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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ein, Janess«, sagte Renno.
    »Ich spiele gern.« Sie ballte eine Faust und versetzte ihm spielerisch einen Schlag gegen die Schulter. »Und zu niemandem ein Wort.«
    Renno hob die Augenbrauen. »Welchen Sinn hätte es, auf diesen verdreckten Raumhafen zurückzukehren, wenn du nicht hier auf mich warten würdest? Wer könnte mir besser in meiner dunklen und einsamen Koje Gesellschaft leisten? Nein, es würde sich einfach nicht lohnen, dich anzuschwärzen. Ich bin dir immer noch so viel schuldig.«
    Janess ging in die Knie und blickte Duncan Idaho noch einmal in die Augen. Sie schien bemüht, sich den Anschein von Mitgefühl zu geben. »Hör mir zu, Junge. Ich möchte, dass du Folgendes tust: Wenn du auf Caladan eintriffst, steig aus diesem Schiff und beharre darauf, zu Herzog Paulus Atreides höchstpersönlich gebracht zu werden. Herzog Atreides. Sag ihm, du kommst von den Harkonnens und willst in seine Dienste aufgenommen werden.«
    Rennos Gesicht zeigte absolute Verblüffung, während er etwas Unverständliches murmelte.
    Janess versuchte, eine ernste Miene zu wahren, als sie daran dachte, dem Jungen, den sie verraten hatte, einen letzten bösen Streich zu spielen. Sie wusste, dass für eine schmutzige, namenlose Straßenratte nicht die geringste Chance bestand, in den Großen Saal von Burg Caladan vorgelassen zu werden – aber das würde ihn nicht davon abhalten, es immer wieder zu versuchen ... vielleicht jahrelang.
    Sie hatte sich bereits ihren Triumph verschafft, als sie den Jungen Rabbans Jagdgruppe vor der Nase weggeschnappt hatte. Sie hatte gewusst, dass sie Duncan zur Forst-Wachstation brachten, deshalb war ihr nicht besonders schwer gefallen, ihn zu finden, ihn aufzulesen und ihn dem größten Feind der Harkonnens in die Hände zu spielen. Was weiterhin mit dem Jungen geschah, war für sie nun ohne Bedeutung, aber es bereitete ihr ein heimliches Vergnügen, sich all die Schwierigkeiten vorzustellen, in die Duncan Idaho geraten würde, bevor er seine Bemühungen endlich aufgab.
    »Komm jetzt«, sagte Renno schroff und zog an Duncans Arm. »Ich suche dir ein nettes Plätzchen im Frachtraum, wo du schlafen und dich verkriechen kannst.«
    Duncan blickte sich nicht mehr nach Janess um. Er überlegte, ob sie erwartete, dass er sich von ihr verabschiedete oder ihr dankte, aber er weigerte sich einfach, es zu tun. Sie hatte ihm nicht geholfen, weil ihr etwas an ihm lag – oder weil sie Reue empfunden hätte. Nein, er wollte sich nicht erniedrigen, weil er Janess niemals verzeihen konnte, welche Rolle sie bei der Vernichtung seiner Familie gespielt hatte. Eine seltsame Frau.
    Er stieg die Rampe hinauf, blickte stur geradeaus und hatte keine Ahnung, wohin sein Weg ihn führen würde. Einsam und verwaist und ohne eine Vorstellung von seiner Zukunft verließ Duncan Idaho die Welt seiner Kindheit ...
     
    * * *
     
    Renno versorgte ihn nur mit dem Allernotwendigsten, aber wenigstens ließ er den Jungen in Ruhe. Was Duncan Idaho jetzt am meisten brauchte, war Zeit, um sich zu erholen, ein paar Tage, um seine Erinnerungen zu sortieren und zu lernen, mit denen zu leben, die er nicht verdrängen konnte.
    Wie eine Ratte schlief er allein im Frachtraum des lädierten Transportschiffs, umgeben von Metallschrott und anderen Abfällen. Hier gab es keine weichen Stellen, aber trotzdem schlief er gut auf dem nach Rost riechenden Boden, den Kopf gegen eine kalte Wand gestützt. Es war die friedlichste Zeit seines Lebens, soweit er sich zurückerinnern konnte.
    Als das Schiff schließlich auf Caladan landete, um seine Fracht zu löschen und ihn ganz allein und ohne Freunde auf einer fremden Welt zurückzulassen, war Duncan auf alles gefasst. Er hatte neue Energie gewonnen, und niemand würde ihn von seinem erwählten Ziel abbringen können.
    Jetzt musste er sich auf die Suche nach Herzog Paulus Atreides machen.

26
     
    Die Geschichte erlaubt uns, das Offensichtliche zu erkennen – aber leider erst dann, wenn es bereits zu spät ist.
    Prinz Raphael Corrino
     
     
    Als er Letos wirres schwarzes Haar, seine dreckverschmierte Kleidung und die Schweißspuren im Gesicht betrachtete, musste Rhombur leise lachen. Diese Reaktion war nicht beleidigend gemeint, aber er schien nicht in der Lage zu sein, die groteske Geschichte zu glauben, die Leto erzählt hatte. Er trat zurück und musterte seinen Freund. »Zinnoberrote Hölle! Meinst du nicht, dass du es ... äh ... etwas übertreibst, Leto?«
    Rhombur ging zu einem der breiten Fenster

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