Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Angst vor einem Angriff zu haben.
    Baron Harkonnen oder Glossu Rabban hätten etwas Derartiges niemals gewagt.
    Es könnte sein, dass ich diesen Herzog mag, dachte Duncan eines Nachts, als er eingerollt unter einer Decke lag, die ihm einer der Künstler geborgt hatte ...
    Mehrere Monate nach seiner Ankunft auf diesem Planeten stand er endlich im Dorf am Fuß des Kaps, auf dem sich Burg Caladan erhob. Das beeindruckende Gebäude war wie ein Wachtposten, der das stille Meer beherrschte. Irgendwo im Innern lebte Herzog Paulus Atreides, der für den Jungen längst zu einer legendären Gestalt geworden war.
    Duncan erzitterte in der morgendlichen Kühle und atmete tief durch. Der Küstennebel hob sich und verwandelte die aufgehende Sonne in einen orangefarbenen Ball. Er verließ das Dorf und stieg die lange, steile Straße zur Burg hinauf. Dort oben lag sein Ziel.
    Während des Aufstiegs bemühte er sich nach Kräften, eine vorzeigbare Erscheinung zu werden. Er klopfte sich den Staub aus der Kleidung und stopfte sich das zerknitterte Hemd in die Hose. Doch trotz seines Aussehens war sein Selbstbewusstsein ungebrochen. Dieser Herzog würde ihn akzeptieren, wie er war, oder ihn hinauswerfen. Duncan Idaho würde in jedem Fall überleben.
    Als er das Tor erreichte, das in den großen Hof führte, versperrten ihm die Atreides-Wachen den Weg, weil sie ihn für einen Klinkenputzer hielten.
    »Ich bin kein Bettler«, verkündete Duncan mit stolz erhobenem Kopf. »Ich bin einmal quer durch die Galaxis gereist, um den Herzog zu sehen und ihm meine Geschichte zu erzählen.«
    Die Wachmänner lachten nur. »Wir können dir ein paar Reste aus der Küche geben, aber nicht mehr.«
    »Das wäre sehr freundlich von Ihnen«, erwiderte Duncan, dem schon seit einiger Zeit der Magen knurrte, »aber das ist nicht der Grund, weshalb ich gekommen bin. Bitte leiten Sie die Nachricht weiter, dass ...« – er versuchte sich an die Worte zu erinnern, die ihm einer der fahrenden Künstler vorgesagt hatte – »dass Meister Duncan Idaho um eine Audienz beim Herzog Paulus Atreides ersucht.«
    Wieder lachten die Männer, aber der Junge sah in ihren Gesichtern, dass sie widerstrebend Respekt vor ihm gewannen. Einer ging fort und kam mit einem Frühstück aus winzigen gebratenen Eiern zurück. Nachdem Duncan sich bei dem Mann bedankt hatte, schlang er die Eier hinunter, leckte sich die Finger ab und setzte sich auf den Boden, um zu warten. Stunden vergingen.
    Die Wachen blickten immer wieder kopfschüttelnd zu ihm herüber. Einer fragte ihn, ob er Waffen oder Geld dabeihatte, was Duncan verneinte. Während die Bittsteller ein- und ausgingen, unterhielten sich die Wachen miteinander. Duncan hörte, wie sie über eine Revolte redeten, die sich auf Ix ereignet hatte, und dass sich der Herzog Sorgen wegen des Hauses Vernius machte, vor allem weil der Imperator ein Kopfgeld auf Dominic und Shando Vernius ausgesetzt hatte. Offenbar war Leto, der Sohn des Herzogs, soeben vom Kriegsschauplatz Ix nach Caladan zurückgekehrt, gemeinsam mit zwei adligen Flüchtlingen. In der Burg schien eine ziemliche Aufregung zu herrschen.
    Trotzdem wartete Duncan.
    Die Sonne zog über den Himmel und tauchte unter den Horizont des großen Ozeans. Der junge Mann verbrachte die Nacht in einem Winkel des Hofs, und als am nächsten Morgen neue Wachen am Tor standen, wiederholte er seine Geschichte und die Bitte um eine Audienz.
    Diesmal erwähnte er, dass er von einer Harkonnen-Welt geflüchtet war und dem Haus Atreides seine Dienste anbieten wollte. Der Name Harkonnen schien ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Wieder wurde er auf Waffen überprüft, diesmal noch gründlicher.
    Am frühen Nachmittag hatte man ihn gefilzt und untersucht – zuerst mit einem elektronischen Scanner, mit dem sein Körper auf verborgene Waffen durchleuchtet wurde, dann mit einem Giftschnüffler –, bis er endlich in die Burg geführt wurde. Sie war ein uraltes Gebäude, dessen Gänge und Räume mit kostbaren Wandteppichen behängt waren. Der Holzboden knarrte bei jedem Schritt. Die Patina der Geschichte erweckte den Eindruck abgenutzter Eleganz.
    An einem weiten steinernen Torbogen wurde er von zwei Atreides-Wachen mit noch ausgeklügelteren Untersuchungsgeräten abgetastet. Doch auch sie fanden nichts Verdächtiges. Er war nur ein kleiner Junge, der nichts zu verbergen hatte, aber sie handhabten die paranoiden Maßnahmen wie ein neues und unbequemes Kleidungsstück, als wären diese Prozeduren erst vor

Weitere Kostenlose Bücher