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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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gesamten Planeten zog.
    »Ich habe mir diesen Unsinn nun lange genug angehört«, explodierte der falsche Tuek. Er schubste einen der Berater brutal zur Seite und begab sich in den Mittelpunkt der sich streitenden Gruppe. Er beugte sich vor und sah einen nach dem anderen genau an. »Seid ihr denn alle verrückt geworden?«
    Einer der Priester (es war der alte Albertus, bei allen Göttern!) richtete den Blick quer durch den Raum auf Waff und schrie: »Ser Waff! Würden Sie sich bitte um Ihren Gestaltwandler kümmern?«
    Waff zögerte, dann ging er auf die Disputanten zu. Seine Leute folgten ihm.
    Der falsche Tuek wirbelte herum und deutete mit einem Finger auf Waff: »Sie! Bleiben Sie, wo Sie sind! Ich werde es nicht dulden, daß sich die Tleilaxu hier einmischen! Ich weiß sehr wohl, daß Sie etwas im Schilde führen!«
    Odrade hatte, während der falsche Tuek diese Worte aussprach, Waff gemustert. Welch eine Überraschung! Der Bene Tleilaxu-Meister war noch nie zuvor von einem seiner Untergebenen auf eine solche Weise angesprochen worden. Welch ein Schock! Wut verzerrte sein Gesicht. Über seine Lippen kamen brummende Geräusche, die an das Summen aufgeregter Insekten erinnerten. Hinter diesen Tönen steckte ein System, gewiß handelte es sich um eine Art Sprache. Die Gestaltwandler, die zu Waffs Gefolge gehörten, erstarrten, aber der falsche Tuek wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Ratsmitgliedern zu.
    Waff hörte mit seinem Brummen auf. Er war fassungslos! Sein Untergebener strafte ihn mit Mißachtung! Waff setzte sich in Richtung auf die Priester in Bewegung. Als der falsche Tuek dies sah, deutete er mit ausgestrecktem Arm auf ihn. Seine Finger zitterten.
    »Ich habe gesagt, Sie sollen sich da raushalten! Sie können mich vielleicht beiseite schaffen, aber Sie werden mich auf keinen Fall mit Ihrem Tleilaxu-Dreck beeinflussen!«
    Das saß. Waff blieb stehen. Er begriff jetzt. Er warf Taraza einen kurzen Blick zu und sah, daß sie sich über seine prekäre Lage köstlich zu amüsieren schien. Jetzt jedoch fand seine Wut ein anderes Ziel.
    »Sie haben davon gewußt!«
    »Ich habe es vermutet.«
    »Sie ... Sie ...«
    »Sie haben zu gut gearbeitet«, sagte Taraza. »Es ist Ihre eigene Schuld.«
    Die Priester bekamen von diesem Wortwechsel nichts mit. Sie redeten laut auf den falschen Tuek ein, befahlen ihm zu schweigen, rieten ihm, zu verschwinden, und nannten ihn einen »verdammten Gestaltwandler«.
    Odrade musterte das Objekt dieses Angriffs sorgfältig. Wie tief saß die Einprägung? War der Gestaltwandler wirklich davon überzeugt, er sei Tuek?
    Der Imitator schien sich plötzlich seiner Würde zu besinnen; er riß sich zusammen und musterte seine Ankläger mit einem zornigen Blick. »Ihr kennt mich alle«, sagte er. »Ihr alle wißt, wie viele Jahre ich dem Zerlegten Gott, der der einzige Gott ist, gedient habe. Wenn eure Verschwörung sich noch weiter ausbreitet, werde ich zu ihm gehen, aber eines solltet ihr nicht vergessen: Er schaut in eure Herzen hinein!«
    Die Priester musterten Waff wie ein Mann. Keiner von ihnen hatte gesehen, daß ein Gestaltwandler die Position ihres Hohepriesters eingenommen hatte. Niemand war dabeigewesen. Und nun fragten sie sich, ob die Möglichkeit bestand, daß man sie hintergangen hatte. Einige von ihnen sahen jetzt Odrade an. Ihre Stimme gehörte zu denjenigen, die sie überzeugt hatten.
    Auch Waff sah Odrade an.
    Sie wandte sich lächelnd dem Tleilaxu-Meister zu. »Es ist unseren Zielen dienlich, wenn der Posten des Hohepriesters jetzt nicht in andere Hände übergeht«, sagte sie.
    Waff sah augenblicklich einen Vorteil für sich. Der Keil, der zwischen die Priester und die Bene Gesserit getrieben wurde. Damit löste sich einer der gefährlichsten Griffe, mit denen die Schwesternschaft die Tleilaxu umklammert hielt.
    »Es ist auch unseren Zielen dienlich«, sagte er.
    Als die Priester erneut verärgert ihre Stimmen erhoben, warf Taraza ein: »Wer von euch will unsere Übereinkunft brechen?«
    Tuek schubste zwei seiner Berater zur Seite, durchquerte den Raum und näherte sich der Mutter Oberin. Nur einen Schritt vor ihr blieb er stehen.
    »Was wird hier gespielt?« fragte er.
    »Wir stehen Ihnen gegen jene, die Sie ablösen wollen, zur Seite«, sagte sie. »Und die Bene Tleilax stehen in diesem Fall zu uns. Auf diese Weise geben wir zu erkennen, daß auch wir eine Stimme bei der Wahl des Hohepriesters haben.«
    Mehrere der Priester riefen wie aus einem Mund: »Ist er nun ein

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