Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
benötige gewaltige Gewürzvorräte, um die isolierten Tanks zu füllen, in denen ihre mutierten Navigatoren lebten. Er selbst sowie die gesamte Oberklasse des Imperiums benötigte eine tägliche (und stetig zunehmende) Melange-Dosis zur Erhaltung der Gesundheit und Verlängerung des Lebens. Die Schwesternschaft der Bene Gesserit benötigte es zur Ausbildung neuer Ehrwürdiger Mütter. Mentaten benötigten es zur geistigen Konzentration.
    Obwohl er mit vielen der harten Verwaltungsmaßnahmen des Barons Harkonnen in der letzten Zeit nicht einverstanden war, konnte der Imperator Arrakis nicht einfach seiner eigenen Verantwortung unterstellen. Nach Jahrzehnten politischer Intrigen war das Haus Richese ausgebootet und dem Haus Harkonnen das Lehen übertragen worden.
    Die Verwaltung von Arrakis war nun schon seit tausend Jahren eine Gunst, die der Imperator einer auserwählten Familie gewährte. Dieses Haus durfte dann für eine Zeitdauer, die ein Jahrhundert nicht überstieg, Reichtümer aus dem Sand schürfen. Jedes Mal, wenn das Lehen erneuert werden sollte, wurde der Palast mit einem Hagel aus Bitten und Anträgen bombardiert. Auch der Landsraad zog seine Fäden, die für Elrood gelegentlich zu Würgeschlingen wurden.
    Obwohl er der Imperator war, beruhte seine Macht auf einem sorgfältig austarierten, aber labilen Gleichgewicht aus Allianzen mit zahllosen Kräften, darunter die Großen und Kleinen Häuser des Landsraads, die Raumgilde und die allumfassenden wirtschaftlichen Kombinate wie die MAFEA. Mit anderen Kräften war der Umgang noch viel schwieriger – Mächte, die es vorzogen, hinter den Kulissen zu wirken.
    Ich muss das Gleichgewicht zerstören, dachte Elrood. Sonst wird das Arrakis-Problem mich zerstören.
    Der Imperator beugte sich vor und sah, dass Kynes vor Freude und Begeisterung beinahe platzte. Er brannte geradezu darauf, auf die Wüstenwelt beordert zu werden. Um so besser! »Finden Sie alles heraus, was Sie über Arrakis in Erfahrung bringen können, und schicken Sie mir regelmäßig Berichte, Planetologe. Das Haus Harkonnen erhält die Anweisung, Ihre Arbeit in jeder erdenklichen Weise zu unterstützen.« Obwohl es ihnen mit Sicherheit nicht passt, wenn ein imperialer Beobachter herumschnüffelt.
    Als kürzlich ernannter planetarischer Gouverneur war Baron Harkonnen in nächster Zeit noch in hohem Grade von der Gunst des Imperators abhängig. »Wir werden Ihnen alles zur Verfügung stellen, was Sie für die Reise brauchen. Fertigen Sie eine Liste an und geben Sie sie meinem Kammerherrn. Wenn Sie Arrakis erreicht haben, werden die Harkonnens Ihnen jegliche weitere Unterstützung zukommen lassen.«
    »Ich habe nur wenige Bedürfnisse«, sagte Kynes. »Alles, was ich wirklich brauche, sind meine Augen und mein Verstand.«
    »Ja, aber sehen Sie zu, dass der Baron Ihnen etwas mehr als nur das gibt.« Elrood lächelte erneut, dann entließ er den Planetologen. Der Imperator bemerkte, dass Kynes' Schritte sichtlich schwungvoller ausfielen, als er aus dem imperialen Audienzsaal geführt wurde.

3
     
    Du sollst keine Maschine nach deinem geistigen Ebenbilde machen.
    Das Hauptprinzip von Butlers Djihad,
    zitiert nach der Orange-Katholischen Bibel
     
     
    »Das Leid ist der große Lehrmeister der Menschen«, sprach der Chor der alten Schauspieler auf der Bühne in vollkommenem Gleichklang. Obwohl es einfache Dorfbewohner aus der Siedlung unterhalb von Burg Caladan waren, hatten sie die alljährliche Aufführung des offiziellen Haus-Dramas gut einstudiert. Ihre Kostüme waren farbenprächtig, wenn auch nicht unbedingt authentisch. Der Realismus der Kulissen – die Fassade von Agamemnons Palast, der gepflasterte Hof – basierte lediglich auf dem Enthusiasmus der Beteiligten und einigen wenigen Filmbuch-Illustrationen des antiken Griechenland.
    Das lange Stück von Aischylos lief bereits seit einiger Zeit, und die Luft im Theater war warm und leicht stickig geworden. Leuchtgloben erhellten die Bühne und die Sitzreihen, während die Fackeln und Kohlenbecken rund um die Schauspieler ihren aromatischen Duft verbreiteten.
    Obwohl die Hintergrundgeräusche eigentlich laut genug waren, drohte Gefahr, dass das Schnarchen des alten Herzogs bis zu den Akteuren vordrang.
    »Vater, wach auf!«, flüsterte Leto Atreides und stieß Herzog Paulus in die Rippen. »Das Stück ist noch nicht einmal zur Hälfte um.«
    Paulus regte sich auf dem Sitz in seiner Privatloge, richtete sich auf und klopfte sich nicht vorhandenen

Weitere Kostenlose Bücher