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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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mittlerer Größe enthielt. Damit schwamm er nach oben und durchbrach mit letzter Kraft die Wasseroberfläche. Rhombur hatte sich keuchend an den Rumpf der Yacht geklammert.
    »Ich habe eins«, rief Leto. »Schau mal!« Er hielt die Knolle unter Wasser und schlug mit dem Griff des Messers dagegen, bis die äußere Hülle aufbrach. Zum Vorschein kam ein Stein von nahezu perfekter Eiform, der im eigenen Perlmuttlicht schimmerte. Winzige Fünkchen trieben darin herum, wie eine glühende Sandschmelze, die in Epoxidharz eingeschlossen war.
    »Erstaunlich«, sagte Rhombur.
    Leto stieg tropfnass aus dem Wasser auf das Mittschiffsdeck neben dem Rettungsboot. Er schwang einen Eimer über die Reling und füllte ihn mit Meerwasser, um das Korallenjuwel hineinzuwerfen, bevor es in seiner Hand austrocknen konnte. »Jetzt musst du dir eine eigene Trophäe holen.«
    Der Prinz, dem das blonde Haar am Kopf klebte, nickte, holte ein paarmal tief Luft und tauchte wieder unter. Leto schwamm ihm nach.
    Innerhalb einer Stunde hatten die beiden einen halben Eimer voller wunderschöner Meeresjuwelen gesammelt. »Netter Fang«, sagte Leto und hockte sich neben Rhombur, der fasziniert die Hände in den Eimer tauchte. »Sie gefallen dir?«
    Rhombur grunzte. Seine Augen strahlten vor kindlichem Entzücken.
    »Jetzt habe ich mächtigen Hunger«, sagte Leto. »Ich werde unser Mittagessen fertig machen.«
    »Mir knurrt auch schon der Magen«, entgegnete Rhombur. »Äh ... soll ich dir helfen?«
    Leto richtete sich auf und reckte arrogant die Adlernase in die Luft. »Mylord, ich bin der Erbe des hiesigen Herzogs und habe als solcher eine in langjähriger Erfahrung erworbene Kompetenz in der Zubereitung simpler Fertignahrung vorzuweisen.« Er schritt würdevoll zur Kombüse, während Rhombur weiter in den feuchten Korallensteinen wühlte, wie ein Kind, das mit Murmeln spielt.
    Manche waren von vollkommener Kugelgestalt, andere mehr oder weniger stark verformt und vernarbt. Rhombur fragte sich, warum einige in einem blendenden inneren Licht erstrahlten, während andere vergleichsweise glanzlos und matt waren. Er legte die drei größten Steine auf das Deck und beobachtete, wie das Sonnenlicht darauf spielte – nur ein blasser Schein im Vergleich zum strahlenden inneren Licht. Jedes Stück leuchtete in anderen Farben. Er fragte sich, was Leto mit den Kostbarkeiten anstellen wollte.
    Er vermisste seine Sammlung von ixianischen Edelsteinen und Kristallen. Er war durch viele Höhlen und Gänge und Schächte gestreift, um sie zu finden. Auf diese Weise hatte er viel über Geologie gelernt – und dann hatten die Tleilaxu ihn und seine Familie einfach von ihrer Heimatwelt vertrieben. Er hatte alles zurücklassen müssen, was er besaß. Obwohl er es mit keinem Wort erwähnt hatte, wollte Rhombur seiner Mutter ein großartiges Geschenk machen, wenn er sie jemals wiedersah.
    Leto streckte den Kopf aus der Kombüse. »Das Essen ist fertig. Komm, bevor ich die Reste an die Fische verfüttere.«
    Rhombur kam und setzte sich an den kleinen Tisch, während Leto zwei Schüsseln mit dampfender caladanischer Austernsuppe servierte, die mit jungem Wein aus den Gärten des Hauses Atreides verfeinert war. »Das Rezept ist von meiner Großmutter. Es ist eins meiner Lieblingsgerichte.«
    »Ja, nicht schlecht. Auch wenn du es zubereitet hast.« Rhombur kostete schlürfend vom Löffel und leckte sich die Lippen. »Es ist ... äh ... gut, dass meine Schwester nicht mitgekommen ist«, sagte er und hielt sich zurück, um nicht laut loszuprusten. »Sie hätte vermutlich darauf bestanden, in gediegener Kleidung zu erscheinen, und du weißt, dass sie niemals mit uns schwimmen gegangen wäre.«
    »Klar«, sagte Leto ohne große Überzeugung. »Du hast Recht.« Es war ziemlich offensichtlich, wie er und Kailea miteinander flirteten, obwohl Rhombur bewusst war, dass eine Romanze zwischen den beiden in politischer Hinsicht unklug, wenn nicht sogar gefährlich wäre.
    Nicht weit entfernt von ihnen bestrahlte die Sonne das Mittschiffsdeck, erwärmte die Holzplanken, trocknete das verspritzte Wasser auf – und setzte die empfindlichen Korallenjuwelen der sauerstoffreichen Luft aus. Sofort begann bei den drei größten Steinen die Oxidation, worauf sie in einer einzigen grellen Stichflamme vergingen. Sie verschmolzen zu einer Miniaturnova, die heiß genug war, um sich durch die Metallhülle eines Raumschiffs zu brennen.
    Leto sprang auf, wobei er seine Suppenschüssel umwarf. Durch die

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