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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ab. Er hoffte, dass er als Erster das Wurmzeichen bemerkte, statt sich auf die Ornithopter seiner Sicherheitstruppen verlassen zu müssen. Schließlich entdeckte er eine Störung der Wüstenruhe. Er spürte, wie sich sein Pulsschlag dem Rhythmus des Klopfers anpasste: Wumm ... wumm ... wumm ...
    Sichelförmige Dünen sandten schattige Wellen vom Horizont aus, die sich zu einem länglichen Bewegungsmuster erweiterten, zu einer Sandwoge, als würde ein riesiger Fisch knapp unter der Oberfläche schwimmen. In der stillen, heißen Luft hörte der Baron das scharrende Geräusch des dahingleitenden Ungetüms. Aufgeregt griff er nach Rabbans Ellbogen und zeigte ihm die Richtung.
    Die Kom-Einheit an Rabbans Ohr zirpte, und eine verzerrte Stimme sprach so laut, dass sogar der Baron jedes einzelne Wort verstand. Rabban schlug gegen das Gerät. »Ja, wir wissen Bescheid! Wir sehen ihn.«
    Der Baron setzte seinen Gedankengang fort, während sich der Wurm wie eine unterirdische Lokomotive näherte. »Ich habe den Kontakt zu ... verschiedenen Individuen auf Caladan gehalten, weißt du. Der alte Herzog ist ein Gewohnheitsmensch. Und Gewohnheiten können sehr gefährlich sein.« Er lächelte, die Lippen zusammengepresst, die Augen im grellen Licht blinzelnd. »Wir haben längst unsere Agenten eingeschleust, und ich habe einen Plan.«
    Draußen in den Dünen wirbelte Janess herum und rannte in blinder Panik weiter. Sie hatte den Wurm bemerkt.
    Die Sandwelle erreichte den Klopfer, der im Windschatten einer buckligen Düne aufgestellt war. Wie eine Flutwelle, die einen ganzen Hafen verschluckte, brach das gigantische, mit kristallenen Zähnen besetzte Maul hervor, um den Klopfer zu verschlingen.
    »Beweg die Plattform«, drängte der Baron. »Folge ihr!« Rabban betätigte die Suspensorkontrollen und ließ sie über die Wüste schweben, bis sie einen besseren Blick auf die Geschehnisse hatten.
    Der Wurm änderte die Richtung, als er die Vibrationen spürte, die durch die Schritte der Frau ausgelöst wurden. Wieder wölbte sich der Sand auf, als das Ungetüm untertauchte und sich wie ein Hai seinem neuen Opfer näherte.
    Janess brach auf dem Grat einer Düne zusammen. Zitternd zog sie die Knie bis ans Kinn und versuchte, keinen Laut von sich zu geben, durch den der große Wurm angelockt werden könnte. In ihrer unmittelbaren Umgebung geriet der Sand ins Rutschen. Sie erstarrte und hielt den Atem an.
    Das Monster wartete ab. Janess kauerte in Todesangst am Boden und betete stumm.
    Rabban manövrierte die Suspensorplattform genau über die Frau. Janess blickte zu den Harkonnens auf, die Augen wie Dolche, ein in die Enge getriebenes Tier, das sich nicht von der Stelle zu rühren wagte.
    Baron Harkonnen griff nach einer leeren Flasche mit Gewürzlikör, die sie geleert hatten, während sie in der Hitze auf die Exekution gewartet hatten. Grinsend hob er die braune Glasflasche, als wollte er ihr zuprosten.
    Unter dem Boden lauerte der Sandwurm auf das winzigste Anzeichen einer Bewegung.
    Dann ließ der Baron die Flasche fallen. Sie überschlug sich in der Luft und reflektierte blitzend das Sonnenlicht. Nur wenige Meter von Janess entfernt landete sie mit einem dumpfen Aufprall im Sand.
    Der Wurm setzte sich in Bewegung und kam genau auf die Frau zu.
    Janess stieß wilde Flüche gegen die Harkonnens aus und stürmte die Düne hinunter, gefolgt von einer kleinen Sandlawine. Doch dann sackte der Boden unter ihr weg, wie eine geöffnete Falltür.
    Das Maul des Wurmes erhob sich, ein Schacht voller glitzernder Zähne, um Janess und alles um sie herum zu verschlingen. Eine Staubwolke stieg in der flimmernden Luft auf, als der riesige Wurm wieder in den Sand eintauchte, wie ein Wal ins Meer.
    Rabban erkundigte sich über die Kom-Einheit, ob die Späherthopter hochaufgelöste Holos aufgezeichnet hatten. »Ich habe kein bisschen Blut gesehen, sie nicht einmal schreien gehört.« Er klang enttäuscht.
    »Du kannst einen meiner Diener erwürgen«, schlug der Baron vor, »wenn du dich dadurch besser fühlst. Aber nur, weil ich gerade bei bester Laune bin.«
    Von der Suspensorplattform blickte er auf die stillen Dünen hinab, unter denen ständig Gefahr und Tod lauerten. Er wünschte sich, sein alter Rivale Herzog Paulus Atreides hätte sich anstelle der Frau dort unten aufgehalten. Dafür hätte er jeden Holorecorder der Harkonnens hergeschafft, um sich aus allen möglichen Blickwinkeln an der Szene ergötzen zu können, jederzeit, wenn ihm danach war,

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