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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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beeinflussen. Ein Sohn wäre für uns ohne Nutzen.«
    »Ich verstehe. Warum sind Sie also schon wieder hier?«
    »Ich bin nicht befugt, Ihnen weitere Informationen zu geben.«
    »Ich halte Ihre zweite Forderung für äußerst unverschämt. Ich habe den Bene Gesserit gesagt, sie sollen mich nie wieder belästigen. Ich könnte Sie töten lassen, weil Sie meinen Befehl missachtet haben. Sie befinden sich auf meinem Planeten in meiner Burg.«
    »Die Anwendung von Gewalt wäre unklug.« Ruhiger Tonfall mit bedrohlichem Unterton. Wie konnte sie in einem so trügerisch lieblichen Körper so stark und monströs wirken?
    »Letztes Mal haben Sie mit der Enthüllung meiner angeblichen Gewürzvorräte gedroht. Haben Sie sich jetzt etwas Neues ausgedacht oder greifen Sie wieder auf die gleiche Erpressung zurück?«
    »Wir Bene Gesserit können Ihnen jederzeit neue Gründe vorlegen, wenn Sie es wünschen, Baron, aber die Beweise für die Fälschung Ihrer Berichte über die Gewürzproduktion dürften nach wie vor genügen, um Sie beim Imperator in Ungnade fallen zu lassen.«
    Der Baron hob eine Augenbraue und ließ sich endlich dazu herab, einen glatten schwarzen Morgenmantel anzulegen. »Ich habe aus gewissen Quellen erfahren, dass mehrere Große Häuser eigene Melange-Vorräte angelegt haben. Manche behaupten sogar, dass selbst Imperator Elrood nicht über derlei Praktiken erhaben ist.«
    »Der Imperator ist dieser Tage weder bei guter Laune noch guter Gesundheit. Er scheint sich sehr wegen Ix zu beunruhigen.«
    Baron Harkonnen hielt inne, um über diesen Punkt nachzudenken. Seine Spione am Imperatorhof von Kaitain hatten gemeldet, dass sich der alte Elrood in letzter Zeit zunehmend irrational und unbeherrscht verhielt und Anzeichen von Paranoia zeigte. Während sein Geist schwand und seine Gesundheit nachließ, wurde sein Verhalten immer brutaler, wie seine problemlose Tolerierung der Vernichtung des Hauses Vernius bewies.
    »Wofür halten Sie mich eigentlich?«, fragte der Baron. »Für einen preisgekrönten salusanischen Stier, der sich hervorragend zu Zuchtzwecken einsetzen lässt?«
    Er hatte nichts zu befürchten, weil die Hexen jetzt nicht mehr den Funken eines Beweises in der Hand hielten. Er hatte seine Gewürzvorräte verteilt und in gute Verstecke auf dem isolierten Planeten Lankiveil geschafft, worauf er die Vernichtung aller entsprechenden Aufzeichnungen auf Arrakis befohlen hatte. Die Arbeit war meisterhaft erledigt worden – durch einen ehemaligen Rechnungsprüfer der MAFEA, der nun in seinen Diensten stand. Der Baron lächelte. Gestanden hatte, musste es richtig heißen, da de Vries sich bereits um diesen Mann gekümmert hatte.
    Diese Bene Gesserit konnten ihm drohen, womit sie wollten, aber sie hatten keine Macht über ihn. Dieses Wissen verlieh ihm eine ganz neue Kraft, eine neue Methode des Widerstands.
    Die Hexe starrte ihn weiterhin auf ihre unverschämte Weise an. Er hätte gerne Margots schlanke Kehle gewürgt und sie für immer zum Schweigen gebracht. Aber damit wäre das Problem nicht gelöst, selbst wenn er den Kampf überleben sollte. Die Bene Gesserit würden einfach immer wieder neue Vertreterinnen schicken. Er musste den Hexen eine Lektion erteilen, die sie nicht so schnell vergessen würden.
    »Bringen Sie Ihre Zuchtstute zu mir, wenn Sie darauf bestehen. Ich werde mich für sie bereitmachen.« Er wusste genau, was er tun würde. Sein Mentat Piter des Vries und vermutlich sogar sein Neffe Rabban würden ihm sicher liebend gerne helfen.
    »Gut. Die Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam wird sich in zwei Wochen auf den Weg machen, Baron.« Ohne ein weiteres Wort ging Margot. Ihr strahlendes blondes Haar und die milchweiße Haut schienen überhaupt nicht zu ihrem tristen Gewand der Schwesternschaft zu passen.
    Der Baron ließ de Vries rufen. Sie mussten sich an die Arbeit machen.

38
     
    Ohne ein Ziel ist ein Leben nichts wert. Manchmal bestimmt ein Ziel das ganze Leben eines Mannes, wird zu einer alles verzehrenden Leidenschaft. Doch wenn das Ziel erreicht ist – was dann? Ach, armer Mann – was dann?
    Lady Helena Atreides,
    in ihren privaten Tagebüchern
     
     
    Nach seinen Kindheitsjahren der Unterdrückung auf Giedi Primus war die lebendige Welt Caladan für Duncan Idaho das Paradies. Er war ohne eine Landkarte in einer Stadt eingetroffen, die im Verhältnis zu Burg Caladan genau auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten lag. Janess' Freund, der zweite Maat Renno, hatte seine Pflicht

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