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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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jetzt weiterhelfen, Mylord.«
    »Aber vergessen Sie nicht, dass wir die Wahrheit auf unserer Seite haben – und die ist eine mächtige Verbündete. Mit erhobenem Kopf werden wir vor das Tribunal treten und alles schildern, was geschehen ist – insbesondere das, was nicht geschehen ist. Sie müssen uns einfach glauben, sonst werden all die Jahrhunderte der Ehre und Aufrichtigkeit der Atreides nichts mehr bedeuten.«
    »Ich wünsche mir, ich hätte Ihre Kraft ... Ihren Optimismus«, erwiderte Hawat. »Sie wirken bemerkenswert ruhig und gefasst.« Ein bittersüßer Ausdruck trat auf sein wettergegerbtes Gesicht. »Ihr Vater hat Sie gut unterrichtet. Er wäre sehr stolz auf Sie.« Er schaltete den Holoprojektor aus, und die Seiten mit den juristischen Texten lösten sich buchstäblich in Luft auf. »Unter den Richtern und stimmberechtigten Mitgliedern der Landsraad-Jury gibt es in der Tat einige, die vermutlich an Ihre Unschuld glauben werden, dank langjähriger guter Beziehungen.«
    Leto lächelte, aber ihm entging nicht, wie unwohl sich der Mentat fühlte. Er stellte die nackten Füße auf den Boden und erhob sich vom Bett. In seinem blauen Gewand ging er auf und ab. Als er einen kalten Schauder verspürte, stellte er die Temperatur der Zelle etwas höher ein. »Es werden noch mehr davon überzeugt sein, wenn ich meine Aussage gemacht und die Beweise vorgelegt habe.«
    Hawat bedachte Leto mit einem Blick, als wäre er wieder ein kleines Kind. »Zumindest können wir davon ausgehen, dass die meisten Ihrer Verbündeten allein schon deshalb für Ihren Freispruch stimmen werden, weil sie die Tleilaxu verachten. Ob sie nun glauben, dass Sie die Schiffe zerstört haben oder nicht, für sie zählt in erster Linie, dass Sie einer respektierten Landsraad-Familie entstammen. Sie sind einer von ihnen, und man würde Sie niemals bestrafen wollen, damit die Bene Tleilax schließlich doch noch triumphieren können. Mehrere Häuser haben uns ihre Unterstützung zugesagt, aus Respekt vor Ihrem Vater. Mindestens ein Richter war von der Kühnheit Ihrer Einführungsrede vor dem Forum des Landsraads tief beeindruckt.«
    »Aber trotzdem glaubt jeder, ich hätte so etwas Schreckliches getan?« Leto schüttelte niedergeschlagen den Kopf. »Diese anderen Gründe sind doch völlig nebensächlich.«
    »Die meisten kennen Sie noch nicht. Für diese Leute sind Sie kaum mehr als ein kleiner ungestümer Junge. Vorläufig müssen wir uns größere Sorgen wegen des Urteils machen als wegen der Gründe. Selbst wenn Sie den Prozess gewinnen, werden Sie viele Jahre brauchen, um Ihren Ruf wiederherzustellen.«
    »Und wenn ich verliere, ist das meine geringste Sorge.«
    Hawat nickte, während er wie ein Monolith dastand. »Es gibt keine festen Regeln für ein Verwirkungsverfahren. Es ist ein offenes Forum ohne Regeln der Beweisführung oder des Prozessablaufs, ein Rahmen ohne bestimmtes Bild. Wir müssen dem Gericht nicht vorher bekannt geben, welche Beweise wir vorlegen wollen – genauso wie die Gegenpartei. Wir wissen nicht, welche Lügen unsere Gegner möglicherweise vorbringen oder welches Belastungsmaterial sie gefälscht haben. Wir können uns nicht auf die angeblichen Beweise der Tleilaxu oder die Aussagen ihrer Zeugen vorbereiten. Machen Sie sich darauf gefasst, dass viele hässliche Dinge über das Haus Atreides ausgesprochen werden.«
    Als er ein Geräusch hörte, sah Leto, wie ein Wachmann das summende Kraftfeld abschaltete, um Rhombur in die Zelle zu lassen. Der ixianische Prinz trug ein weißes Hemd mit einer Vernius-Helix am Kragen. Sein Gesicht war von einer Trainingsstunde gerötet, sein Haar noch von der Dusche feucht. An seiner rechten Hand glitzerte der Ring mit dem Feuerjuwel.
    Leto dachte an die Ähnlichkeit ihrer Situation, dass sein Haus wie das seines Freundes in ernsthafte Schwierigkeiten geraten war und kurz vor der drohenden Auslöschung stand. Rhombur, der vorübergehend unter dem Schutz des Gerichts stand, kam jeden Tag um die gleiche Zeit zu Besuch.
    »Wie war das Training?«, fragte Leto und zwang sich trotz Hawats Pessimismus zu einem herzlichen Tonfall.
    »Heute habe ich die Maschine geschlagen«, erwiderte Rhombur mit einem schelmischen Grinsen. »Offensichtlich wurde sie von einem der nicht so ehrenwerten Kleinen Häuser gebaut. Keine Qualitätskontrolle. Auf gar keinen Fall mit ixianischen Produkten zu vergleichen.« Leto lachte, während er und Rhombur zum imperialen Gruß die Fingerspitzen ineinander

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