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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gebückt bewegen und konnte nur blinzeln. Er ging in die Knie und grub sich mit einer Hand in das weiße kristalline Pulver. Er führte die Finger an die Zunge, um seinen Verdacht zu bestätigen. Bitterer Salzgeschmack. Damit war für ihn jeder Zweifel ausgeräumt, dass es tatsächlich einst offenes Wasser auf dieser Welt gegeben hatte. Aber aus irgendeinem Grund war es vollständig verschwunden.
    Während immer neue Sandwürmer sie über den Äquator und auf die Südhalbkugel des Wüstenplaneten brachten, sah Kynes viele weitere Formationen, die ihn an seine Entdeckung erinnerten. Strahlend weiße Senken – die Überreste alter Seen oder sonstiger Gewässer. Er sprach mit den Fremen darüber, aber sie konnten diese Phänomene nur mit Mythen und Legenden erklären, die für einen Wissenschaftler keinen Sinn ergaben. Seine Gefährten schienen ganz auf das Ziel der Reise konzentriert zu sein.
    Nach vielen anstrengenden Tagen ließen sie endlich den letzten Wurm zurück. Die Fremen stießen in die felsige Landschaft im tiefen Süden vor, nahe der antarktischen Wurmlinie, die der große Shai-Hulud niemals überschritt. Obwohl einige Wasserhändler die nördliche Eiskappe erkundet hatten, waren diese südlichen Breitengrade unbewohnt geblieben, wurden gemieden und waren von Geheimnissen umwoben. Niemand wagte sich hierher – außer diesen Fremen.
    Die Gruppe wurde immer aufgeregter, während sie einen Tag lang über steinigen Boden marschierten, bis Kynes endlich sah, was sie ihm unbedingt zeigen wollten. Hier hatten die Fremen einen unermesslichen Schatz geschaffen und bewahrt.
    Nicht weit entfernt von der winzigen polaren Eiskappe in einer Region, wo es nach seinen Informationen viel zu kalt und unwirtlich für menschliche Besiedlung war, hatten Fremen aus verschiedenen Sietches ein geheimes Lager errichtet. Sie folgten einer Rinne, bis sie in eine zerklüftete Schlucht gelangten. Der Boden war mit Steinen übersät, die vor Äonen durch fließendes Wasser rundgeschliffen worden waren. Die Luft war kühl, aber deutlich wärmer, als er so nahe am Südpol erwartet hätte.
    Am oberen Rand der steilen Klippen erkannte er Eis, das von kalten Winden konserviert wurde. Doch aus den Ritzen der Felswände tropfte tatsächlich Wasser – und floss zeitweise sogar die Rinne entlang, durch die sie in diese Schlucht gelangt waren. Die Fremen hatten Solarspiegel an den Felswänden angebracht, um die Luft zu wärmen und den Boden aufzutauen. Und dort hatten sie im felsigen Untergrund sogar Pflanzungen angelegt.
    Kynes war sprachlos. Es war sein Traum, den er hier mit eigenen Augen sah!
    Er fragte sich, ob das Wasser vielleicht aus heißen Quellen stammte, aber als er das feuchte Gestein berührte, fühlte es sich kalt an. Er nahm eine Geschmacksprobe und stellte fest, dass es nicht schwefelig, sondern erfrischend rein war – das beste Wasser, das er seit seiner Ankunft auf Dune getrunken hatte. Reines Wasser, das nicht tausendmal von Filtern und Destillanzügen wiederaufbereitet worden war.
    »Das ist unser Geheimnis, Umma Kynes«, sagte Stilgar. »All das haben wir in weniger als einem Jahr geschaffen.«
    Büschel aus zähem Gras wuchsen an feuchten Stellen im Arroyo, daneben Wüsten-Sonnenblumen und sogar die kriechenden Ranken einer widerstandsfähigen Kürbispflanze. Doch am erstaunlichsten war für Kynes der Anblick junger Dattelpalmen, die sich mühsam ans Leben klammerten und die geringe Feuchtigkeit aufsogen, die ihren Weg durch Ritzen im porösen Gestein fand.
    »Palmen!«, rief er. »Ihr habt bereits begonnen!«
    »Ja, Umma.« Stilgar nickte. »Hier können wir einen zaghaften Blick in die Zukunft von Dune werfen. Und hier sehen wir, dass es möglich ist, wie du uns versprochen hast. Auf der ganzen Welt haben Fremen damit begonnen, die Windschattenseiten der Dünen mit Gräsern zu bepflanzen, um sie zu verankern.«
    Kynes strahlte vor Glück. Also hatten sie ihm doch zugehört! Das Gras würde sich über ein Netzwerk aus Wurzeln weiter ausbreiten, Wasser speichern und die Dünen stabilisieren. Mit den Geräten, die sie aus den biologischen Teststationen gestohlen hatten, konnten die Fremen ihre Arbeit fortsetzen, Fangbecken anzulegen, Windfallen zu bauen und andere Möglichkeiten zu finden, der Luft jedes Tröpfchen Wasser abzuringen ...
    Die Gruppe blieb für mehrere Tage in diesem geschützten Canyon, und Kynes berauschte sich an den Dingen, die er hier sah. Während sie lagerten und schliefen und zwischen den

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