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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Schnee stand. Dann feuerten die Jäger ungezielte Salven in die Bäume und die Dunkelheit.
    Als Nächstes nahm Duncan die schwebenden Leuchtgloben unter Beschuss. Als einer nach dem anderen zerplatzte, standen seine Verfolger plötzlich in einer von Flammen durchzuckten Finsternis. Er traf zwei weitere Männer, während der Rest der Gruppe hastig Deckung suchte.
    Als die Energie seiner Lasgun allmählich zur Neige ging, kroch der Junge hinter den Grat und rannte in seinem Schutz so schnell er konnte auf das blinkende Signal zu, das er gesehen hatte. Ganz gleich, was es zu bedeuten hatte – es war seine einzige Chance.
    Die Harkonnens würden noch ein Weilchen brauchen, um ihre Überraschung und Verwirrung zu überwinden, worauf zweifellos eine noch längere Phase des Misstrauens folgte. Da er wusste, dass er nur noch eine Hoffnung hatte, schlug Duncan jede Vorsicht in den Wind. Er stolperte den Abhang hinunter, stieß gegen Steine, achtete aber nicht auf den Schmerz und die Verletzungen, die er sich zuzog. Er konnte seine Spur ohnehin nicht mehr verwischen und versuchte gar nicht erst, sich wieder zu verstecken.
    Irgendwann hörte er hinter sich ein wütendes Knurren und Rufe von den Jägern. Ein Rudel Gaze-Hunde hatte sie umzingelt. Sie witterten die Verletzten und versuchten sie zu erbeuten. Duncan grinste, während er weiter auf das Blinklicht zulief. Jetzt konnte er es besser erkennen, direkt voraus, am Rand des Waldreservats.
    Schließlich erreichte er eine ebene Lichtung und näherte sich einem lautlosen Flitter-Thopter, einem Hochgeschwindigkeitsflugzeug, das mehrere Passagiere befördern konnte. Das blinkende Signallicht befand sich auf dem Dach der Maschine – aber Duncan sah keinen Menschen.
    Lautlos wartete er eine Weile, bis er vorsichtig den Schatten der Bäume verließ und weiterging. War das Gefährt verlassen? Hatte man es hier für ihn abgestellt? War es eine Falle der Harkonnens? Aber warum sollten sie so etwas tun? Sie waren ihm doch bereits auf der Spur gewesen.
    Oder handelte es sich um einen geheimnisvollen Retter?
    Duncan Idaho hatte in dieser Nacht bereits Großes geleistet und fühlte sich sehr erschöpft. Er konnte noch gar nicht fassen, wie viel sich in seinem Leben verändert hatte. Aber er war erst acht Jahre alt, und es war ihm unmöglich, diesen Flitter zu fliegen, selbst wenn es sich um seine einzige Chance zur Flucht handelte. Andererseits mochte er darin auf Vorräte stoßen, auf mehr Nahrung, auf eine weitere Waffe ...
    Er lehnte sich gegen den Rumpf und suchte die Umgebung ab, ohne ein Geräusch von sich zu geben. Die Tür stand offen, wie eine Aufforderung zum Einsteigen, doch im Innern der geheimnisvollen Maschine war es dunkel. Nun hätte er die Taschenlampe nötig brauchen können. Er schob sich vorsichtig weiter vor und tastete mit dem Lauf der Lasgun in die Dunkelheit.
    Da griffen zwei Hände aus dem Innern des Gefährts und entrissen ihm die Waffe, bevor er auch nur einen Finger krümmen konnte. Seine Hände brannten vor Schmerz. Er taumelte zurück und unterdrückte einen Aufschrei.
    Jemand packte seine Arme. Ein harter Druck legte sich auf seine Schulterwunde, dass er vor Schmerz keuchte.
    Duncan schlug und trat wild um sich, dann blickte er in das Gesicht einer drahtigen, verbitterten Frau mit schokoladenbraunem Haar und dunkler Haut. Er hatte sie sofort wiedererkannt: Janess Milam, die sich während der Rasenspiele in seiner Nähe aufgehalten hatte ... kurz bevor die Harkonnen-Truppen seine Eltern gefangen genommen und seine gesamte Familie in die Gefängnisstadt Barony verschleppt hatten.
    Diese Frau hatte ihn an die Harkonnens verraten.
    Janess drückte ihm eine Hand auf den Mund, bevor er schreien konnte, und hielt seinen Kopf fest mit einem Arm umklammert. Er konnte ihr nicht entkommen.
    »Hab ich dich«, sagte sie mit heiserem Flüstern.
    Sie hatte ihn erneut verraten.

20
     
    Wir betrachten die verschiedenen Welten als Genpools, als Quellen für Lehren und Lehrer, als Quellen des Möglichen.
    Bene-Gesserit-Analyse,
    Archive von Wallach IX
     
     
    Baron Wladimir Harkonnen waren widerwärtige Taten keineswegs fremd. Doch dass man ihn zu dieser Intimität zwingen wollte, beunruhigte ihn mehr als jede andere abscheuliche Situation, in der er sich jemals befunden hatte. Es brachte ihn völlig aus dem Gleichgewicht.
    Als wäre all das noch nicht genug – warum war diese verdammte Ehrwürdige Mutter so ruhig und selbstgefällig?
    Weil es ihm peinlich war, schickte er

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