich für Sionas Begriffe endlos hin. Sie saß in der vordersten Reihe, und ihre Blicke wanderten überallhin. Nur Topri, der die Zeremonie ein paar Schritte von ihr entfernt zelebrierte, sah sie nicht an. Diesen Raum, der zu den unterirdischen Versorgungsgängen der Stadt Onn gehörte, benutzten sie jetzt zum erstenmal, aber er glich denjenigen, in denen sie sich bisher getroffen hatten, so stark, daß man ihn für ein Standardmodell hätte halten können.
    Versammlungsraum der Rebellen – Klasse B, dachte sie.
    Offiziell galt er als Lagerraum, und es war unmöglich, die festgemachten Leuchtgloben auf ein weicheres Licht umzustellen. Der Raum war etwa dreißig Schritte lang und fast ebenso breit. Man konnte nur durch eine labyrinthartige Reihe ähnlicher Räume hierher gelangen, von denen einer vollgestopft war mit zusammenklappbaren Stühlen, die dazu dienten, die kleinen Kammern des Dienstpersonals auszurüsten. Um Siona herum saßen nun neunzehn Rebellen auf diesen Stühlen, aber ein paar waren noch frei und standen denen zur Verfügung, die sich verspätet hatten, aber an der Versammlung möglicherweise noch teilnehmen würden.
    Man hatte den Termin auf die Zeit zwischen dem Wechsel von der Spät- auf die Frühschicht gelegt, damit

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