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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Verzweiflung brannte wie Feuer in seinem Blut. »Nehmen Sie Kontakt mit den Tleilaxu auf. Sagen Sie ihnen, ich möchte ...« – er brachte die Worte nur mit Mühe heraus –, »... ich möchte Näheres über ihre Bedingungen wissen.« Sein dünnes Lächeln verursachte Hawat eine Gänsehaut. »Stellen Sie sich nur vor, Thufir! Ich werde meinen Sohn zurückbekommen!«
    Der alte Krieger legte Leto eine sehnige Hand auf die Schulter. »Ruhen Sie sich aus, mein Herzog, und denken Sie erst einmal gründlich über die Konsequenzen Ihres Vorschlags nach. Wir dürfen es nicht wagen, uns auf diese Weise der Gnade der Bene Tleilax auszuliefern. Überlegen Sie, welche Kosten wir zu tragen hätten. Was würden sie als Gegenleistung verlangen? Ich rate davon ab. Ein solches Vorhaben kommt einfach nicht infrage.«
    Doch Leto wollte sich nicht beirren lassen und schrie ihn an: » Ich bin der Herzog des Hauses Atreides! Ich bestimme, was infrage kommt und was nicht!«
    Die Qualen seines zerstörten Lebens trübten seine Sinne und beeinträchtigten seine Konzentration. Dunkle Ringe umgaben seine Augen. »Wir sprechen hier von meinem Sohn – meinem toten Sohn! Und ich befehle Ihnen, zu tun, was ich Ihnen sage! Holen Sie das Angebot der Tleilaxu ein!«
     
    * * *
     
    Duncan Idahos Rückkehr hätte eigentlich der Anlass für einen großen Feiertag sein sollen, doch die Luftschiffkatastrophe hatte einen tiefen Schatten über ganz Caladan geworfen.
    Auf dem Raumhafen von Cala City stieg ein sehr veränderter Duncan aus und atmete tief die salzige Luft ein. Er blickte sich mit funkelnden Augen und erwartungsvoller Miene um. Er sah die Ehrenwache der Atreides, die von Thufir Hawat in schmucker schwarzer Militäruniform angeführt wurde. Ähnlich prunkvoll waren die Angestellten gekleidet, die über die Rampe eilten, um die Passagiere zu eskortieren.
    Hawat, der am unteren Ende der Rampe stand, hätte den Neuankömmling beinahe nicht wiedererkannt. Duncans schwarze Locken wuchsen jetzt dichter und gröber, und sein glattes Gesicht war brauner als früher. Auch seine Muskulatur schien ausgeprägter, als sich der junge Mann mit athletischer Anmut und einer Mischung aus Selbstsicherheit und Vorsicht bewegte. Stolz trug er den Khakianzug und das rote Stirnband von Ginaz. An seiner Seite hing das Schwert des alten Herzogs, das ein paar neue Scharten erhalten hatte, aber tadellos poliert und geschärft war.
    »Thufir Hawat, Sie haben sich überhaupt nicht verändert, Sie alter Mentat!« Duncan stürmte die Rampe hinunter, um dem Krieger die Hand zu schütteln.
    »Sie hingegen haben sich sehr wohl verändert, junger Idaho. Oder sollte ich Sie jetzt mit Schwertmeister Idaho anreden? Ich erinnere mich noch gut an den schmutzigen Bengel, der sich Herzog Paulus zu Füßen warf. Ich glaube, Sie sind seitdem etwas größer geworden.«
    »Und klüger, wie ich hoffe.«
    Der Mentat verbeugte sich. »Ich bedaure, dass wir angesichts der jüngsten Ereignisse gezwungen sind, auf eine große Willkommensfeier zu verzichten. Lassen Sie sich von einem meiner Männer zur Burg bringen. Gerade jetzt wird Leto sich freuen, Ihr Gesicht wiederzusehen. Leutnant Vitt, würden Sie Duncan bitte zum Herzog führen?«
    Dann marschierte Hawat am Schwertmeister vorbei und bestieg seinerseits das Shuttle, das ihn zum Heighliner im Orbit bringen sollte. Er bemerkte den verdutzten Gesichtsausdruck des jungen Mannes und machte sich klar, dass Duncan noch gar nichts von der Tragödie wusste. Er war Letos Sohn niemals begegnet, obwohl er zweifellos aus der Korrespondenz von dem Jungen erfahren hatte.
    »Leutnant Vitt wird Ihnen alles Weitere erklären«, fügte Hawat mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns hinzu.
    Der Offizier, ein kräftig gebauter Mann mit rotbraunem Schnurrbart, nickte ihm steif zu. »Ich fürchte, es ist die traurigste Geschichte, die Sie jemals gehört haben.« Ohne weitere Erklärung ging Hawat an Bord des Shuttles. Er hatte eine Tasche mit Dokumenten dabei, die er im Auftrag des Herzogs an die Tleilaxu-Meister übergeben sollte.
    Der Mentat glitt mit der Zungenspitze über die Stelle in seiner Mundschleimhaut, wo man einen Miniaturinjektor implantiert hatte. Das Gerät würde bei jedem Bissen Nahrung, den er zu sich nahm, einen feinen, aber äußerst wirksamen Nebel aus Desinfektionsmitteln, Gegengiften und Antibiotika verbreiten. Er hatte den Befehl erhalten, sich von Angesicht zu Angesicht mit den Tleilaxu zu treffen, und nicht einmal ein Meister der

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