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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Antwort vom Kronprinzen erhalten, so dass Leto nun davon überzeugt war, dass sein gewagter Bluff nicht funktionieren würde. Sein Plan beruhte einzig auf der geheimen Botschaft, deren eigentliche Bedeutung er immer noch nicht verstand. Stattdessen hatten er und sein Mentat in den folgenden Stunden über ihre Verteidigungsstrategie und die Notwendigkeit, sich auf ihr eigenes Geschick verlassen zu müssen, diskutiert.
    Er war von persönlichen Dingen umgeben, die ihm die Zeit des Wartens, des Nachdenkens und der Langeweile erleichtern sollten: Filmbücher, elegante Kleidung, Schreibinstrumente, sogar Kuriere, die draußen vor der Zelle warteten, um Botschaften an jeden Empfänger zu überbringen, den er wählte. Jeder wusste, wie viel bei diesem Prozess auf dem Spiel stand, und nicht jeder auf Kaitain wollte, dass Leto ihn gewann.
    Infolge des juristischen Verfahrens, auf das er sich eingelassen hatte, gehörten ihm diese persönlichen Dinge eigentlich gar nicht mehr, doch es war zumindest ein gewisser Trost, dass er sie weiterhin benutzen durfte. Die Filmbücher und die Kleidung gaben ihm ein gewisses Gefühl der Beständigkeit, sie stellten eine Verbindung zu dem her, was er inzwischen als sein »früheres Leben« bezeichnete. Seit dem mysteriösen Angriff an Bord des Heighliners lebte er in einem Zustand des Chaos.
    Letos ganze Zukunft, das Schicksal seines Hauses und sein Besitz auf Caladan hing allein vom Ausgang des Verwirkungsverfahrens ab. Es ging um Alles oder Nichts. Wenn er versagte, fiel sein Großes Haus noch tiefer als die Renegaten der Familie Vernius. Das Haus Atreides würde aufhören zu existieren.
    Wenigstens, dachte er mit gezwungener Ironie, muss ich mir dann keine Gedanken mehr über das Arrangement einer Hochzeit machen und wie ich damit meine Beziehungen innerhalb des Landsraads verbessere. Er stieß einen schweren Seufzer aus, als er an die rothaarige Kailea und ihre Träume von einer Zukunft dachte, die ihr nun verwehrt bleiben würde. Wenn er Titel und Besitz verloren hatte, konnte Leto Atreides sie heiraten, ohne auf dynastische oder politische Aspekte Rücksicht nehmen zu müssen ... aber würde sie ihn angesichts ihrer Träume von Kaitain und dem imperialen Hof überhaupt noch wollen, wenn er kein Herzog mehr war?
    Irgendwie gelingt es mir, in jeder Situation einen Vorteil zu entdecken, hatte Rhombur einmal gesagt. Im Augenblick könnte er etwas mehr vom Optimismus seines Freundes gebrauchen.
    Am überladenen Blauplaz-Tisch saß Thufir Hawat in tiefer Konzentration und blätterte Holoseiten durch, die vor seinen Augen projiziert wurden – eine Zusammenstellung von Beweisen, die man vermutlich gegen Leto verwenden würde, und Analysen des Landsraad-Rechts. Diese Informationen beruhten auf der Arbeit der Atreides-Anwälte und der Projektionen, die Hawat persönlich angestellt hatte.
    In diesem Fall gab es ausschließlich Indizienbeweise, die jedoch höchst überzeugend wirkten, angefangen von Letos wütender Rede vor dem Forum des Landsraads. Da er den Tleilaxu bereits verbal den Krieg erklärt hatte, gab es für ihn ein offensichtliches Motiv.
    »Es läuft alles auf einen Schuldspruch hinaus, nicht wahr?«, sagte Leto. Er setzte sich im schwankenden Bett auf, worauf die Massageeinheit automatisch eine Pause einlegte.
    Hawat nickte. »Die Beweise sind erdrückend, Mylord. Und es kommen ständig neue hinzu. Im Verlauf der Ermittlungen wurden die Geschütze unserer Kampfgondeln überprüft, und man stellte fest, dass Multiphasen-Projektile abgefeuert wurden. Ein äußerst belastender Umstand.«
    »Thufir, wir beide wissen, dass die Projektile wirklich abgefeuert wurden. Das haben wir gleich zu Anfang angegeben. Rhombur und ich haben auf Übungsdrohnen geschossen, kurz bevor der Heighliner in den Warpraum ging. Jedes Mitglied unserer Besatzung kann das bezeugen.«
    »Aber die Richter glauben uns vielleicht nicht. Diese Erklärung klingt viel zu offensichtlich, als wäre es ein konstruiertes Alibi. Sie werden denken, wir hätten die Übung nur durchgeführt, um eine Erklärung für den Waffeneinsatz zu haben, weil wir genau wussten, dass wir später auf die Tleilaxu feuern würden. Ein ziemlich einfacher Trick.«
    »Sie waren schon immer gut in verzwickten Details«, sagte Leto mit einem sanften Lächeln. »Das macht Ihre Ausbildung beim Sicherheitskorps. Sie grübeln immer wieder über alles nach, untersuchen die Dinge von allen Seiten, kalkulieren und extrapolieren.«
    »Nur das kann uns

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