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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gepflogenheiten. Mein gesamtes Gefolge soll mit dem gebührenden Respekt empfangen werden.«
    Kryubi ließ sich nicht erweichen. »Ich weiß, was die Hexe will«, hatte der Baron gesagt. »Wenn sie glaubt, sie könnte regelmäßig hier aufkreuzen, um mit mir zu vögeln, wird sie eine bittere Enttäuschung erleben!« Was immer er damit andeuten wollte.
    Der Burseg erwiderte ihren Blick mit eiserner Härte. »Ihre Bitte ist abgelehnt.« Er hatte viel größere Angst vor einer Bestrafung durch den Baron als vor dem, was diese Frau ihm möglicherweise antun konnte. »Sie dürfen jederzeit wieder abreisen, wenn Sie damit nicht einverstanden sind.«
    Mit einem wütenden Schnauben trat Mohiam auf die Rampe und warf ihren Leuten, die im Schiff zurückblieben, einen kurzen Blick zu. »In Anbetracht seiner zahlreichen Perversionen ist der Baron Wladimir Harkonnen gelegentlich recht prüde«, sagte sie spöttisch, natürlich mehr an die Adresse der Harkonnen-Soldaten als an ihre eigenen Leute. »Vor allem, wenn es um sexuelle Angelegenheiten geht.«
    Kryubi, der nicht über die Hintergründe informiert worden war, fand diese Bemerkung sehr interessant. Aber dann sagte er sich, dass es besser sei, über manche Dinge nicht Bescheid zu wissen.
    »Sagen Sie mir, Burseg«, sprach die Hexe ihn in gereiztem Tonfall an, »wie wollen Sie überhaupt feststellen, ob ich die Stimme bei Ihnen einsetze?«
    »Ein Soldat verrät niemals das vollständige Arsenal seiner Verteidigungsmöglichkeiten.«
    »Ich verstehe.« Ihr Tonfall war beruhigend, fast sinnlich. Kryubi fühlte sich dadurch nicht bedroht, fragte sich aber, ob sein Bluff funktioniert hatte.
    Dieser dumme Soldat wusste natürlich nicht, das Mohiam eine Hellseherin war, die jede Nuance der Lüge und Täuschung erkennen konnte. Sie gestattete dem aufgeblasenen Burseg, sie über einen Steg in einen Fußgängertunnel zu führen. Sobald sie sich innerhalb der Burg Harkonnen befanden, setzte die Ehrwürdige Mutter eine Miene des Selbstbewusstseins und der Unnahbarkeit auf und bewegte sich mit vorgetäuschter Lässigkeit.
    Doch ihre geschärften Sinne hielten wachsam nach der winzigsten Ungewöhnlichkeit Ausschau. Sie hegte größtes Misstrauen gegenüber dem Baron. Sie wusste, dass er etwas im Schilde führte.
     
    * * *
     
    Baron Harkonnen ging unruhig im Großen Saal auf und ab und blickte sich mit blitzenden, durchdringenden Augen um. Der Raum war groß und kalt, das grelle Licht der ungefilterten Leuchtgloben, die sich in den Ecken und an der Decke drängten, viel zu stark. Die Schritte seiner spitzen schwarzen Stiefel wurden als hallendes Echo zurückgeworfen und ließen den Saal hohl und leer erscheinen – ein guter Ort für einen Hinterhalt.
    Auch wenn der Wohnbereich der Burg einen unbelebten Eindruck machte, hatte der Baron Wachen und elektronische Spion-Augen in verschiedenen Nischen platziert. Er wusste, dass er die Bene-Gesserit-Hure nicht lange zum Narren halten konnte, aber das spielte auch gar keine Rolle. Selbst wenn sie erkannte, dass sie beobachtet wurden, könnte es sie innehalten lassen und sie daran hindern, heimtückische Tricks einzusetzen. Dadurch konnte er zumindest ein paar Sekunden gewinnen.
    Da er beabsichtigte, sich diesmal unter Kontrolle zu halten, wollte der Baron, dass seine Leute alles beobachteten. Er wollte ihnen eine gute Vorstellung liefern, über die sie noch viele Jahre lang in ihren Kasernen und Truppenschiffen reden würden. Und das Beste war, dass die Hexen endlich in ihre Schranken verwiesen wurden. Mich zu erpressen – unglaublich!
    Piter de Vries näherte sich ihm von hinten, so leise und schnell, dass er dem Baron einen Schrecken einjagte. »Tu das nie wieder, Piter!«, sagte er.
    »Ich habe Ihnen gebracht, worum Sie gebeten haben, Baron.« Der verderbte Mentat streckte die Hand aus und reichte ihm zwei winzige Rauschsender. »Schieben Sie sich je einen tief in den Gehörgang. Damit wird jeder manipulative Anteil der Stimme verzerrt. Sie können weiterhin einem normalen Gespräch folgen, aber die Stöpsel verhindern, dass ungewollte Elemente zu Ihren Ohren vordringen.«
    Der Baron nahm einen tiefen Atemzug und spannte die Muskeln an. Eine perfekte Vorbereitung war unerlässlich.
    »Du kümmerst dich bitte um deine Aufgaben, Piter. Ich weiß genau, was ich tue.« Er ging zu einer kleinen Nische, griff sich die Karaffe mit Kirana-Brandy und nahm einen tiefen Schluck daraus. Als er spürte, wie der Brandy in seinen Eingeweiden brannte,

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