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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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war dieser tapfere und beharrliche Junge eine hoffnungsvolle Abwechslung von allem, was er in letzter Zeit erlebt hatte.
    Der alte Herzog erhob sich von seinem Stuhl und brüllte nach Dienern, die den Jungen baden und mit neuer Kleidung und mehr Essen versorgen sollten. »Nein, warten Sie«, sagte er dann und hob die Hand, »stellen Sie einen kompletten Banketttisch auf. Mein Sohn und ich wünschen das Mittagessen gemeinsam mit Meister Idaho einzunehmen.«
    Sie traten in einen angrenzenden Speisesaal, in dem Angestellte eifrig damit beschäftigt waren, alles aufzufahren, was der Herzog angefordert hatte. Ein Diener kämmte dem Jungen das dunkle, lockige Haar und fuhr mit einem Statikreiniger über seine verschmutzte Kleidung. Paulus Atreides nahm am Kopfende des Tisches Platz, Duncan zu seiner Rechten und Leto zu seiner Linken, und stützte das Kinn auf seine große Faust.
    »Ich habe eine Idee, Junge. Nachdem du bewiesen hast, dass du es mit all den abscheulichen Harkonnens aufnehmen kannst – glaubst du, dass du einem salusanischen Stier gewachsen wärst?«
    »Sicher, Mylord«, sagte Duncan. Er hatte von den großen Schaukämpfen des Herzogs gehört. »Wenn Sie möchten, dass ich für Sie gegen einen Stier kämpfe, werde ich es gerne tun.«
    »Kämpfen?« Paulus lachte. »Das ist nicht ganz das, was ich im Sinn habe.« Der Herzog lehnte sich breit grinsend zurück und wandte Leto den Blick zu.
    Leto sagte: »Ich glaube, wir haben für dich gerade eine geeignete Anstellung in Burg Caladan gefunden. Du kannst in den Ställen arbeiten, unter der Führung von Stallmeister Yresk. Du wirst mithelfen, die Stiere meines Vaters zu versorgen, sie füttern und sie striegeln, wenn du nahe genug herankommst. Ich habe es selbst eine Zeit lang getan. Ich werde dich dem Stallmeister vorstellen.« Er sah seinen Vater an. »Weißt du noch? Yresk hat mich manchmal die Stiere streicheln lassen, als ich in Duncans Alter war.«
    »Ach, dieser Junge wird wesentlich mehr schaffen, als die Bestien zu kraulen«, sagte der alte Herzog. Paulus hob eine Augenbraue, als immer neue Tabletts mit exquisiten Speisen aufgefahren wurden und ein verzauberter Ausdruck in Duncans Gesicht trat. »Und wenn du dich in den Ställen bewährst«, fügte er hinzu, »werden wir vielleicht ruhmreichere Aufgaben für dich finden.«

39
     
    Die Geschichte war nur selten freundlich zu jenen, die bestraft wurden. Bestrafungen durch die Bene Gesserit werden niemals vergessen.
    Diktum der Bene Gesserit
     
     
    Eine neue Delegation der Bene Gesserit brachte Gaius Helen Mohiam nach Giedi Primus. Nachdem sie gerade erst von der kränklichen Harkonnen-Tochter entbunden worden war, fand sich Mohiam bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres in der Burg des Barons wieder.
    Diesmal traf sie bei Tageslicht ein, obwohl die schmutzige Wolkendecke und die ungefilterten Rauchsäulen über den Fabriken jeden Rest von Sonnenschein unterdrückten.
    Das Shuttle der Ehrwürdigen Mutter landete auf demselben Raumhafen wie beim letzten Mal, wieder nur mit dem Hinweis auf eine »spezielle Mission«. Doch diesmal hatte sich Baron Harkonnen geschworen, dass alles ganz anders ablaufen sollte.
    Im perfekten Gleichschritt marschierte ein Regiment der Haustruppen des Barons mit starren Gesichtern auf, um das Bene-Gesserit-Shuttle zu umstellen. Das musste genügen, um die Hexen einzuschüchtern.
    Der Burseg Kryubi, früher ein Pilot auf Arrakis und nun für die Sicherheitskräfte des Hauses Harkonnen verantwortlich, stand vor der Ausstiegsrampe des Shuttles, zwei Schritte vor seinen Soldaten. Alle waren in blaue Uniformen gekleidet.
    Mohiam erschien am oberen Ende der Rampe. Sie war in ihre Bene-Gesserit-Gewänder gehüllt und wurde von Dienerinnen, Leibwachen und weiteren Schwestern begleitet. Sie blickte voller Verachtung auf den Burseg und seine Männer. »Was hat dieser Empfang zu bedeuten? Wo ist der Baron?«
    Kryubi blickte zu ihr auf. »Versuchen Sie nicht, mich mit ihrer Stimme zu manipulieren, sonst könnte es zu einer ... gefährlichen Reaktion durch die Truppen kommen. Ich habe den Befehl, dass Sie allein zum Baron geführt werden sollen. Keine Wachen, keine Diener, keine Begleiter. Er erwartet sie im Empfangssaal der Burg.« Er deutete mit einem Nicken auf das Gefolge, das hinter ihr im Shuttle stand. »Keiner von diesen anderen Personen ist es gestattet, das Schiff zu verlassen.«
    »Unmöglich«, sagte Mohiam. »Ich erwarte nicht mehr als die üblichen diplomatischen

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