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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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aktivierte.
    Idaho bezog Stellung neben Moneo und trottete neben ihm her.
    »Obwohl der Wagen mit Schwebern ausgerüstet ist, benutzt er Räder«, sagte Idaho. »Warum das?«
    »Es macht dem Herrn Spaß, anstelle von Antigravitation Räder zu benutzen.«
    »Wie wird das Ding angetrieben? Wie steuert er es?«
    »Haben Sie ihn danach gefragt?«
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit.«
    »Der kaiserliche Wagen wurde auf Ix hergestellt.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Es heißt, daß der Herr den Wagen mit reiner Geisteskraft antreiben und steuern kann.«
    »Wissen Sie das genau?«
    »Fragen dieser Art mag er nicht.«
    Selbst für seine Vertrauten, dachte Moneo, bleibt der Gott-Kaiser ein Mysterium.
    »Moneo!« rief Leto.
    »Sie sollten sich besser bei Ihren Leuten aufhalten«, sagte Moneo und gab Idaho mit einer Handbewegung zu verstehen, daß er zurückbleiben solle.
    »Ich würde lieber vorneweg gehen«, sagte Idaho.
    »Der Herr wünscht das nicht! Und nun gehen Sie zurück.«
    Moneo beeilte sich, um in die Nähe Letos zurückzukehren. Er stellte fest, daß Idaho sich zurückfallen ließ und sich zwischen die Wachen am Ende des Zuges mischte.
    Leto schaute auf Moneo herunter. »Ich glaube, du wirst sehr gut damit fertig, Moneo.«
    »Danke, Herr.«
    »Weißt du, warum die Duncans sich gern an der Front aufhalten?«
    »Gewiß, Herr. Weil dort der Platz ist, an dem eine Wache sein sollte.«
    »Und dieser hier riecht Gefahr.«
    »Ich verstehe nicht, Herr. Ich kann nicht verstehen, warum du solche Dinge tust.«
    »Das ist wahr, Moneo.«

14
     
Das weibliche Anteil nehmende Verständnis hat in der Familie angefangen: das Kümmern um den Nachwuchs, das Sammeln und Zubereiten von Nahrung, geteilte Freuden, Liebe und Sorgen. Frauen fingen als erste an, den Tod der Gefallenen zu beweinen. Religion war anfangs ein weibliches Monopol, das ihnen erst abgerungen wurde, als ihre vereinte Stärke zu groß geworden war. Frauen waren die ersten Forscher im medizinischen Bereich und die ersten, die Heilkräfte praktizierten. Es hat zwischen den Geschlechtern nie ein Gleichgewicht gegeben, da man seine Kräfte verliert, wenn man sich in eine bestimmte Rolle hat drängen lassen und ein bestimmtes Wissen erlangt hat.
Die gestohlenen Journale
     
     
    Für die Ehrwürdige Mutter Tertius Eileen Anteac war es ein katastrophaler Morgen gewesen. Sie war zusammen mit ihrer Wahrsager-Kollegin Marcus Claire Luyseyal auf Arrakis angekommen, nachdem sie drei volle Stunden mitsamt ihrer offiziellen Begleitung auf dem ersten Pendlerschiff zugebracht hatte, das vom stationären Orbit des Gilden-Heighliners aus gestartet war. Als erstes hatte man ihnen dann Unterkünfte am äußersten Rand des Botschaftsviertels der Feststadt zugewiesen. Die Zimmer waren klein und nicht sonderlich sauber.
    Als nächstes hatte man ihnen jede Möglichkeit der Kommunikation genommen: Die Bildschirme blieben leer, egal wie viele Tasten sie auch drückten oder wie oft sie die Wählscheiben betätigten.
    Anteac hatte wütend die untersetzte Offizierin aufgesucht, die die Fischredner-Eskorte befehligte, eine finstere Frau mit niedriger Stirn und den starken Muskeln einer Schwerstarbeiterin.
    »Ich möchte mich bei Ihrem Kommandanten beschweren!«
    »Während der Zeit des Festes hat sich niemand zu beschweren«, hatte die Amazone gedröhnt. Anteac hatte die Offizierin angesehen und ihr einen Blick geschenkt, der sogar einige andere Ehrwürdige Mütter hätte zögern lassen.
    Die Amazone hatte lediglich gelächelt und gesagt: »Ich habe eine Botschaft. Mir wurde aufgetragen, Ihnen zu sagen, daß Ihre Audienz beim Gott-Kaiser an die letzte Stelle gerückt wurde.«
    Der größte Teil der Bene-Gesserit-Gruppe hatte diese Worte vernommen, und ihre Bedeutung war sogar der niedrigsten Vertreterin des Ordens klargeworden. Die Gewürzzuteilung würde nicht erhöht werden. Vielleicht – Gott beschütze uns! – gab es sogar überhaupt nichts mehr.
    »Wir hätten an dritter Stelle dran sein sollen«, sagte Anteac, und ihre Stimme klang den Umständen gemäß etwas milder.
    »Der Gott-Kaiser hat es so befohlen!«
    Anteac wußte, wie sie diesen Tonfall einzuschätzen hatte. Die Auswirkungen eines Widerspruchs waren nicht zu überblicken.
    Erst die anderen Katastrophen – und jetzt das!
    Anteac setzte sich auf einen niedrigen Stuhl, der an der Wand eines kleinen, fast leeren Zimmers in der Nähe ihres unzumutbaren Quartiers stand. Neben ihr befand sich ein kleines Sitzkissen, das so winzig

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