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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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erfüllt und den Jungen auf die Straßen einer kleinen Raumhafenstadt geworfen.
    Ohne ihm weitere Aufmerksamkeit zu schenken, entlud die Besatzung ihre Fracht aus Recyclingmaterial und Industrieabfällen und nahm eine frische Ladung aus Pundi-Reis in Säcken aus Getreidefasern an Bord. Ohne sich zu verabschieden, ohne ihm irgendeinen Ratschlag oder auch nur Glückwünsche mit auf den Weg zu geben, hatte der zweite Maat wieder sein Transportschiff bestiegen und war zum Heighliner zurückgeflogen, der im Orbit wartete.
    Duncan konnte sich nicht einmal beklagen, denn endlich hatte er sich vor den Harkonnens in Sicherheit gebracht. Jetzt musste er nur noch Herzog Atreides finden.
    Der Junge stand zwischen lauter fremden Menschen auf einer fremden Welt und sah zu, wie das Schiff in den wolkigen Himmel emporstieg. Caladan war ein Planet voller intensiver und verlockender Gerüche; die Luft war feucht und mit dem Salz des Meeres angereichert, dazu das säuerliche Aroma von Fisch und der würzige Duft von Wildblumen. Während seines ganzen Lebens auf Giedi Primus hatte er noch nie etwas Ähnliches erlebt.
    Auf dem Südkontinent waren die Berge hoch und mit sehr grünem Gras bewachsen. An den Hängen hatte man Terrassengärten angelegt, als hätte ein Betrunkener versucht, Treppenstufen zu errichten. Die schwer arbeitenden Bauern bewegten sich unter der dunstigen gelben Sonne. Sie waren nicht reich, aber trotzdem glücklich. In schäbiger Kleidung transportierten sie frisches Obst und Gemüse auf Suspensorpaletten zum Markt.
    Als Duncan mit hungrigen Augen auf die Waren starrte, gab ihm ein freundlicher alter Mann eine kleine, überreife Paradan-Melone, die der Junge gierig aß. Der Saft tropfte ihm von den Händen. Es war die köstlichste Mahlzeit, die er jemals genossen hatte.
    Als er die Energie und die Verzweiflung des Jungen sah, fragte der Bauer, ob er mit ihm zurückgehen und einige Tage lang auf den Reisfeldern arbeiten wollte. Der alte Mann bot ihm keinen Lohn an, sondern nur einen Platz zum Schlafen und etwas zu essen. Duncan willigte sofort ein.
    Auf dem langen Rückweg erzählte der Junge ihm die Geschichte seiner Kämpfe gegen die Harkonnens, wie seine Eltern verhaftet und getötet worden waren, wie man ihn für Rabbans Jagd auserwählt hatte und er schließlich entkommen konnte. »Jetzt muss ich mich Herzog Atreides vorstellen«, sagte er mit unerschütterlicher Zuversicht. »Aber ich habe keine Ahnung, wo er ist oder wie ich ihn finde.«
    Der alte Bauer hörte aufmerksam zu, dann nickte er ernst. Die Caladanier kannten die Legenden um ihren Herzog, hatte die größten seiner Stierkämpfe miterlebt und wussten von der Abreise seines Sohnes Leto nach Ix. Die Menschen verehrten ihren Herrscher, und für sie schien es völlig selbstverständlich, dass jeder Bürger um eine Audienz bei den Atreides ersuchen konnte.
    »Ich kann dir die Stadt nennen, in der der Herzog lebt«, sagte der alte Mann. »Der Mann meiner Schwester hat sogar eine Karte der ganzen Welt, so dass ich dir zeigen kann, wo sie liegt. Aber ich weiß nicht, wie du sie erreichen könntest. Sie ist sehr weit entfernt.«
    »Ich bin jung und stark. Ich werde es schon schaffen.«
    Der Bauer nickte und führte seinen jungen Besucher durch die Reisfelder.
    Duncan blieb vier Tage bei der Familie des Mannes und arbeitete auf den hüfthoch überfluteten Feldern. Er watete durch das Wasser, säuberte Gräben und pflanzte kleine, aber widerstandsfähige Setzlinge in den lockeren Schlamm. Er lernte die Geschichten und Lieder der Pundi-Reisbauern kennen.
    Eines Nachmittags gaben die Späher in den niedrigen Bäumen Alarm, indem sie auf Töpfe schlugen. Kurz darauf zeigten kleine Wellen im trüben Wasser die Ankunft eines Schwarms von Pantherfischen an, Sumpfbewohnern, die in größeren Gruppen nach Beute suchten. Sie konnten einem Bauern innerhalb von Augenblicken sämtliches Fleisch von den Knochen fressen.
    Duncan erkletterte einen der verwachsenen Baumstämme, um sich zu den aufgeregten Bauern zu gesellen. Er hing auf den niedrigen Ästen und schob die Bartflechten zur Seite, um einen Blick auf das unruhige Wasser zu werfen. Unter der Oberfläche konnte er große Geschöpfe mit zahlreichen Zähnen und einem kräftigen Schuppenpanzer erkennen. Mehrere Pantherfische umkreisten den Stamm des Sumpfbaums, auf dem Duncan Zuflucht gesucht hatte.
    Einige der Geschöpfe stemmten sich mit schuppigen Gliedmaßen empor, Armen mit Flossen, die sich zu groben Klauen

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