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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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uns jemand belauschen könnte.«
    Er führte sie in die Haupthöhle. »Hier könnten wir drei uns verstecken und uns sogar vor einem Angriff mit illegalen Atomwaffen schützen. Niemand würde uns hier finden. Die Vorräte und Waffen in den Nullentropie-Lagern halten ewig. Ich habe alle Informationen, die für das Haus Harkonnen lebenswichtig sind, hier eingelagert, von genealogischen Aufzeichnungen bis zu wirtschaftlichen Dokumenten und unserem Erpressungsmaterial – all die unangenehmen, faszinierenden Details, die wir über andere Häuser zusammengetragen haben.«
    Rabban setzte sich an einen polierten Tisch und drückte auf einen Knopf in einer Konsole. Plötzlich wurden die Wände transparent und enthüllten unter einem gelben Schimmer Leichen in verschiedenen erstarrten Haltungen, insgesamt einundzwanzig, die in den Lücken zwischen den Plazscheiben zur Schau gestellt waren.
    »Diese Leute haben das alles hier gebaut«, sagte Rabban. »Wir haben sie mit diesem speziellen ... Denkmal geehrt.«
    »Recht pharaonenhaft«, sagte der Baron in unbeschwertem Tonfall.
    Die Leichen waren verfärbt und aufgequollen, die Gesichter in makabren Todesfratzen verzerrt. Sie drückten eher traurige Resignation als Angst vor dem drohenden Tod aus. Jeder, der ein solches Geheimversteck für die Harkonnens erbaute, musste zumindest geahnt haben, dass er damit praktisch zum Tode verurteilt war.
    »Sie sind ein unangenehmer Anblick, solange sie verwesen«, sagte der Baron, »aber irgendwann können wir hier hübsche, dekorative Skelette bewundern.«
    Die übrigen Wände waren mit kunstvoll bemaltem Pergament bedeckt, das den blauen Harkonnen-Greifen zeigte, aber auch pornographische Darstellungen von Menschen, die mit Menschen oder Tieren kopulierten, sowie eine mechanische Uhr, die bei den meisten Betrachtern Abscheu ausgelöst hätte. Rabban studierte sie interessiert und kicherte, weil die männliche und weibliche Geschlechtsteile darstellende Mechanik im ewigen, gleichmäßigen Rhythmus interagierten.
    De Vries drehte sich im Kreis, analysierte alle Details und legte sie in seinem Mentaten-Datenspeicher ab.
    Der Baron lächelte. »Dieser Raum ist von einem Kraftfeld umgeben, das jedes Objekt auf allen Wellenlängen unsichtbar macht. Kein Scanner könnte dieses Versteck auf optische, akustische, thermale oder selbst taktile Weise registrieren. Deshalb bezeichnen wir es als Nicht-Feld. Wir stehen hier an einem Ort, der gar nicht existiert, was den Rest des Universums betrifft. Es ist das perfekte Ambiente, um unsere ... herrlichen Pläne zu besprechen.«
    »Ich habe noch nie von einem solchen Feld gehört – weder von der Gilde noch von Ix«, sagte de Vries. »Wer hat es entwickelt?«
    »Du erinnerst dich vielleicht an den Forscher von Richese, der uns ... besucht hat.«
    »Chobyn?«, fragte der Mentat, um seine Frage sofort selbst zu beantworten. »Ja, das war sein Name.«
    »Er suchte uns heimlich auf, mit einer bahnbrechenden Technik im Gepäck, die auf Richese erfunden wurde. Es ist eine neue und riskante Technik, aber unser Freund Chobyn hatte ihre Möglichkeiten erkannt. Klugerweise hat er sie dem Haus Harkonnen zur exklusiven Verwendung angeboten, sofern wir ihn angemessen entlohnen.«
    »Und wir haben ihn zweifellos reichlich entlohnt«, fügte Rabban hinzu.
    »Die Technik ist jeden einzelnen Solari wert«, fuhr der Baron fort. Er trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte, wie es seine Gewohnheit war. »Innerhalb dieses Nicht-Feldes kann uns keine Menschenseele hören, nicht einmal ein Gilde-Navigator mit seiner verfluchten Hellseherei. Inzwischen arbeitet Chobyn an etwas, das sogar noch viel besser ist.«
    Rabban lehnte sich ungeduldig in seinem Sitz zurück. »Lass uns endlich zum eigentlichen Thema kommen.«
    De Vries setzte sich an den selbstreinigenden Tisch. Seine Augen waren hell, als sein Mentatengehirn bereits mit den Möglichkeiten einer Unsichtbarkeitstechnik spielte. Es gab so viele denkbare Verwendungen ...
    Der Baron blickte von seinem eher dumpf wirkenden Neffen zum verderbten Mentaten. Welcher Kontrast zwischen diesen beiden herrscht! Sie repräsentieren die Extreme des intellektuellen Spektrums. Sowohl Rabban als auch de Vries mussten ständig überwacht werden, der eine, weil er schwer von Begriff und unbeherrscht war, der andere, weil seine hohe Intelligenz ebenso gefährlich werden konnte.
    Trotz seiner offensichtlichen Mängel war Rabban der einzige Harkonnen, der als Nachfolger des Barons in

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