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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Menschen einen Weg gefunden, die bewusstseinserweiternden Fähigkeiten dieser Droge auf primitive Art zu nutzen.«
    Die Fremen ließen sich durch die düstere Höhle treiben, vom transformierten Gift benebelt, manche in einen Zustand des inneren Friedens und der Ekstase erhoben, während andere zur wilden sexuellen Vereinigung getrieben wurden. Eine Leinwand mit einer flüchtig skizzierten anderen Wirklichkeit hatte sich über sie gelegt und verwandelte ihr hartes Leben in ein Traumbild.
    »Im Laufe der Jahrhunderte haben Schwestern wie ich sie angehalten, neue Rituale zu entwickeln. Wir haben die alten Fremen-Traditionen unseren Vorstellungen angepasst.«
    »Sie haben hier sehr viel erreicht, Mutter. Auf Wallach IX ist man gespannt, mehr darüber zu erfahren.«
    Während die Orgie der Fremen weiterging, hatte Margot ein Gefühl des Schwebens, der Betäubtheit und des Losgelöstseins. Die uralte Frau hob eine klauenartige Hand, um sie zu segnen, um sie wieder in die äußere Realität zu entlassen. »Geh und erstatte Harishka Bericht.« Ramallo zeigte ein feines Lächeln. »Und überreiche ihr dieses Geschenk.« Sie zog ein kleines gebundenes Buch aus einer Tasche ihres Gewandes.
    Margot öffnete es und las die Titelseite: Handbuch der Freundlichen Wüste. Darunter stand in kleineren Lettern: »Ein Ort voller Leben. Hier findest du die Ayat und Burhan des Lebens. Glaube, und al-Lat wird dich niemals verbrennen.«
    »Es ist wie das Buch Azhar «, rief Margot überrascht. Der Inhalt war geschickt an die Lebensumstände der Fremen angepasst worden. »Unser Buch der Großen Geheimnisse.«
    »Schenke Harishka dieses heilige Buch. Es wird sie erfreuen.«
     
    * * *
     
    Mit deutlich größerer Ehrfurcht als zuvor brachte der Priester aus Rutii Margot zur Residenz von Arrakeen zurück. Sie traf kurz vor der Dämmerung ein, als der Himmel gerade eine pastellene Orangefärbung anzunehmen begann. Lautlos schlüpfte sie in ihr Bett. Niemand im gesamten Haushalt – mit Ausnahme der Shadout Mapes – wusste, dass sie fort gewesen war. Aufgeregt lag sie stundenlang wach ...
    Mehrere Tage später machte sich Margot mit einem Kopf voller Fragen auf den Weg und folgte dem Weg zur Höhle. Sie ließ sich von ihrer kristallklaren Erinnerung leiten. Im hellen Sonnenlicht erkletterte sie den steilen Pfad in den Westlichen Randwall und tastete sich über die schmale Felskante zum Eingang des Sietches. Die Hitze machte ihr zu schaffen.
    Sie schlüpfte in den kühlen Schatten der Höhle und stellte fest, dass das Türsiegel entfernt worden war. Sie ging durch die Höhlen, die allesamt leer waren. Keine Maschinen, keine Einrichtungsgegenstände, keine Menschen. Kein Beweis. Nur Gerüche, die noch nicht ganz verflogen waren ...
    »Also vertraust du mir doch nicht ohne Einschränkung, Sayyadina«, sagte sie laut.
    Margot blieb für längere Zeit in der großen Höhle, wo die Tau-Orgie stattgefunden hatte. Sie kniete sich auf den Boden, wo sie vom Wasser des Lebens getrunken hatte, und spürte die Echos der Anwesenheit von Menschen. Die nun allesamt fort waren ...
    Am nächsten Tag kehrte Graf Hasimir Fenring von einer Inspektionsreise durch die Wüste mit Baron Harkonnen zurück. Beim Abendessen erfreute er sich an der Gegenwart seiner hübschen Frau und fragte sie, was sie während seiner Abwesenheit getan hatte.
    »Ach, nichts, mein Lieber«, antwortete sie und warf unbeschwert ihr honigblondes Haar zurück. Sie hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange. »Ich habe meinen Garten gepflegt.«

44
     
    Ich befinde mich in der heiligen menschlichen Gegenwart. An derselben Stelle solltest auch du eines Tages stehen. Ich ersuche deine Gegenwart, es so geschehen zu lassen. Die Zukunft soll ungewiss bleiben, denn sie ist die Leinwand, auf der unsere Wünsche Gestalt annehmen. So steht die menschliche Existenz vor der ewigen Tabula rasa. Wir haben nicht mehr als diesen Augenblick, in dem wir uns ständig aufs Neue der heiligen Gegenwart weihen, die wir gemeinsam schaffen.
    Bene-Gesserit-Segen
     
     
    »Auf diese Weise testen wir Menschen, mein Kind.«
    Hinter der Barriere ihres Schreibtischs wirkte die Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam wie eine Fremde. Ihr Gesicht war wie versteinert, ihr Blick düster und gnadenlos. »Es ist eine Prüfung auf Leben und Tod.«
    Jessica stand mit großer Anspannung vor der Proctor Superior. Ein hageres Mädchen mit langem, bronzefarbenem Haar und einem Gesicht, in dem der Ansatz wahrer Schönheit lag, die

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