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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Erasmus kam. Paul richtete den trüben Blick dorthin. Wächteraugen schwirrten herein und zeigten Bilder. Der alte Mann stand mit ungeduldigem Gesichtsausdruck da. Der Gestaltwandler Khrone wirkte beunruhigt. Paul konnte laute Stimmen hören. Die gesamte Kakophonie wand sich in merkwürdig unverständlichen Fetzen durch die flirrenden Bilder in seinem Kopf.
    »Die Sandwürmer wüten wie Dämonen ... zerstören Gebäude.«
    »... eine Armee stürmt aus dem Nicht-Schiff ... ein Giftgas, dessen tödliche Wirkung nur ...«
    Der alte Mann sagte trocken: »Ich habe Kampfroboter und Gestaltwandler gegen sie in Marsch gesetzt, aber vielleicht genügt das noch nicht. Die Sandwürmer und die Menschen richten beträchtliche Schäden an.«
    Erasmus meldete sich zu Wort. »Ruf mehr Gestaltwandler zusammen, Khrone. Du hast noch nicht alle in den Kampf geschickt.«
    »Das wäre reiner Selbstmord für meine Leute. Wenn wir gegen die Menschen kämpfen, werden wir von diesem Gas getötet. Wenn wir gegen die Sandwürmer antreten, werden wir von ihnen zermalmt.«
    »Dann werdet ihr eben vergiftet oder zermalmt«, sagte Erasmus leichthin. »Kein Grund zur Sorge. Wir können jederzeit mehr von euch erschaffen.«
    Die Züge des Gestaltwandlers veränderten sich und wurden verschwommen, als würde ein Sturm über sein puttenhaftes Gesicht hinwegziehen. Er drehte sich um und marschierte aus dem Kuppelsaal.
    Unterdessen hob Yueh Pauls Kopf an und versorgte ihn mit der medizinischen Kunst der Suk-Schule. Paul jedoch schloss die Augen wieder und glitt zurück in den Schmerz. Erneut tanzte er am schmalen Abgrund entlang, der sich immer breiter und tiefer vor ihm öffnete.
    »Paul!« Jessicas Stimme klang eindringlich. »Erinnere dich, was ich dir über die Schwesternschaft gesagt habe. Es mag sein, dass du nicht der endgültige Kwisatz Haderach bist, den die Denkmaschinen in ihre Gewalt bekommen wollen, aber du bist in jedem Fall ein Kwisatz Haderach. Das weißt du, und auch dein Körper weiß es. Einige deiner Fähigkeiten sind die gleichen wie die einer Ehrwürdigen Mutter. Einer Ehrwürdigen Mutter, Paul!«
    Aber es war zu schwer für ihn, sich auf ihre Worte zu konzentrieren oder sich zu erinnern ... Während er immer tiefer in die Bewusstlosigkeit hinabstürzte, verhallte ihre Stimme, bis er seinen eigenen Herzschlag nicht mehr hören oder spüren konnte. Was hatte seine Mutter gemeint?
    Wenn sich Jessica wieder an ihr vergangenes Leben erinnerte, wusste sie auch um die Gewürzagonie. Jede Ehrwürdige Mutter hatte die Fähigkeit, ihre Biochemie zu verändern, die Moleküle in ihrem Blutkreislauf zu manipulieren und zu modifizieren. Auf diese Weise entschied sie, ob sie schwanger wurde, und verwandelte das giftige Wasser des Lebens. Deshalb hatten die Geehrten Matres so verzweifelt nach Ordensburg gesucht – weil nur die Ehrwürdigen Mütter körperlich in der Lage waren, die schrecklichen Seuchen der Maschinen zu neutralisieren.
    Warum wollte seine Mutter ihn daran erinnern?
    In der Dunkelheit gefangen spürte Paul die Leere seines Körpers. Er war völlig ausgeblutet. Stumm.
    Vor langer Zeit hatte er auf Arrakis seine eigene Version der Gewürzagonie erlebt, als erster Mann, der sie erfolgreich überstanden hatte. Wochenlang hatte er im Koma gelegen, als die Fremen ihn bereits für tot erklärt hatten und nur Jessica darauf bestanden hatte, ihn am Leben zu erhalten. Er hatte den stygischen Ort gesehen, zu dem keine Frau gelangen konnte, und er hatte daraus Kraft gewonnen.
    Ja, Paul hatte auch jetzt diese Fähigkeit in sich. Er war ein männlicher Bene Gesserit. Er hatte immer noch die Kontrolle über seinen Körper, jede einzelne Zelle, jede Muskelfaser. Endlich erkannte er, was seine Mutter ihm hatte sagen wollen.
    Die Lebenskrise und die Todesschmerzen gaben ihm den Hebel, den er brauchte. Er stützte sich auf die Schmerzen und benutzte sie als Angelpunkt, um sein Leben zu öffnen, seine erste Existenz – die Erinnerungen von Paul Atreides, von Muad'dib, anfangs als Imperator und später als Prediger. Er folgte diesem Strom zurück bis in seine Kindheit und die frühen Trainingsstunden mit Duncan Idaho auf Caladan – und wie er beinahe als Bauernopfer im Krieg der Assassinen, in den sein Vater hineingezogen worden war, das Leben verloren hatte.
    Er erinnerte sich an die Ankunft seiner Familie auf Arrakis, einem Ort, von dem Herzog Leto gewusst hatte, dass er eine Falle der Harkonnens war. Die Erinnerungen strömten an Paul vorbei: die

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