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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Vergangenheit statt auf das, was sie in der unmittelbaren Gegenwart wahrnahm.
    Wir müssen einen Ersatz für sie vorbereiten. Sheeana wird ihre Stelle einnehmen, glaube ich. Sheeana kann uns zwar gefährlich werden, aber sie ist äußerst vielversprechend. Und außerdem stammt sie von Rakis.
    Odrade konzentrierte sich auf Tamalanes buschige Augenbrauen, die dazu neigten, in einer enthüllenden Unordnung über ihre Lider zu hängen. Ja, Sheeana wird Tamalane ersetzen.
    Da Tam die komplizierten Probleme kannte, die sie lösen mußten, würde sie diese Entscheidungen akzeptieren. Wenn sie sie bekanntgab, machte Odrade sich klar, brauchte sie Tams Aufmerksamkeit nur auf die Ungeheuerlichkeit ihrer prekären Lage zu richten.
    Verdammt, ich werde sie vermissen!

6
     
Man kann die Geschichte nicht verstehen, wenn man nicht weiß, wie Führerpersönlichkeiten sich mit den Strömungen derselben bewegen. Jeder Führer braucht Außenseitertum, das seine Führerschaft verewigt. Glaubt nicht, ich hätte nur einen Kirchenstaat ins Leben gerufen. Das war meine Funktion als Führer, in der ich historische Modelle kopierte. Die barbarischen Künste meiner Zeit entlarven mich als Außenseiter. Lieblingsdichtung: das Epos. Allgemeines dramatisches Ideal: Heroismus. Tänze: Können mir gestohlen bleiben. Stimulantien, um das Volk spüren zu lassen, was ich ihm genommen habe. Was habe ich mir genommen? Das Recht, mir eine geschichtliche Rolle auszuwählen.
Leto II. (Der Tyrann)
Die Vether Bebe-Übersetzung
     
     
    Ich werde sterben! dachte Lucilla.
    Bitte, liebe Schwestern, es darf nicht geschehen, bevor ich die kostbare Last nicht weitergegeben habe, die ich in meinem Geist trage!
    Schwestern!
    Der Vorstellung der Familie wurde bei den Bene Gesserit nur selten Raum gegeben, aber sie war vorhanden. In genetischem Sinne waren sie miteinander verwandt, und aufgrund der Weitergehenden Erinnerungen wußte man sogar oft, mit wem. Auch wenn man nicht das Bedürfnis verspürte, einander mit Bezeichnungen wie ›Cousine zweiten Grades‹, oder ›Großtante‹ zu titulieren. Man sah verwandtschaftliche Beziehungen ebenso wie der Weber sein Tuch. Man wußte, wie Kette und Schußfäden die Struktur erzeugten. Es war die Struktur der Bene Gesserit – ein besseres Wort als Familie –, die der Schwesternschaft ihre Form verlieh, aber es war der uralte Familieninstinkt, der die Kette lieferte.
    Für Lucilla waren die Schwestern jetzt nur noch die Familie. Und die Familie benötigte das, was sie in sich trug.
    Es war idiotisch von mir, mich auf Gammu verstecken zu wollen!
    Aber ihr Nicht-Schiff war so stark beschädigt gewesen, daß an ein Weiterkommen nicht zu denken war. Wie teuflisch zügellos die Geehrten Matres gewesen waren! Der Haß, der sich darin ausdrückte, erschreckte sie.
    Verstreute Fluchtwege, mit Todesfallen versehen, die Lampadas umgaben, die Warpraum-Verteidigungsgürtel mit kleinen Nicht-Kugeln durchsetzt, jede mit einem Feldprojektor und einer Lasgun bestückt, die bei Kontakt feuerte. Wenn der Laser den Holtzman-Generator im Innern der Nicht-Kugel traf, ließ eine Kettenreaktion die Kernenergie frei. Man saß man in der Falle, und – wuuschschsch – breitete sich lautlos eine vernichtende Explosion um einen aus. Teuer – aber wirkungsvoll! Eine ausreichende Anzahl von Explosionen, und selbst ein riesiges Gildenschiff würde in der Leere zu einem bewegungsunfähigen Wrack werden. Das analytische Verteidigungssystem ihres Schiffes hatte die Beschaffenheit der Falle erst erkannt, als es zu spät gewesen war. Aber sie nahm an, daß sie Glück gehabt hatte.
    Jetzt allerdings, als sie aus dem Fenster im zweiten Stock dieses abgelegenen Bauernhauses auf Gammu starrte, fühlte sie sich gar nicht glücklich. Das Fenster stand offen, und eine nachmittägliche Brise trug den allgegenwärtigen Geruch von Öl und etwas Schmutzigem heran, das dort draußen im Rauch des Feuers verging. Die Harkonnens hatten diesem Planeten ihre ölige Markierung so stark aufgedrückt, daß er sie wahrscheinlich nie wieder los wurde.
    Ihre hiesige Kontaktperson war ein pensionierter Suk-Arzt, aber sie wußte, daß er weitaus mehr war – etwas dermaßen Geheimnisvolles, daß nur eine begrenzte Anzahl der Bene Gesserit davon wußten. Das Wissen lag in einer speziellen Klassifikation: Die Geheimnisse, über die wir nicht sprechen, nicht einmal unter uns, weil es uns schaden würde. Die Geheimnisse, die wir nicht von Schwester zu Schwester weitergeben, wenn

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