Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten
die porösen Filtermatten ein, riss sie aus den Halterungen und zerstörte die Luftreinigungsanlage. Nachdem der Schaden angerichtet war, wandte sich der Saboteur zur Flucht. Kein einziges Bild der Kameras zeigte sein Gesicht; es ließ sich nicht einmal mit Gewissheit sagen, ob der Vandale männlich oder weiblich war. Als das Sicherheitspersonal in die Sektion stürmte, war der Übeltäter längst im heulenden Luftstrom verschwunden.
Duncan musste die offensichtliche Antwort nicht laut aussprechen. Gestaltwandler. Er sah sich noch einmal die Aufzeichnungen der Kamikaze-Aktion der Bändiger an, wie die Schiffe in die Hülle der Ithaka gekracht waren und die Leichen der Piloten geborgen und entsorgt wurden. Einer der Gestaltwandler musste aus einem der brennenden Wracks gekrochen sein und sich davongestohlen haben.
Und vielleicht sogar mehr als nur einer.
* * *
Die Luft roch feucht und stickig, wie nach Tang und Abwässern. Duncan stand auf dem glitschigen Steg über einem der größten Algentanks. Der gesamte Bottich starb ab. Vergiftet.
Neben ihm stand Teg und packte das Geländer so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Er blickte stirnrunzelnd auf die chemischen Daten, die sein Analysegerät anzeigte. »Schwermetalle, starke Toxine, eine Liste tödlicher Chemikalien, die nicht einmal dieses Zeug verdauen kann.« Er schöpfte eine Handvoll der ehemals fruchtbaren grünen Substanz aus dem Tank. Nun war die Masse bräunlich und fiel in sich zusammen.
»Der Kerl versucht, unsere Nahrungserzeugung zu sabotieren«, sagte Duncan.
»Genauso wie unsere Luftversorgung.«
»Zu welchem Zweck? Um uns zu töten, wie es scheint.«
»Oder um uns einfach nur hilflos zu machen.«
Duncan blickte finster auf den Bottich. Er war wütend und fühlte sich verletzt. »Arbeiter sollen den Tank leeren und säubern. Die Dekontamination muss so schnell wie möglich erfolgen. Dann sollen sie Material aus den anderen Tanks ernten, um die Biomasse zu impfen. Wir müssen das System stabilisieren, bevor irgendetwas anderes schiefgeht.«
* * *
Duncan hielt sich allein auf der Navigationsbrücke auf, als die nächste Katastrophe eintrat. Mit den Jahren hatten die Passagiere gelernt, die schwachen Vibrationen zu ignorieren, die die Maschinen des Nicht-Schiffes erzeugten. Nun jedoch kam es zu einem heftigen Ruck und einer offensichtlichen Kursabweichung, die ihn fast aus dem Sitz geworfen hätte.
Er rief nach Teg und Thufir, dann schleppte er sich zur Konsole, um den Weltraum in ihrer Umgebung abzusuchen. Er sorgte sich, dass sie mit einem Asteroiden zusammengestoßen oder in eine Gravitationsanomalie geraten waren. Aber die Ortung ergab keine Anzeichen einer Kollision, keine Hindernisse in der näheren Umgebung. Die Ithaka schien immer weiter vom Kurs abzuweichen, und Duncan bemühte sich, das mit den vielen kleineren Triebwerksdüsen, die über die ganze Hülle verteilt waren, wieder auszugleichen. Dadurch wurde die Rotation des Schiffes verlangsamt, obwohl sie nicht ganz aufhörte.
Während sich das riesige Schiff weiterdrehte, sah er eine silbrig glitzernde Spur, die wie ein Nebelschleier aussah und vom Heck ausging. Eins der drei größten Wasserreservoirs des Nicht-Schiffes war entleert worden – absichtlich. Die Flüssigkeit war mit genügend Kraft ausgestoßen worden, um die Ithaka vom Kurs abzubringen. Durch das fehlende Wasser hatte sich die Ballastverteilung im Schiff geändert und es in Rotation versetzt. Die Bewegung verschlimmerte ihre Lage, während immer mehr Wasser in den Weltraum strömte und hinter ihnen einen Kometenschweif bildete. Die Schiffsreserven!
Duncan arbeitete fieberhaft an den Kontrollen, erhielt Zugriff auf die Luke des Reservoirs und betete, dass der rätselhafte Saboteur lediglich die Tür zum Weltraum geöffnet hatte, statt sie mit einer der Minen aufzusprengen, die in der Waffenkammer hinter Schloss und Riegel aufbewahrt wurden.
Teg stürmte auf die Navigationsbrücke, als Duncan es gerade geschafft hatte, die Luke zu schließen. Der Bashar beugte sich über die Bildschirme, das junge, aber dennoch erfahrene Gesicht von Sorgenfalten gezeichnet. »Das war genug Wasser, um uns ein Jahr lang am Leben zu erhalten!« Der Blick seiner grauen Augen wanderte hektisch hin und her.
Duncan schritt unruhig auf und ab und starrte auf den Schleier aus verlorenem Wasser. »Wir können einen Teil davon zurückholen. Wir brauchen nur das Eis abzuschöpfen, und wenn ich unser Drehmoment
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