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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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das gerade noch rechtzeitig eingetroffen war. Die Ingenieure des Barons hatten baldige Resultate versprochen, und jeder von ihnen wusste, dass sie lebendig gehäutet würden, wenn sie keine Erfolge vorzuweisen hatten.
    »Ihre neuen Suspensoren, Baron.« De Vries verbeugte sich und reichte seinem Herrn das Paket. »Wenn Sie sich den Gürtel um die Hüfte schnallen, wird ihr Körpergewicht reduziert, sodass Sie eine völlig ungewohnte Bewegungsfreiheit erhalten.«
    Der Baron griff mit pummeligen Fingern nach dem Paket und riss es auf. »Die Bewegungsfreiheit, die ich einmal gewohnt war.« Im Paket befand sich ein Kettengürtel mit kleinen kugelförmigen Suspensoren, die über eine autarke Energieversorgung verfügten. Der Baron glaubte zwar nicht mehr, dass er irgendwen über die Tatsachen hinwegtäuschen konnte, aber der Suspensorgürtel würde zumindest das Ausmaß seiner Gebrechlichkeit verschleiern. Und für allgemeines Erstaunen sorgen ...
    »Vielleicht ist ein wenig Übung nötig, bis Sie die Handhabung ...«
    »Damit werde ich mich wieder gesund und kräftig fühlen.« Grinsend betrachtete der Baron die Suspensorgloben, dann schlang er sich den Gürtel um den grotesk angeschwollenen Bauch. Er schaltete die Globen einen nach dem anderen ein. Mit jedem zusätzlichen Summton spürte er, wie etwas weniger Gewicht auf seinen Füßen, seinen Gelenken, seinen Schultern lastete. »Ahhh!«
    Der Baron machte einen langen Schritt und flog durch den Raum, wie ein Raumfahrer, der einen Planeten mit geringer Schwerkraft erkundete. »Piter, schau mich an! Ha ha!« Er landete auf einem Fuß und stieß sich sofort wieder vom Boden ab, sodass er fast bis zur Decke hinaufflog. Lachend hüpfte er noch einmal hoch, bis er sich wie ein Akrobat auf der linken Fußspitze drehte. »So ist es viel besser!«
    Der verderbte Mentat hielt sich in der Nähe der Tür. Auf seinem Gesicht stand ein zufriedenes Grinsen.
    Der Baron landete wieder auf dem Boden und ließ seinen Stock durch die Luft sausen. »Es ist genauso, wie ich es mir erhofft hatte.« Er schlug mit dem Stock auf die unnachgiebige Tischplatte.
    »Es könnte einige Zeit dauern, sich an die Parameter zu gewöhnen, Baron. Überschätzen Sie sich nicht«, warnte der Mentat, obwohl er wusste, dass der Baron genau das Gegenteil tun würde.
    Mit den Schritten eines plumpen Balletttänzers durchquerte Baron Harkonnen den Raum und tätschelte dem verblüfften Piter de Vries jovial die Wangen, dann wandte er sich dem hohen, offenen Balkon zu.
    Als de Vries den leichtsinnigen Übermut des korpulenten Mannes beobachtete, stellte er sich vor, wie der Baron sich verrechnete und vom Burgturm in den Himmel entschwebte. Mir bleibt nur die Hoffnung ...
    Die Suspensoren würden seinen Fall verlangsamen, aber letztlich konnten sie nur sein immenses Gewicht reduzieren. Der Baron würde mit nicht allzu hoher Geschwindigkeit irgendwo in der Stadt landen – trotzdem würde er einen großen, unappetitlichen Fleck hinterlassen. Ein unerwarteter Bonus.
    Da de Vries für die Überwachung eines beträchtlichen Teils des Familienvermögens verantwortlich war, einschließlich der geheimen Gewürzlager wie zum Beispiel das auf Lankiveil, wäre es nach dem Dahinscheiden des Barons überhaupt kein Problem für ihn, die Besitzverhältnisse zu seinen Gunsten zu verändern. Der schwachköpfige Rabban würde gar nicht bemerken, was geschah.
    Vielleicht ein kleiner Stoß in die richtige Richtung ...
    Aber der Baron konnte sich an der Balkonbrüstung abfangen und wurde zurückgestoßen. Er gönnte sich eine Pause, um seine Begeisterung zu genießen. Er blickte über die schmutzigen Straßen und ausufernden Gebäude der schwarzen und verrußten Metropole. Industrie- und Verwaltungskomplexe hatten ihre Wurzeln tief in Giedi Primus versenkt. Jenseits der Stadt lagen noch schmutzigere Bauern- und Bergwerksdörfer, erbärmliche Siedlungen, die kaum den Aufwand der Herrschaftsausübung lohnten. Tief unten strömten Schichtarbeiter wie wimmelnde Läuse über die Straßen.
    Der Baron hob seinen Gehstock. »Den brauche ich nicht mehr.« Er blickte noch einmal auf das silberne Maul des Sandwurms, strich mit aufgedunsenen Fingern über das glatte Holz des Schaftes – dann warf er ihn weit hinaus ins Freie.
    Er beugte sich über die Brüstung, um den Fall zu verfolgen, wie er sich in der Luft überschlug und kleiner wurde. Er hegte die kindische Hoffnung, dass er tief unten irgendjemand auf den Kopf fiel.
    Vom Suspensorgürtel

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