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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Geschäftsbereiche – Paradan-Melonen, Pundi-Reis, Korallenjuwelen, irgendetwas – und schau zu, wie die Profite steigen. Ich kann mir kaum vorstellen, wie weit sie es gebracht hätte, wenn ... äh ... die Revolte auf Ix nicht dazwischengekommen wäre.«
    Leto stellte seine Flasche ab. »Hat sie dich angestiftet, mit mir zu reden?«
    »Leto, meine Schwester ist eine ganz besondere Frau. Ich bitte dich als dein Freund und ihr Bruder.« Rhombur fuhr mit der Hand durch sein zerzaustes Haar. »Gib Kailea die Möglichkeit, mehr als nur deine Konkubine zu sein.«
    Leto starrte den Exil-Prinzen an und wurde kalt und steif wie eine Statue. »Du willst also, dass ich sie heirate?« Rhombur hatte ihre Freundschaft bislang nie zur Durchsetzung egoistischer Ziele ausgenutzt, und Leto hatte sich niemals träumen lassen, dass er seinem Freund irgendeinen Wunsch abschlagen könnte. Aber in diesem Fall ...
    Rhombur biss sich auf die Unterlippe und nickte. »Ja ... äh ... ich schätze, das ist es, worum ich dich bitten wollte.«
    Beide schwiegen für längere Zeit, während die Yacht schwankend weiterfuhr. Ein großer Frachtkahn schob sich durch das Delta auf den Hafen zu.
    Letos Gedanken rasten, bis er schließlich zu einer schwierigen Entscheidung gelangte. Seine Nasenflügel bebten, als er tief Luft holte. »Ich werde dir eine deiner Bitten erfüllen – aber du musst sagen, welche.«
    Rhombur schluckte, als er den gequälten Ausdruck auf Letos Gesicht bemerkte. Nach einer Weile wandte er den Blick ab. Als er die Schultern reckte, wartete Leto besorgt auf seine Antwort. In diesem Augenblick stand sehr viel auf dem Spiel.
    Schließlich sagte der verbannte Prinz mit zitternder Stimme: »Dann entscheide ich mich für die Zukunft meines Volkes. Von dir habe ich gelernt, wie wichtig es ist, so zu denken. Ich brauche den Sprengstoff. Ich hoffe nur, dass C'tair Pilru ihn sinnvoll einsetzen kann.«
    Er beugte sich vor und nahm einen großen Schluck vom geschmuggelten Harkonnen-Bier, dann griff er nach Letos Unterarm. »Wenn ich eins von den Atreides gelernt habe, dann das: Zuerst kommt das Volk, persönliche Wünsche sind zweitrangig. Das muss Kailea einfach akzeptieren.«
    Der Herzog wich einer Reihe von Sandbänken aus und steuerte die Yacht in den Flusslauf, auf die schwer beladenen Kähne zu, die mit wehenden grünen Bändern geschmückt waren. Viele Menschen hatten sich an den Anlegestellen versammelt und luden Säcke mit dem wichtigsten Getreideexport Caladans um. Wagen rollten am Ufer entlang, während flache Boote von den überfluteten Feldern kamen. Jemand entzündete selbst gebastelte Feuerwerkskörper, die farbenprächtig am bewölkten Himmel explodierten.
    Leto steuerte ihr Schiff zum Hauptkai des Hafens, in die Nähe eines voll beladenen Kahns, der soeben ablegen wollte. Ein großes, mit grün-weißen Wimpeln geschmücktes Podium wartete auf ihn.
    Er verdrängte das schwierige Gespräch mit Rhombur in den Hintergrund seiner Gedanken, setzte eine würdevolle Miene auf und genoss das Fest. Das gehörte zu seinen traditionellen Aufgaben als Herzog Atreides.

40
     
    Fakten bedeuten gar nichts, wenn der Schein einen größeren Eindruck macht. Unterschätze niemals die Macht der Illusion gegenüber der Realität.
    Kronprinz Raphael Corrino,
    Die Grundlagen der Macht
     
     
    Baron Harkonnen humpelte zum höchsten Balkon des höchsten Turmes der Familienburg hinauf und blickte über den Sumpf von Harko City. Er stützte sich auf den Gehstock mit dem Sandwurmkopf – und hasste ihn.
    Doch ohne den Stock konnte er sich nicht mehr fortbewegen.
    Ich verfluche die Hexen und was sie mir angetan haben! Er hatte niemals aufgehört, über Möglichkeiten der Vergeltung nachzugrübeln, aber da sich die Schwesternschaft und das Haus Harkonnen gegenseitig erpressen konnten, wagte es keine Partei, offen gegen die andere vorzugehen.
    Ich muss eine subtilere Methode finden.
    »Piter de Vries!«, brüllte er in der Erwartung, dass irgendjemand ihn hörte. »Bringt mir meinen Mentaten!«
    De Vries lauerte ständig irgendwo in seiner Nähe, um zu spionieren und Pläne zu schmieden. Wenn der Baron rief, würde der verderbte Mentat ihn schon hören. Wenn doch nur jeder so gehorsam wäre – Rabban, die Mutter Oberin oder dieser selbstgefällige Suk-Doktor ...
    Wie erwartet kam der stets nervöse Mann sofort auf Zehenspitzen angeschlichen. Seine Gliedmaßen bewegten sich, als bestünden sie aus Gummi. Er hielt ein verschlossenes Paket in den Händen,

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