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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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es behutsam von der völlig unschuldig wirkenden Harkonnen-Fregatte weg, um es auf das Atreides-Schiff zutreiben zu lassen. Dieses Kampfschiff war nach seinem Geschmack viel zu groß und schwerfällig, aber die Unsichtbarkeit und Lautlosigkeit machten diesen Nachteil mehr als wett.
    Während seine dicken Finger die Schaltflächen bedienten, empfand er eine immense Schadenfreude, gepaart mit erhabener Macht und Befriedigung. Bald würde ein Schiff voller widerlicher Tleilaxu ausgelöscht sein. Sie würden zu Hunderten sterben.
    Rabban hatte seine Stellung innerhalb des Hauses Harkonnen stets dazu benutzt, sich ungehindert das zu beschaffen, was er haben wollte, und andere Menschen zu manipulieren oder zu töten, wenn sie den Fehler begingen, sich ihm in den Weg zu stellen. Doch diese Spiele hatten lediglich seinem privaten Vergnügen gedient. Nun jedoch erfüllte er eine lebenswichtige Aufgabe, von der die Zukunft des Hauses Harkonnen abhing. Der Baron hatte ihn für diese Mission erwählt, und er hatte sich geschworen, sein Bestes zu geben. Er wollte auf gar keinen Fall zu seinem Vater zurückgeschickt werden.
    Rabban manövrierte das Schiff langsam und behutsam ans Ziel – jetzt war keine Eile mehr nötig. Er hatte die gesamte Dauer der Warpraum-Reise Zeit, um einen Krieg zu beginnen.
    Innerhalb des Nicht-Feldes fühlte er sich wie ein Jäger im getarnten Ansitz. Doch dies war eine andere Art von Jagd, die mehr Feingefühl erforderte, als auf Arrakis Sandwürmer zu sprengen oder auf der Harkonnen-Welt Kinder durch einen Wald zu hetzen. Hier bestand seine Trophäe in einer Änderung der Politik des Imperiums. Am Ende konnte er sich die Trophäen des Zuwachses an Macht und Reichtum für das Haus Harkonnen ausgestopft an die Wand hängen.
    Das unsichtbare Kampfschiff näherte sich der Atreides-Fregatte, streifte beinahe die Außenhülle.
    Lautlos fuhr Rabban die Waffensysteme hoch und vergewisserte sich, dass sämtliche Multiphasen-Projektile abschussbereit waren. In einem solchen Fall wollte er sich nicht auf die automatische Zielerfassung verlassen.
    Das Ziel war so nahe, dass er es unmöglich verfehlen konnte.
    Rabban wendete sein Nicht-Schiff, so dass die Waffenmündungen auf die zwei Transporter der Tleilaxu zeigten, denen man Andockplätze direkt neben der Atreides-Fregatte zugewiesen hatte, nachdem die Harkonnens der Gilde eine beträchtliche Bestechungssumme gezahlt hatten.
    Die Schiffe kamen von Tleilax Sieben und hatten zweifellos genetische Produkte geladen, die Spezialität der Bene Tleilax. Jedes Schiff wurde von einem Tleilaxu-Meister kommandiert, und die Besatzung bestand aus ihren Gestaltwandlern. Bei der Fracht mochte es sich um Schwurm-Fleisch, tierische Transplantate oder die grässlichen Gholas handeln – Klone, die aus Leichen gezüchtet wurden, Kopien, die in Axolotl-Tanks heranwuchsen, damit trauernde Angehörige noch einmal ihre Verstorbenen sehen konnten. Solche Produkte wurden zu enormen Preisen verkauft, wodurch die zwergenhaften Tleilaxu gewaltige Reichtümer anhäuften, obwohl ihnen zweifellos niemals der Status eines Großen Hauses gewährt würde.
    Der Plan war einfach perfekt! Der junge Herzog hatte vor dem versammelten Landsraad seinen Rachefeldzug gegen die Tleilaxu angekündigt. Er hatte geschworen, Vergeltung für das zu üben, was sie dem Haus Vernius angetan hatten. Obwohl jedes seiner Worte aufgezeichnet wurde, hatte Leto keine Zurückhaltung geübt. Jeder wusste, wie sehr er die Besatzung dieser Tleilaxu-Schiffe hassen musste.
    Und als Zugabe befand sich der Renegat Rhombur Vernius an Bord der Atreides-Fregatte. Auch er sollte sich im Netz der Harkonnen-Intrige verfangen und zu einem von vielen weiteren Opfern im demnächst beginnenden Krieg zwischen den Atreides und Tleilaxu werden.
    Der Landsraad würde Herzog Leto als ungestümen und gewalttätigen Hitzkopf verurteilen, der sich durch den schlechten Einfluss seines ixianischen Freundes und durch die Trauer um den Tod seines Vaters zu unbedachten Handlungen hinreißen ließ. Der arme Leto, der so unzulänglich auf die Belastung seiner neuen Stellung vorbereitet worden war.
    Rabban wusste sehr genau, zu welchen Schlussfolgerungen der Landsraad und das Imperium gelangen würden, nachdem sein Onkel und der verderbte Mentat ihm die Konsequenzen in allen Einzelheiten erklärt hatten.
    Während er unsichtbar und anonym direkt neben der Atreides-Fregatte schwebte, nahm Rabban die Tleilaxu-Schiffe ins Visier. Mit einem Lächeln auf

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