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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Neugeborene fortgeschafft, und Corysta sah ihr Kind nie wieder.
    Sie erinnerte sich kaum an die folgende Reise nach Buzzell, wo sie mit den anderen verstoßenen Schwestern zurückgelassen wurde, um für den Rest ihres Lebens im »Strafprogramm« zu dienen. Während all der Jahre, die Corysta hier auf Flecken aus schwarzem Land verbrachte, die kaum größer als ein Gefängnishof waren, ringsum vom Meer umgeben, hörte sie niemals auf, an ihre verlorene Tochter zu denken.
    Dann waren die Geehrten Matres wie wilde Aasvögel über sie hergefallen und hatten tausende Schwestern der Bene Gesserit, die auf Buzzell im Exil lebten, niedergemetzelt. Nur eine Handvoll wurde verschont, um zur Sklavenarbeit gezwungen zu werden.
    Jedes Mal, wenn der üble Jodgeruch die Annäherung des phibianischen Aufsehers ankündigte, arbeitete Corysta schneller an der Sortierung der kostbaren Steine nach Farbe und Form. Hinter ihr ging der feuchte Amphibienmensch weiter und atmete schwer durch Kiemen, die den Sauerstoff aus der Luft statt aus dem Meerwasser aufnahmen. Aus Angst vor Strafe sah Corysta den Phibianer niemals an.
    Während des ersten Jahres ihrer Gefangenschaft grollte sie und wünschte sich, eine Möglichkeit zu finden, ihr Kind zurückzubekommen. Als immer mehr Zeit verging, verlor sie schließlich jede Hoffnung darauf und fügte sich in ihr Schicksal. Seit Jahren hatte sie nun von einem Moment zum nächsten gelebt und beschäftigte sich nur noch selten mit den Fehlern ihrer Vergangenheit, wie jemand, der einen lockeren Zahn betastete. Das tiefe Wasser von Buzzell wurde zur Begrenzung ihres Universums.
    Sie und die anderen Überlebenden tauchten nicht selbst nach den Steinen aus der Tiefe; das taten die Phibianer. Die genetisch modifizierten Hybriden aus Menschen und Amphibien, die in der Diaspora geschaffen worden waren, hatten zugespitzte Köpfe, schlanke und stromlinienförmige Körper und glatte grüne Haut, die wie ein Ölfilm irisierte. Corysta war von ihnen fasziniert und verängstigt zugleich.
    Dann hatte sie vor einigen Jahren ein verlassenes Baby der Phibianer aus dem Meer gerettet und es über Monate in ihrer einfachen Hütte versteckt und gepflegt. Schließlich war ihr »Meereskind« wieder gesund gewesen, doch dann hatten die Geehrten Matres ihr in einem grausamen Echo ihrer früheren Erfahrung das Hybridenkind entrissen.
    Da sie von ihrem ersten Vergehen wussten, verspotteten die Huren Corysta und nannten sie »die Frau, die zwei Babies verlor«. Sie machten sich in aller Öffentlichkeit über sie lustig, während sie von ihren ebenfalls verbannten Schwesternkolleginnen insgeheim bewundert wurde ...
     
    * * *
     
    Erschüttert trennte Murbella die Verbindung zur in Ungnade gefallenen Schwester, um festzustellen, dass nur wenige Augenblicke vergangen waren. Corysta erwiderte ihr verwirrtes Blinzeln angesichts der überwältigenden Flut an neuen Informationen. Das Teilen war eine zweiseitige Angelegenheit, und nun wusste die bestrafte Bene Gesserit alles, was auch die Mutter Befehlshaberin wusste. Murbella war bereit gewesen, sich auf dieses riskante Spiel einzulassen.
    Da es ihren Walküren sehr schnell gelungen war, alle Schwachpunkte zu sichern, war Murbella überzeugt, dass die Neue Schwesternschaft hier ohne Schwierigkeiten die Führung übernehmen konnte. Sie würde eine Verteidigungsstreitmacht im Orbit zurücklassen, die noch übrigen Geehrten Matres konvertieren oder töten und sich wieder an ihre Arbeit machen. Sie blickte sich nach phibianischen Wachen um, aber alle hatten sich ins tiefe Wasser geflüchtet, als die Walküren eingetroffen waren. Sie würden zurückkehren. Nachdem sie mit Corysta geteilt hatte, wusste sie alles, was sie wissen musste.
    »Ehrwürdige Mutter Corysta, ich ernenne dich zur Aufseherin der Soostein-Verarbeitung für die Schwesternschaft. Ich weiß, dass du viele Mängel im bisherigen Arbeitsablauf bemerkt und dir bereits Gedanken gemacht hast, wie das Prozedere verbessert werden könnte.«
    Die Frau nickte, und ihre Augen strahlten vor Stolz, dass Murbella ihr diese große Verantwortung anvertraut hatte. Mater Skiras Gesicht war vor Zorn gerötet; die Frau konnte sich kaum noch beherrschen.
    »Wenn irgendeine der Geehrten Mütter Schwierigkeiten machen sollte, hast du meine Erlaubnis, sie zu exekutieren.«
     
    * * *
     
    Zwei Tage später – Murbella war zufrieden mit den Veränderungen, die in die Wege geleitet worden waren, und mit der bevorstehenden Rückkehr nach Ordensburg

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