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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Seiten des Tisches befanden sich Riemen, die zum Anschnallen derjenigen dienten, die auf ihm liegen würde.
    Für mich.
    Eine erstaunliche Zimmerflucht, dachte sie. Bisher hatte man sie noch nie in diesen Schiffsteil gelassen. Sie fühlte sich – mehr noch als unter freiem Himmel – zur Schau gestellt. Die kleineren Räume, durch die man sie zu diesem Amphitheater geführt hatte, waren einwandfrei für medizinische Notfälle ausgerüstet worden: Wiederbelebungseinrichtungen, Riechfläschchen, Antiseptika.
    Man hatte sie bestimmt in diesen Raum geführt, ohne irgendwelche Fragen zu beantworten. Die Prokuratorinnen hatten sie aus einer Fortgeschrittenen-Klasse der Akoluthen geholt, die gerade Prana-Bindu-Übungen durchführte. Sie hatten nur gesagt: »Anweisung der Mutter Oberin!«
    Das Verhalten ihrer Begleiterinnen hatte Murbella viel gesagt. Freundlich – aber offiziell. Sie waren gekommen, um ihre Flucht zu verhindern und sicherzustellen, daß sie dorthin ging, wo sie hingehen sollte. Ich wäre sowieso nicht weggelaufen!
    Wo war Duncan?
    Odrade hatte versprochen, daß er während der Agonie dabei sein würde. Bedeutete seine Abwesenheit, daß dies noch ihre letzte Prüfung war? Oder hatten sie ihn hinter irgendeiner geheimen Wand verborgen, durch die er zwar sie, sie aber ihn nicht sehen konnte?
    Ich will ihn bei mir haben!
    Wußten sie denn nicht, wie man mit ihr umgehen mußte? Sie wußten es bestimmt!
    Die Drohung, mich diesem Mann zu entziehen. Mehr braucht es nicht, um mich zu halten und zufriedenzustellen. Zufriedenzustellen! Welch nutzloses Wort. Vervollständigt mich! Das ist besser. Ich bin weniger wert, wenn wir getrennt sind. Und er weiß es auch, verdammt noch mal!
    Murbella lächelte. Wieso er es weiß? Weil er auf die gleiche Weise vervollständigt wurde.
    Wie konnte dies Liebe sein? Sie hatte nicht das Gefühl, als würde das an ihr zehrende Verlangen sie schwächen. Die Bene Gesserit und die Geehrten Matres sagten, die Liebe schwäche einen. Sie fühlte sich durch Duncan bestärkt. Selbst seine kleinen Aufmerksamkeiten waren bestärkend. Jede dampfende Stimtee-Tasse, die er ihr morgens brachte, schmeckte besser, weil er sie servierte. Vielleicht verbindet uns mehr als Liebe.
    Odrade und ihre Gefährtinnen betraten das Amphitheater an der obersten Reihe und blieben für einen Augenblick stehen, um sich die Gestalt anzusehen, die unterhalb von ihnen saß.
    Murbella trug die weiß paspelierte, lange Robe der Senior-Akoluthen. Sie hatte einen Ellbogen auf das Knie gelegt und stützte so ihr Kinn ab. Ihre Aufmerksamkeit galt dem Tisch.
    Sie weiß Bescheid.
    »Wo ist Duncan?« fragte Odrade.
    Als sie das sagte, stand Murbella auf und wandte sich um. Die Frage bestätigte ihren Verdacht.
    »Ich schaue nach«, sagte Sheeana und ging hinaus.
    Murbella wartete schweigend ab. Sie gab Odrades Blick zurück.
    Wir müssen sie haben, dachte Odrade. Die Notlage der Bene Gesserit war niemals größer gewesen. Welch unscheinbare Gestalt Murbella dort unten abgab – und wieviel sie doch verkörperte. Ihr fast ovales Gesicht, das an der Stirn etwas breiter wurde, stellte nun die neue Gelassenheit einer Bene Gesserit zur Schau. Grüne, weit auseinanderstehende Augen, gewölbte Brauen – sie zeigte weder Boshaftigkeit noch rote Flecke. Ihr kleiner Mund – ohne das alte Schmollen.
    Sie ist bereit.
    Sheeana kehrte mit Duncan zusammen zurück.
    Odrade schenkte ihm einen kurzen Blick. Nervös. Also hatte Sheeana es ihm erzählt. Gut. Es war ein Akt der Freundschaft. Freunde konnte er hier vielleicht gebrauchen.
    »Sie werden hier oben sitzen bleiben, es sei denn, ich rufe Sie!« sagte Odrade. »Du bleibst bei ihm, Sheeana!«
    Ohne einen Befehl erhalten zu haben, nahm Tamalane die andere Seite Duncans ein. Sheeana machte eine sanfte Geste, und sie nahmen zu dritt Platz.
    Mit Bellonda neben sich begab Odrade sich auf Murbellas Ebene und ging zum Tisch. Die Oraleinspritzer auf der ihr gegenüberliegenden Seite waren bereit, sich in Position zu heben, aber noch immer leer. Odrade deutete auf sie und nickte Bellonda zu, die sich durch eine Seitentür hinausbegab, um die Ehrwürdige Suk-Mutter aufzusuchen, die die Gewürzessenz verwaltete.
    Odrade schob den Tisch von der Rückwand weg und legte die Riemen und Justierklemmen aus. Sie bewegte sich methodisch, und sie überprüfte alles, was man auf der kleinen Ablage unter dem Tisch bereitgelegt hatte. Eine Mundklemme, um die Agonisierte davon abzuhalten, sich die Zunge

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