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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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seines kugelförmigen Kontors auf und ab, das wie eine prächtige Kristallsphäre an der Höhlendecke hing.
    Der Raum bestand aus perfekt verbundenem ixianischem Glas ohne Nähte oder Verzerrungen, so dass es schien, als würde er auf der Luft laufen oder über seinem Reich schweben. Gelegentlich fühlte sich Dominic wie ein Gott, wenn er von hoch oben auf sein Imperium herabschaute. Er strich sich mit einer schwieligen Hand über den glatten, frisch rasierten Schädel. Die Haut kitzelte immer noch von den belebenden Lotionen, mit denen Shando seine Kopfhaut zu massieren pflegte.
    Seine Tochter Kailea saß in einem Suspensorsessel und beobachtete ihn. Er schätzte es, dass sie sich für das Geschäftsleben auf Ix interessierte, aber heute war er viel zu besorgt, um sich auf eine Diskussion mit ihr konzentrieren zu können. Er klopfte sich imaginären Schmutz von seinem frisch gereinigten ärmellosen Hemd, drehte sich um und marschierte erneut um seinen silbernen Schreibtisch herum.
    Kailea ließ ihn nicht aus den Augen, ohne ihm einen Rat zu geben, obwohl seine Tochter mit dem Problem vertraut war, vor dem sie standen.
    Dominic hatte nicht damit gerechnet, dass der alte »Roody« klein beigeben und ohne Gegenwehr auf die Steuereinnahmen verzichten würde, die ihm wegen des neuen Heighliner-Modells durch die Lappen gingen. Nein, der Kaiser würde nach einer Möglichkeit suchen, wie er aus einer simplen wirtschaftlichen Entscheidung einen persönlichen Affront machen konnte. Aber Dominic hatte keine Ahnung, wie die Vergeltung aussehen würde oder aus welcher Richtung er den Schlag zu erwarten hatte. In solchen Dingen war Elrood schon immer unberechenbar gewesen.
    »Du musst einfach dafür sorgen, dass du ihm weiterhin einen Schritt voraus bist«, sagte Kailea. »Das kannst du doch am besten.« Sie dachte an den raffinierten Plan, mit dem ihr Vater dem Kaiser eine Konkubine vor der Nase weggeschnappt hatte – und daran, dass Elrood es ihm nie verziehen hatte. Nur ein Hauch von Bedauern trübte ihre Worte. Natürlich wäre sie lieber auf dem wunderbaren Planeten Kaitain aufgewachsen statt hier unter der Oberfläche.
    »Wie soll ich ihm einen Schritt voraus sein, wenn ich gar nicht weiß, in welche Richtung er geht?«, erwiderte Dominic. Der ixianische Graf schien kopfüber zu schweben, wenn er die Felsdecke und die Türme des Großen Palais über seinem Kopf und nur die Luft unter den Füßen hatte.
    Kailea glättete die Spitze ihres Gewandes, ordnete den Besatz und beugte sich vor, als sie erneut Frachtlisten und Berichte miteinander verglich, in der Hoffnung, eine bessere Strategie für den Vertrieb ixianischer Technikprodukte zu finden. Dominic erwartete gar nicht von ihr, dass sie seine Experten übertraf, aber er wollte ihr den Spaß lassen. Ihre Idee, ixianische Kampfmaschinen an einige Schwarzmarkthändler zu liefern, war ein Geniestreich gewesen.
    Er hielt kurz inne, um sich ein wehmütiges Lächeln zu gestatten, das die Enden seines langen Schnurrbarts in den Mundwinkeln verschwinden ließ. Seine Tochter war atemberaubend schön, ein Kunstwerk, wie gemacht, um den Haushalt eines bedeutenden Aristokraten zu verzieren ... aber sie war auch sehr intelligent. Kailea war schon eine seltsame Mischung: Sie war von höflichen Spielen, Modedingen und allem, was mit dem Leben auf Kaitain zusammenhing, fasziniert, aber gleichzeitig fest entschlossen, alle geschäftlichen Angelegenheiten des Hauses Vernius zu verstehen. Bereits in ihrem Alter hatte sie begriffen, dass die Wirtschaftsbeziehungen, die sich hinter den Kulissen abspielten, für eine Frau der Schlüssel zur Macht im Imperium darstellten – solange sie nicht den Bene Gesserit beitrat.
    Dominic glaubte nicht, dass seine Tochter verstand, warum sich Shando entschieden hatte, den Hof des Kaisers zu verlassen und mit ihm nach Ix zu gehen. Warum sollte die Geliebte des mächtigsten Mannes im Universum all den Luxus im Stich lassen, um einen wettergegerbten Kriegshelden zu heiraten, der in einer unterirdischen Stadt lebte? Gelegentlich stellte sich Dominic dieselbe Frage, aber seine Liebe zu Shando hatte keine Grenzen, und seine Frau sagte ihm immer wieder, dass sie ihre Entscheidung niemals bereut hatte.
    Mit Ausnahme ihrer Schönheit war Kailea in jeder Hinsicht das Gegenteil ihrer Mutter. Die junge Frau konnte sich unmöglich in ihrer prächtigen, extravaganten Kleidung wohl fühlen, dennoch war sie stets prächtig herausgeputzt, als wollte sie auf keinen Fall

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