Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
liebes kleines Kind. Der Forscher zuckte bei der Berührung nervös zusammen, doch dann führte er ihn aus der gesicherten Kammer. Die Waffs Zwei bis Acht folgten ihnen.
Sie betraten ein kleines Labor, wo Uxtal die Gholas mit einem erstaunlichen Anblick konfrontierte – mehreren hirntoten Tleilaxu-Meistern, die an Schläuche und Instrumente angeschlossen waren. Sabber lief über graue Lippen. Maschinen hingen an ihren Genitalien, saugten, pumpten, melkten und füllten durchsichtige Flaschen. Alle Opfer sahen Waff bestürzend ähnlich, nur dass sie deutlich älter waren.
Uxtal wartete, bis alle Kinder verarbeitet hatten, was sie sahen. »Das wart ihr einmal. Ihr alle.«
Waff Eins hob stolz das spitze Kinn. »Wir waren Tleilaxu-Meister?«
»Und jetzt müsst ihr euch erinnern, was ihr wart. Mit allen Einzelheiten.«
»Sie sollen in einer Reihe antreten!«, befahl Ingva. Uxtal übergab den Waff grob an einen Assistenten und wartete, bis alle acht Kinder vor ihm standen.
Wie die Karikatur eines Kommandanten schritt er vor den identischen Kopien auf und ab, als Uxtal seine Erklärung abgab. »Die alten Tleilaxu-Meister wussten, wie man Melange in Axolotl-Tanks herstellt. Ihr kennt dieses Geheimnis. Es schlummert in euch allen.« Er hielt inne und verschränkte die kleinen Hände hinter dem Rücken.
»Wir haben keine Erinnerung daran«, sagte einer der Waffs.
»Dann sucht danach. Wenn ihr euch erinnert, lassen wir euch leben.«
»Und wenn nicht?«, fragte Waff Eins trotzig.
»Ihr seid acht, und wir haben noch mehr von euch. Wir brauchen nur einen. Alle anderen sind entbehrlich.«
Ingva kicherte wieder. »Und wenn ihr alle versagt, werden wir uns einfach den nächsten acht widmen und den Vorgang wiederholen. So oft wie nötig.«
Uxtal bemühte sich, sie einschüchternd anzusehen. »Also, wer von euch wird uns offenbaren, was wir wissen wollen?«
Die acht Gholas standen in einer Reihe da. Einige wurden nervös, andere wahrten ihre trotzige Haltung. Es war eine Standardtechnik zur Ghola-Erweckung – man trieb den Betreffenden in eine psychische und physische Krise, um die verborgenen gespeicherten Erinnerungen zu zwingen, die inneren Barrieren zu überwinden.
»Ich erinnere mich nicht«, sagten alle Waffs im perfekten Chor.
Als Uxtal hinter sich Unruhe spürte, drehte er sich um und sah Mater Superior Hellica in einem prächtigen purpurnen Anzug und mit wehenden Schleiern und Umhang. Sie schritt in die Kammer und führte eine kleine Gildendelegation an, die einen schwebenden, zischenden Tank mit einem Navigator begleitete. Edrik höchstpersönlich!
»Wir sind gekommen, um die Vollendung deiner Arbeit zu beobachten, kleiner Mann. Und um eine finanziell akzeptable Vereinbarung mit den Navigatoren zu treffen, solltest du erfolgreich sein.«
Umgeben von Wolken aus orangefarbenem Gas näherte sich Edrik einem Sichtfenster seines Tanks. Die acht Gholas spürten, wie die Anspannung in der Kammer stieg.
Uxtal sammelte ausreichend Mut, um die Waffs anzubrüllen, obwohl er dabei eher komisch wirkte. »Sagt uns, wie man in Axolotl-Tanks Gewürz herstellt! Sprecht, wenn ihr überleben wollt.«
Die Waffs verstanden die Drohung, aber sie hatten keine Erinnerungen, die sie offenbaren konnten, kein abrufbares Wissen. Schweißtropfen standen auf ihren kleinen grauen Stirnen.
»Ihr seid der Tleilaxu-Meister Tylwyth Waff. Ihr alle. Ihr seid all das, was auch er war. Bevor er auf Rakis starb, sorgte er dafür, dass hier auf Tleilax Ersatz-Gholas von ihm bereitliegen. Wir haben Zellen von ihnen benutzt« – er deutete mit einer Kopfbewegung zu den geistlosen Männern auf den Melktischen –, »um euch zu schaffen. Seine Erinnerungen sind in euren Köpfen verborgen.«
»Offenbar benötigen sie einen stärkeren Anreiz«, sagte Mater Superior Hellica gelangweilt. »Ingva, töte einen von ihnen. Es ist mir egal, welchen.«
Die alte Geehrte Mater hatte nur darauf gewartet, wie eine Mordmaschine aktiviert zu werden. Sie hätte auf traditionelle Weise mit einer blitzschnellen Abfolge von Tritten und Schlägen angreifen können, aber sie hatte sich auf eine spektakulärere Aktion vorbereitet. Sie zog ein langes Schlachtmesser, das sie vom Schwurmfarmer in der Nachbarschaft konfisziert hatte. Mit einem seitwärts geführten Hieb der Monoklinge enthauptete Ingva Waff Nummer vier.
Als der blutige Kopf über den Boden rollte, schrie Waff Eins voller Mitgefühl und Schmerz auf, seine überlebenden Brüder stimmten in sein Klagen ein.
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