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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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caladanischen Zungenschlag heraus. »Gut, dass wir den Heighliner noch eine Stunde länger warten ließen. Willkommen an Bord, Prinz Leto. Sind Sie und Ihre Begleiter wohlauf? Wie viele Überlebende gibt es?«
    Er drehte sich zu Rhombur herum, der sich den angeschlagenen Kopf hielt. »Wir sind zu dritt und mehr oder weniger wohlauf. Bringen Sie uns nur schnell von Ix weg.«
    Nachdem das Or-Schiff zwischen der Atreides-Eskorte im riesigen Transportraum des Heighliners angedockt hatte, blickte sich Leto um. Links und rechts erkannte er durch die Luken der größeren Schiffe Atreides-Soldaten in grünschwarzen Uniformen mit dem wohlvertrauten Falken-Wappen. Er atmete erleichtert auf.
    Als nächstes warf er Rhombur einen besorgten Blick zu. Seine Schwester tupfte ihm mit einem Tuch das Blut von der Stirn. Der ixianische Prinz konzentrierte sich auf Leto und sagte: »Vergiss die Simulation, mein Freund. Es ist immer am besten, etwas zu lernen, indem man es einfach tut.«
    Dann sackte er ohnmächtig in seinem Sitz zusammen.

36
     
    Selbst das ärmste Haus kann reich an Loyalität sein. Treue, die durch Bestechung oder Lohn erkauft werden muss, ist schwach und unzuverlässig und kann im ungünstigsten Moment verloren gehen. Doch die Treue, die von Herzen kommt, ist stärker als Adamantium und kostbarer als die reinste Melange.
    Herzog Paulus Atreides
     
     
    In der Ladebucht eines anderen Heighliners in einem anderen Teil der Galaxis befand sich unter den zahlreichen angedockten Schiffen ein unscheinbarer ixianischer Raumkreuzer. Er besaß keine Markierungen und war von einer Linie zur nächsten gesprungen, hatte immer wieder das Flugziel gewechselt.
    In diesem unscheinbaren Schiff saßen Dominic und Shando Vernius als Passagiere zwischen den versprengten Überresten ihrer bewaffneten Streitkräfte. Viele der Wachmänner waren getötet worden, und viele hatten das Fluchtschiff nicht rechtzeitig erreicht, während andere wiederum beschlossen hatten, auf eine neue Chance in der Zeit nach der Revolution zu hoffen. Seit längerem hatte niemand an Bord dieses Schiffes etwas gesagt.
    Lady Shandos persönlicher Diener Omer wand sich und zuckte die schmalen Schultern. Sein glattes schwarzes Haar war exakt auf Kragenlänge geschnitten, doch nun waren sowohl Haar als auch Kragen ziemlich zerzaust. Omer war das einzige Mitglied ihrer Hausdienerschaft, das es vorgezogen hatte, die Familie ins Exil zu begleiten. Als furchtsamer Mensch hatte ihn die Aussicht auf ein neues Leben unter den Tleilaxu abgeschreckt.
    Die knappen Berichte von Botschafter Pilru hatten keinen Zweifel daran gelassen, dass weder vom Landsraad noch vom Imperator militärische Unterstützung zu erwarten war. Indem sie sich zu Renegaten machten, hatten sie sämtliche Verbindungen zu den Instanzen des Imperiums gekappt.
    Die Lagerräume, Schränke und Sitze des flüchtigen Schiffes waren mit Juwelen und anderen wertvollen Gütern gefüllt – mit allem, das sich gegen Bargeld veräußern ließ. Ihre Flucht konnte sehr lange Zeit in Anspruch nehmen.
    Dominic saß neben seiner Frau und hielt ihre kleine, zarte Hand. Seine haarlose Stirn war von Sorgenfalten zerfurcht. »Elrood wird Einheiten ausschicken, um nach unserer Spur zu suchen«, sagte er. »Man wird uns wie Tiere jagen.«
    »Ach, warum lässt er uns nicht endlich in Frieden?«, murmelte Omer und schüttelte den Kopf mit dem glatten schwarzen Haar. »Wir haben doch schon alles verloren.«
    »Aber nicht genug für Roody«, sagte Shando zu ihrem Leibdiener. Sie saß in tadellos gerader Haltung da. »Er hat mir nie verziehen, dass ich ihn überredet habe, mich gehen zu lassen. Ich habe ihn nie angelogen, aber er denkt, dass ich ihn ausgetrickst habe.«
    Sie blickte durch die kleine, mit glänzendem Ser-Chrom eingefasste Sichtluke nach draußen. Das ixianische Schiff war nicht groß und ließ sich von außen nicht dem Haus Vernius zuordnen. Es war ein schlichtes Schiff, mit dem ansonsten Fracht oder Transitpassagiere befördert wurden. Shando drückte die Hand ihres Gatten und versuchte, nicht daran zu denken, wie tief sie gefallen waren.
    Sie erinnerte sich an den Tag, als sie den Hof des Imperators verlassen hatte, frisch gebadet und parfümiert und mit Blumen aus Elroods Treibhäusern geschmückt. Die anderen Konkubinen hatten sie mit Broschen, Edelsteinen und Tüchern beschenkt, die durch die Körperwärme zum Leuchten gebracht wurden. Damals war sie jung und aufgeregt gewesen, während ihr Herz vor Dankbarkeit

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