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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Giftschnüffler. Niemand hätte einen Anschlag auf ihn verüben können.«
    Yungar blickte zwiespältig vom Kronprinzen auf den kleinen Mann, der hinter ihm stand. »Identität, Motiv und Gelegenheit. Das sind die Fragen. Auch wenn ich kein Detektiv bin, bin ich überzeugt, dass ein Mentat Antworten auf alle drei liefern könnte. Ich werde meine Daten zusammenstellen und sie einem Untersuchungsausschuss vorlegen. Es ist eine reine Formalität, aber sie muss beachtet werden.«
    »Wer hätte meinem Vater so etwas antun wollen?«, fragte Shaddam und trat näher. Die schroffe Art des Arztes irritierte ihn, aber dieser Suk-Absolvent hatte bereits des Öfteren demonstriert, wie wichtig er sich selbst nahm. Der Tote auf dem Bett schien sie zu beobachten, seine erstarrten Finger schienen anklagend auf sie zu zeigen.
    »Zuerst müssen weitere Beweise gesammelt werden, Herr.«
    » Beweise? Welche Beweise?« Er musste sich beruhigen. Der Schweiß brach ihm aus, und er strich sich mit der Hand über das kunstvoll frisierte Haar. Vielleicht trieb er dieses Spiel zu sehr auf die Spitze.
    Fenring schien völlig ruhig zu sein, als er an die andere Seite des Bettes trat, wo der Krug mit dem letzten Rest Gewürzbier stand, von dem der Imperator getrunken hatte.
    Der Arzt flüsterte so leise, dass nur Shaddam ihn verstehen konnte. »Es ist meine Pflicht als loyaler Suk-Schüler, Sie zu warnen, Prinz Shaddam, denn auch Sie könnten in großer Gefahr schweben. Gewisse Kreise – ich habe entsprechende Berichte gelesen – sind nicht daran interessiert, dass das Haus Corrino an der Macht bleibt.«
    »Seit wann interessiert sich die Suk-Schule für Berichte über die Verstrickungen der imperialen Politik?«, fragte Fenring und kam schleichend näher. Er hatte die Worte gar nicht gehört, aber schon vor Jahren hatte er seine Fähigkeit perfektioniert, von den Lippen lesen zu können. Dieses Geschick war ihm bei seiner Tätigkeit als Spion immer wieder von großem Nutzen gewesen. Er hatte versucht, auch Shaddam darin auszubilden, aber der Kronprinz schien dafür einfach kein Talent zu besitzen.
    »Wir haben unsere Quellen«, sagte der Suk-Arzt. »Bedauerlicherweise sind solche Verbindungen selbst für eine Schule, die sich der Heilkunde verschrieben hat, unbedingt notwendig.« Shaddam runzelte angesichts der Ironie die Stirn, als er sich daran erinnerte, dass der Arzt bereits die Bezahlung verlangt hatte, bevor er auch nur einen Blick auf den Patienten geworfen hatte. »Wir leben in gefährlichen Zeiten.«
    »Haben Sie jemand Bestimmten in Verdacht?«, flüsterte Shaddam, als er die Blickrichtung des Arztes verfolgte. Vielleicht konnten sie dem Kammerherrn Hesban die Schuld zuschieben – durch fingierte Beweise und geschickt ausgestreute Gerüchte.
    »In Ihrer Position wäre es das Sicherste, jeden zu verdächtigen, Herr. Ich würde gerne eine Autopsie an der Leiche des Imperators durchführen. In Zusammenarbeit mit einem Kollegen aus der Inneren Schule ließe sich jedes Organ, jedes Gewebe, jede Zelle analysieren ... nur um ganz sicher zu gehen.«
    Shaddam verzog das Gesicht. »Es kommt mir äußerst respektlos vor, meinen Vater in Stücke zu schneiden. Er hatte ... große Angst vor chirurgischen Eingriffen. Ach, ich denke, wir sollten ihn in Frieden ruhen lassen. Wir müssen uns jetzt auf die Rituale der Staatstrauer vorbereiten. Und auf meine Krönung.«
    »Ganz im Gegenteil«, widersprach Yungar. »Wir erweisen Elrood den größten Respekt, wenn wir zu ergründen versuchen, was mit ihm geschehen ist. Vielleicht wurde ihm schon vor längerer Zeit etwas in den Körper implantiert, als sich sein Verhalten zu ändern begann – etwas, das ganz allmählich seinen Tod bewirkt hat. Ein Suk-Arzt könnte selbst die feinsten Spuren ausfindig machen, sogar noch nach zwei Jahren.«
    »Allein der Gedanke an eine Autopsie bereitet mir Übelkeit«, sagte Shaddam. »Ich bin der Erbe des Imperiums, und ich verbiete es.« Als er auf den Toten blickte, bekam er plötzlich eine Gänsehaut, als würde der Geist dieses uralten Mannes über seinem Kopf schweben. Die Schatten in den Ecken des Raums und im kalten Kamin jagten ihm Angst ein.
    Er hatte erwartet, mit Begeisterung zu reagieren, wenn sein Vater endlich den Goldenen Löwenthron an ihn übergab – doch als er nun daran dachte, dass sein Chaumurky-Attentat für den Tod des Imperators verantwortlich war, fühlte sich Shaddam sehr unwohl in seiner Haut.
    »Nach dem imperialen Gesetz bin ich befugt, auf

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