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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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stand er da und starrte den Wagen an. Idaho trug eine schwarze Uniform mit weißen Biesen. Ein Geschenk der Fischredner, hatte Moneo erklärt.
    »Sie haben ihn ziemlich gern. Das, was er macht, macht er gut.«
    »Was macht er, Moneo?«
    »Nun, er schützt dich, Herr.«
    Die Frauen der Garde trugen hautenge Uniformen. Ihre linke Brust wurde von einem roten Atreides-Falken geziert.
    »Sie beobachten ihn äußerst genau«, sagte Leto.
    »Ja. Und er bringt ihnen Handzeichen bei. Er sagt, das sei bei den Atreides so Sitte gewesen.«
    »Das ist tatsächlich wahr. Ich frage mich, warum der Vorherige das nicht getan hat.«
    »Herr, wenn du nicht weißt ...«
    »Ich scherze, Moneo. Der vorherige Duncan hat sich erst bedroht gefühlt, als es schon zu spät war. Hat der neue unsere Erklärung akzeptiert?«
    »Soweit ich weiß, ja, Herr. Sein Anfang in deinen Diensten war sehr gut.«
    »Warum trägt er eigentlich nur das Messer da in der Scheide?«
    »Die Frauen haben ihn davon überzeugt, daß nur die besonders Ausgebildeten unter ihnen Lasguns haben sollten.«
    »Deine Vorsicht entbehrt jeder Grundlage, Moneo. Sag den Frauen, daß es noch viel zu früh ist, daß wir anfangen, uns vor diesem Duncan zu fürchten.«
    »Wie du befiehlst, Herr.«
    Für Leto war es offensichtlich, daß der neue Kommandeur seiner Garde sich nicht an der Gegenwart des Trosses erfreute. Er stand für sich allein. Der größte Teil der Begleiter, so hatte man ihm erklärt, bestand aus Zivilbediensteten. Sie hatten sich heute, wo sie sich in ihrer vollen Macht und der Gegenwart des Gott-Kaisers präsentieren konnten, hell und bunt herausgeputzt. Leto sah ein, wie närrisch der Troß in Idahos Augen wirken mußte. Aber er konnte sich an noch geckenhaftere Kleidung erinnern und hielt das, was sie heute angelegt hatten, für durchaus bescheiden.
    »Hast du ihn schon Siona vorgestellt?« fragte Leto.
    Bei der Erwähnung ihres Namens runzelte Moneo die Stirn.
    »Beruhige dich«, sagte Leto. »Selbst wenn sie mich bespitzelte, habe ich an ihr gehangen.«
    »Sie ist mir nicht ganz geheuer, Herr. Manchmal glaube ich, sie sieht meine geheimsten Gedanken.«
    »Ein weises Kind kennt halt seinen Vater.«
    »Ich scherze nicht, Herr.«
    »Ja, das sehe ich. Ist dir aufgefallen, daß der Duncan ungeduldig wird?«
    »Man hat die Straße beinahe bis zur Brücke überprüft«, sagte Moneo.
    »Und was hat man gefunden?«
    »Das gleiche, was ich fand – ein paar Museumsfremen.«
    »Schon wieder eine Eingabe?«
    »Sei nicht zornig, Herr.«
    Erneut spähte Leto nach vorn. Die Notwendigkeit, sich in der freien Luft aufzuhalten, die lange und würdevolle Reise mit all den ritualen Erfordernissen, um die Fischredner bei der Stange zu halten – all das machte ihm zu schaffen. Und nun schon wieder ein Gesuch!
    Idaho ging weiter nach vorn und blieb direkt hinter Moneo stehen.
    Seinen Bewegungen haftete etwas Bedrohliches an. Aber doch jetzt noch nicht, dachte Leto.
    »Warum halten wir an, Herr?« fragte Idaho.
    »Ich halte oft hier an«, sagte Leto.
    Das stimmte. Er wandte sich um und musterte die Märchenbrücke. Der Weg schlängelte sich von den Berghöhen abwärts, ging in den Verbotenen Wald und von dort aus durch die Felder am Fluß entlang. Leto war oft hier stehengeblieben, um sich den Sonnenaufgang anzusehen. Irgend etwas war an diesem Morgen und an der Sonne, die sich über ein bekanntes Gelände erhob ... irgend etwas, das seine alten Erinnerungen aufrührte.
    Die Felder der kaiserlichen Pflanzungen reichten über den Wald hinaus, und dort, wo sich die Sonne über dem fernen Horizont erhob, verstrahlte sie goldenes Licht über die Ähren. Die Körner erinnerten Leto an den Sand und die wandernden Dünen, die einst über diese Landschaft gezogen waren.
    Und irgendwann wieder ziehen werden.
    Die Körner hatten jedoch nicht ganz die helle Bernsteinfarbe der Wüste, an die er dachte. Leto schaute zurück auf das von Felsenklippen umschlossene Gebiet seiner Sareer – des vergangenen Zufluchtsortes. Die Farben waren ganz anders. Wenn er auf die Feststadt blickte, glichen sie sich. Dort, wo seine zahlreichen Herzen sich wieder einmal in ihrer langsamen Umwandlung in etwas grundlegend Fremdes transformierten, spürte er einen Schmerz.
    Was ist mit diesem Morgen, daß ich über meine verlorene Menschlichkeit nachdenken muß? dachte er.
    Er wußte, daß er der einzige im ganzen kaiserlichen Troß war, der die Kornfelder und den Wald sah und in beidem immer noch die Bahr bela ma

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