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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hörte schweigend zu und wartete ab, was sein neuer Herzog vorschlagen würde.
    »Ich habe versucht, mich an den Landsraad zu wenden«, sagte Leto, »aber man war nicht bereit, uns in irgendeiner Form zu helfen. Was nun meinen angeheirateten Cousin Shaddam betrifft ...« Er fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe. »Ich bin ihm nur dreimal begegnet, aber meine Großmutter mütterlicherseits war ebenfalls ein Kind von Elrood. Ich kann Blutsbande geltend machen. Wenn Shaddam zum neuen Imperator wird, will ich das Gesuch einreichen, euch als Geste der Versöhnung Amnestie zu gewähren. Wenn ich die ewige Loyalität des Hauses Atreides schwöre, werde ich ihn auffordern, sich an die großartige Geschichte des Hauses Vernius zu erinnern.«
    »Warum sollte er sich dazu herablassen?«, wollte Kailea wissen. »Welchen Vorteil hätte er davon?«
    »Weil es einfach richtig ist, wenn er es tut«, sagte Rhombur. »Und gerecht.« Seine Schwester sah ihn an, als hätte er plötzlich den Verstand verloren.
    »Er wird es tun, um ein Zeichen für seine Herrschaft zu setzen«, sagte Leto. »Jeder neue Imperator will sich eine eigene Identität schaffen, will demonstrieren, worin er sich von seinem Vorgänger unterscheidet, dass er nicht an alte Entscheidungen gebunden ist. Shaddam könnte in versöhnlicher Stimmung sein. Es heißt, dass er ohnehin nicht das beste Verhältnis zu seinem Vater hatte, also wird er bestimmt versuchen, sich nach mehr als einem Jahrhundert unter Elrood von dieser Epoche zu distanzieren.«
    Kailea warf sich Leto um den Hals, und er hielt sie unbeholfen fest. »Es wäre einfach wunderbar, wenn wir unsere Freiheit zurückbekommen könnten, Leto – und den Familienbesitz! Vielleicht können wir sogar noch etwas von Ix retten.«
    »Wir alle sollten guter Hoffnung sein, Kailea«, sagte Rhombur mit vorsichtigem Optimismus. »Versuche einfach, es dir vorzustellen, dann könnte es vielleicht sogar geschehen.«
    »Wir dürfen keine Angst haben, darum zu bitten«, erwiderte Leto.
    »Gut«, sagte Rhombur. »Wenn es jemand schaffen kann, dann du, mein Freund.«
    Von diesem Entschluss angestachelt, entwickelte Leto erste Pläne für seinen offiziellen Auftritt auf Kaitain. »Wir werden etwas tun, was sie nicht erwarten«, sagte er. »Rhombur und ich werden gemeinsam an den Krönungsfeierlichkeiten teilnehmen.«
    Er bemerkte den besorgten Gesichtsausdruck des Mentaten. »Es ist gefährlich, den Sohn von Vernius mitzunehmen, Mylord.«
    »Und genau das, was sie am wenigsten erwarten.«

59
     
    Welche Sinne fehlen uns, dass wir nicht in der Lage sind, die andere Welt um uns herum wahrzunehmen?
    Die Orange-Katholische Bibel
     
     
    Manche betrachteten die raue Wildnis der Forst-Wachstation als schön, als Wunder der unberührten Natur. Doch Baron Wladimir Harkonnen missfiel es, so weit von sicheren Gebäuden, klaren Winkeln, Metall und Plaz entfernt zu sein. Die kalte Luft roch herb und unangenehm ohne die vertrauten Düfte der Industrie und Technik. Zu ungezähmt, zu feindselig.
    Der Baron wusste jedoch um die Bedeutung ihres Vorhabens und unterhielt sich damit, das noch größere Unbehagen seines verderbten Mentaten zu beobachten. Mit verschmutztem Gewand und zerzaustem Haar bemühte sich Piter de Vries, nicht die Fassung zu verlieren. Obwohl sein Geist wie eine hochgezüchtete Maschine funktionierte, war sein Körper mager, verweichlicht und schwach.
    »Hier draußen ist alles so primitiv, Baron, so dreckig und kalt«, sagte de Vries mit gehetztem Blick. »Sind Sie sicher, dass wir so weit hinausgehen müssen? Gibt es für uns keine Alternative, als so tief in den Wald vorzudringen?«
    »Manche Leute bezahlen viel Geld, um Orte wie diese zu besuchen«, sagte der Baron. »Sie bezeichnen es als Urlaubslandschaft .«
    »Piter, halt den Mund und bleib nicht zurück«, sagte Rabban. Sie bestiegen einen steilen Abhang, der zu einer eisüberkrusteten und mit Höhlen durchlöcherten Sandsteinwand hinaufführte.
    Stirnrunzelnd revanchierte sich der Mentat für diesen Tadel. »Ist das nicht die Stelle, wo dieser kleine Junge Sie und Ihre gesamte Jagdgruppe zum Narren gehalten hat, Rabban?«
    Der Neffe des Barons drehte sich um und starrte de Vries unter den dicken Lidern seiner Augen an. »Das nächste Mal werde ich dich jagen, wenn du deine Zunge nicht zügeln kannst«, knurrte er.
    »Den unbezahlbaren Mentaten Ihres Onkels?«, erwiderte de Vries in unbesorgtem Tonfall. »Wie wollen Sie mich ersetzen?«
    »Damit hat er

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