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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Schwesternschaft vom Haus Harkonnen oder seinen Nachkommen erwartete. Die genetischen Faktoren konnten kaum eine solch überragende Rolle spielen.
    Vorläufig begnügte sich Piter de Vries damit, das Spektakel zu genießen.

21
     
    Viele Erfindungen haben selektiv bestimmte Fähigkeiten verbessert, indem sie einzelne Aspekte verstärkten. Doch keine dieser Errungenschaften konnte es jemals mit der Komplexität oder Anpassungsfähigkeit des menschlichen Geistes aufnehmen.
    Ikbhans Abhandlungen über den Geist, Band II
     
     
    Leto stand schnaufend neben dem Wachhauptmann Zhaz. Sie befanden sich auf dem Trainingsplatz aus Faux-Stein im ixianischen Großen Palais. Der Kampflehrer war ein kantiger Mann mit braunem Stoppelhaar, dichten Augenbrauen und einem rechtwinklig geschnittenen Bart. Genauso wie seine Schüler trug Zhaz kein Hemd, sondern nur beige Kampfshorts. Trotz der Bemühungen des Luftaustauschers hing der Geruch nach Schweiß und erhitztem Metall in der Luft. Doch wie an den meisten Vormittagen verbrachte der Ausbilder mehr Zeit mit Zuschauen als mit Kämpfen. Meistens überließ er die Arbeit den Kampfmaschinen.
    Leto genoss es, nach dem regulären Unterricht das Tempo zu wechseln, sich der körperlichen Herausforderung zu stellen. Inzwischen hatte er auf Ix einen geregelten Tagesablauf, der aus der körperlichen und geistigen Ausbildung mit Hightech-Mitteln bestand, ergänzt durch Besichtigungen von technischen Einrichtungen und Anleitungen in Wirtschaftsphilosophie. Er hatte sich allmählich für Rhomburs Begeisterung erwärmt, auch wenn er dem ixianischen Prinzen häufig durch Erklärungen schwieriger Sachverhalte aushelfen musste. Rhombur war nicht etwa schwer von Begriff, sondern nur ... ein wenig von manchen praktischen Dingen entrückt.
    An jedem dritten Vormittag kehrten die jungen Männer den Klassenzimmern den Rücken und trainierten mit den Automaten. Leto mochte die sportliche Betätigung und den Adrenalinrausch, während sowohl Rhombur als auch der Kampflehrer das Ganze als antiquierte Einrichtung betrachteten, die nur deshalb zum Stundenplan gehörte, weil sich Graf Vernius so gerne an seine Kriegszeit zurückerinnerte.
    Leto und der stoppelhaarige Hauptmann sahen zu, wie sich der untersetzte Prinz Rhombur mit einer goldfarbenen Pike gegen einen schlanken und reaktionsschnellen Kampfapparat zur Wehr setzte. Zhaz trainierte mit seinen Schülern niemals den persönlichen Kampf. Er war der Ansicht, dass kein Mitglied des Hauses Vernius es nötig hatte, sich mit barbarischen Nahkämpfen zu befassen, solange er und seine Sicherheitstruppen ihre Aufgabe erfüllten. Allerdings half er mit, die selbstlernenden Kampfdrohnen zu programmieren.
    In Ruhestellung war die mannsgroße dunkelgraue Maschine ein unscheinbares eiförmiges Gebilde – ohne Arme, ohne Beine, ohne Gesicht. Doch sobald der Kampf begann, nahm sie unterschiedliche Formen an, wenn sie auf der Basis ihrer Sensorendaten entschied, wie sie ihrem Gegner die größten Schwierigkeiten bereitete. Stählerne Fäuste, Messer, Peitschen und andere Überraschungen konnten unvermittelt an jeder Stelle des Ovoids erscheinen. Das mechanische Gesicht konnte völlig verschwinden oder den Ausdruck verändern – von Gleichgültigkeit, die einen Gegner zur Weißglut anstacheln sollte, bis zur hämischen Schadenfreude. Die Maschine interpretierte und reagierte, und sie lernte in jedem Kampf dazu.
    »Denken Sie dran: keine regelmäßigen Muster«, rief Zhaz dem ixianischen Prinzen zu. Sein Bart stand wie eine Schaufel von seinem Kinn ab. »Das Ding darf Sie nicht durchschauen.«
    Rhombur duckte sich, als zwei stumpfe Pfeile an seinem Kopf vorbeischossen. Ein überraschend hervorgestoßenes Messer fügte dem jungen Mann eine leicht blutende Wunde an der Schulter zu. Trotz der Verletzung griff Rhombur weiter an, und Leto war stolz auf seinen adligen Freund, weil er nicht aufgeschrien hatte.
    Mehrere Male hatte Rhombur Leto um Rat gebeten und ihn sogar aufgefordert, seinen Kampfstil zu kritisieren. Leto hatte aufrichtig geantwortet, aber im Hinterkopf behalten, dass er keinesfalls ein professioneller Kampflehrer war. Außerdem wollte er nicht zu viel über die Kampftechniken der Atreides verraten. Die konnte Rhombur später von Thufir Hawat lernen, dem Schwertmeister des alten Herzogs.
    Die Klinge des Prinzen berührte eine weiche Stelle auf dem Körper der Maschine, worauf sie »tot« umfiel.
    »Gut, Rhombur!«, rief Leto.
    Zhaz nickte. »Schon viel

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