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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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besudelt riss Yueh den Dolch des Imperators wieder heraus. Er überlegte, ob er ihn Paolo ins Herz stoßen sollte. Aber dazu war er nicht fähig. Der Junge war immer noch Paul Atreides, obwohl er verdorben worden war.
    Der Baron brach zusammen. Die ganze Zeit starrte Paolo weiter nach oben, ohne ein einziges Mal zu blinzeln.
    Dr. Wellington Yueh gestattete sich ein erleichtertes Lächeln. Endlich hatte er etwas Positives und Wahres geleistet. Endlich hatte er richtig gehandelt. Eine ganze Weile hielt er den Dolch, an dem das Blut von Paul und dem Baron klebte. Er verspürte den mächtigen Drang, die Klinge gegen sich selbst zu richten. Yueh schloss die Augen, fasste den Griff des Messers fester und atmete tief durch.
    Eine Hand packte seinen Unterarm und hielt ihn vom selbstmörderischen Todesstoß ab. Er öffnete die tränenfeuchten Augen und sah, dass Jessica neben ihm stand. »Nein, Wellington. Du musst diesen Weg nicht beschreiten, um Erlösung zu finden. Hilf mir stattdessen, Paul zu retten.«
    »Ich kann nichts mehr für ihn tun!«
    »Unterschätze dich nicht.« Ihre Gesichtsmuskeln spannten sich an. »Oder Paul.«

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    Keine Ausbildung, keine Vision kann uns die geheimen Fähigkeiten zeigen, die in uns schlummern. Wir können nur beten, das diese besonderen Gaben verfügbar sind, wenn wir sie am dringendsten benötigen.
    Akoluthen-Handbuch der Bene Gesserit
     
     
    Tod.
    Paul streifte den Rand einer inneren Dunkelheit, tauchte kurz in die Unendlichkeit ab und kehrte zurück. Er schwebte am Gleichgewichtspunkt seiner Sterblichkeit. Die Messerwunde war tief.
    Ohne ein Bewusstsein von dem, was um ihn herum vor sich ging, empfand er eine intensive Kälte, die sich von seinen Fingerspitzen bis zum Hinterkopf ausbreitete. Wie ein fernes Flüstern hörte er immer noch das Brodeln des Lavaspringbrunnens in seiner Nähe. Trotz des harten Steinbodens unter ihm fühlte es sich an, als würde er schweben und kurz davor stehen, ins Universum zu zerfließen.
    Auf seiner Haut war die Wahrnehmung einer warmen, zähflüssigen Feuchtigkeit. Kein Wasser. Blut ... sein Blut ... das sich in einer großen Lache auf dem Boden ausbreitete. Es erfüllte seine Brust, seinen Mund und die Lungen. Er konnte kaum noch atmen. Mit jedem schwachen Herzschlag verlor er mehr davon ...
    Es kam ihm vor, als könnte er immer noch die lange Klinge des Dolchs in sich spüren. Nun erinnerte er sich ... in den letzten verzweifelten Tagen von Muad'dibs Djihad hatte der hinterhältige Graf Fenring ihn erstochen. Oder war das zu einem ganz anderen Zeitpunkt geschehen? Ja, er hatte den Stahl einer Messerklinge schon einmal geschmeckt.
    Vielleicht war er auch der alte blinde Prediger in den staubigen Straßen von Arrakeen, auf den man ebenfalls mit einem Messer eingestochen hatte. So viele Tode für nur einen Menschen ...
    Er konnte nichts mehr sehen. Jemand drückte seine Hand, obwohl er sie kaum spürte, und er hörte die Stimme einer jungen Frau. »Usul, ich bin bei dir.« Chani. An sie erinnerte er sich am besten, und er war froh, dass sie bei ihm war. » Ich bin hier«, sagte sie. »Ganz und gar, mit all meinen Erinnerungen, Geliebter. Bitte komm zurück.«
    Nun zerrte eine festere Stimme an seiner Aufmerksamkeit, als hätte sie direkten Zugriff auf seinen Geist. »Paul, du musst mir zuhören. Erinnere dich, was du von mir gelernt hast.« Die Stimme seiner Mutter. Jessica ... »Erinnere dich, was die ursprüngliche Lady Jessica dem ursprünglichen Paul Muad'dib beigebracht hat. Ich weiß, wer du bist. Du hast die Macht in dir. Deswegen bist du noch nicht tot.«
    Er fand Worte in seiner Kehle, die durch das Blut nach oben blubberten. Er wunderte sich über den Klang seiner eigenen Stimme. »Nicht möglich ... ich bin nicht ... der Kwisatz Haderach, der finale ...« Er war nicht das Superwesen, das das Universum verändern würde.
    Pauls Lider öffneten sich zitternd, und er sah sich in der großen Maschinenkathedrale liegen. Dieser Teil seines visionären Traumes war Wirklichkeit geworden. Er hatte gesehen, wie Paolo triumphierend lachte und das Gewürz verschlang – doch nun lag Paolo wie eine umgestürzte Statue am Boden, erstarrt und bewusstlos, in die Unendlichkeit starrend. Der Baron lag ein Stück weiter, ermordet, mit dem Ausdruck der Verärgerung und Ungläubigkeit auf dem Gesicht. Also war die Vision wahr, nur dass ihm noch nicht alle Einzelheiten zugänglich gewesen waren.
    Er spürte eine Unruhe, die aus der Richtung von Omnius und

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