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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Augen im glühenden Sand litt, als Strafe, dass sie Duncan Idaho zur Flucht verholfen hatte.
    »Da unten wirkt sie plötzlich so bedeutungslos, nicht wahr?«, bemerkte der Baron ohne wirkliches Interesse. Manchmal kam sein Neffe auf ungewöhnliche Ideen, obwohl ihm meistens die Entschlossenheit fehlte, sie zu Ende zu führen. »So ist es viel aufregender als eine simple Hinrichtung. Und die Würmer haben auch etwas davon.«
    Aus Rabbans dickem Hals drang ein tiefer, kehliger Laut, der verblüffend an das Knurren eines Tieres erinnerte. »Es dürfte nicht mehr lange dauern. Wenn ein Klopfer aufgestellt wird, kommt immer ein Wurm. Immer .«
    Der Baron stand kerzengerade auf der Plattform und spürte die heiße Sonne, die ihm den Schweiß aus den Poren trieb. Sein Körper schmerzte, ein Zustand, den er seit einigen Monaten fast ständig erlebte. Er neigte die Suspensorplattform ein wenig nach vorn, damit sie ihr Opfer besser im Blickfeld hatten. »Dieser Junge ist jetzt ein Atreides geworden, wie ich hörte«, sagte er nachdenklich. »Er kümmert sich um die salusanischen Stiere des Herzogs.«
    »Er ist tot, wenn ich ihn jemals wiedersehe.« Rabban wischte sich salzigen Schweiß von der sonnenverbrannten Stirn. »Genauso wie jeder andere Atreides, den ich allein erwische.«
    »Du bist wie ein Ochse, Rabban.« Der Baron griff nach der kräftigen Schulter seines Neffen. »Aber du solltest keine Energie auf irrelevante Dinge verschwenden. Das Haus Atreides ist unser wahrer Feind – nicht irgendein Stalljunge. Stalljunge ... hmm ...«
    Unten rutschte Janess mit dem Gesicht voran den Abhang einer Düne hinunter und kam wieder auf die Beine. Der Baron lachte mit seinem tiefen Bass. »Sie wird es niemals schaffen, sich rechtzeitig weit genug vom Klopfer zu entfernen.« Das dumpfe Pochen vibrierte durch den Boden und klang wie eine ferne Totentrommel.
    »Hier draußen ist es viel zu heiß«, murrte Rabban. »Hättest du nicht wenigstens ein Dach auf der Plattform anbringen können?« Er zog den Wasserschlauch des Destillanzugs zum Mund und nahm einen Schluck vom warmen Wasser, das seinen Durst nicht recht stillen konnte.
    »Ich schwitze gerne. Das ist gut für die Gesundheit. Es reinigt den Körper von Giftstoffen.«
    Rabban wurde immer nervöser. Als er genug davon hatte, das Gestolper der Frau zu verfolgen, blickte er über die ausgeglühte Landschaft und suchte nach Anzeichen für einen sich nähernden Giganten. »Ach ja – was ist eigentlich aus diesem Planetologen geworden, den der Imperator uns auf den Hals geschickt hat? Ich habe ihn einmal zur Wurmjagd mitgenommen.«
    »Kynes? Wer weiß?« Der Baron schnaufte. »Er treibt sich ständig in der Wüste herum, und wenn es ihm beliebt, kommt er nach Carthag, um seine Berichte abzuliefern und anschließend wieder zu verschwinden. Ich habe schon seit einiger Zeit nichts mehr von ihm gehört.«
    »Was ist, wenn ihm etwas zustößt? Könnten wir Schwierigkeiten bekommen, weil wir nicht besser auf ihn aufgepasst haben?«
    »Das bezweifle ich. Elroods Geist ist nicht mehr das, was er einmal war.« Der Baron lachte mit einem verächtlichen Schnauben. »Obwohl es zu seinen besten Zeiten auch nicht viel besser darum bestellt war.«
    Die dunkelhaarige Frau, die jetzt völlig mit Staub bedeckt war, kämpfte sich weiter durch die Dünen. Sie wirbelte Sand auf, fiel hin und rappelte sich wieder auf. Sie wollte einfach nicht aufgeben.
    »Das ist langweilig«, sagte Rabban. »Es hat überhaupt keinen Reiz, hier zu stehen und zuzuschauen.«
    »Manche Strafen sind zu einfach«, stellte der Baron fest, »weil sie nichts an den Tatsachen ändern. Wir können diese Frau auslöschen, aber nicht den dunklen Fleck, den sie auf der Ehre des Hauses Harkonnen hinterlassen hat ... mithilfe des Hauses Atreides.«
    »Dann sollten wir die Strafe erweitern«, sagte Rabban und verzog die dicken Lippen zu einem breiten Grinsen, »und die Atreides einschließen.«
    Der Baron spürte die Gluthitze auf dem nackten Gesicht und horchte auf das Pochen in der Wüste. Als er lächelte, drohten die Mundwinkel seine Wangen zu zerreißen. »Vielleicht werden wir es tun.«
    »Was, Onkel?«
    »Vielleicht ist es an der Zeit, dass der alte Herzog von uns geht. Ein Splitter weniger in unserem Auge.«
    Rabban genoss die Vorfreude auf diesen Tag.
    Mit einer Ruhe, die seinen Neffen nervös machen sollte, justierte der Baron die Öl-Linsen seines Fernglases und suchte die Sandfläche auf verschiedenen Vergrößerungsstufen

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