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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dann funktionieren sie vielleicht nicht mehr.
    Handbuch der Navigatoren
     
     
    Rhombur kam taumelnd und hustend aus dem wirbelnden Gewürzgas hervor. Seine künstlichen Lungen hatten Mühe, die hohe Melangekonzentration zu verarbeiten. Trotz allem hatte er Spuren der Droge aufgenommen, die sich auf seinen Geist auswirkte.
    Er hatte Schwierigkeiten, die kombinierten visuellen Impulse seines organischen und seines künstlichen Auges zu interpretieren. Er machte zwei wankende Schritte und musste sich an der Wand abstützen.
    Gurney Halleck hatte eine Filtermaske aufgesetzt und kam ihm entgegen. Er führte den Prinz zurück in einen Korridor, wo die Luft rein war. Ein besorgter Flugadministrator setzte ein kräftiges Gebläse ein, um die Pulverschicht auf Rhomburs Kleidung zu entfernen. Der Prinz bediente eine Schaltung an seinem Hals und aktivierte damit einen internen Mechanismus, der seine Lungenfilter reinigte.
    Einer der Flugverwalter packte seine Schultern. »Kann der Navigator noch etwas tun? Kann er uns von hier wegbringen?«
    Rhombur versuchte zu sprechen, aber in seinem getrübten Geisteszustand konnte er nicht einschätzen, wie sinnvoll oder verständlich seine Worte klangen. »Der Navigator lebt, aber er ist geschwächt. Er sagt, das Gewürzgas sei verdorben.« Er nahm einen tiefen mechanischen Atemzug. »Wir müssen die Melange in seinem Tank gegen einen frischen Vorrat auswechseln.«
    Darauf unterhielten sich die Gildevertreter aufgeregt miteinander. Der rundliche Bankier wirkte am besorgtesten. »Die Melangekonzentration im Navigatorentank ist sehr hoch. Wir haben keine ausreichenden Reserven.«
    Der alte Mentat stand wie in Trance da, als er die in seinem Gedächtnis gespeicherten Frachtlisten durchging. »Dieser Heighliner befördert über eintausend Schiffe, aber darunter befindet sich kein registrierter Gewürztransport.«
    »Trotzdem müsste in kleineren Portionen eine große Menge Gewürz über die Schiffe verteilt sein«, sagte Gurney. »Die Vorräte in den Kantinen und was die Passagiere für ihren Eigenbedarf mitführen. Wir müssen überall suchen.«
    Der Bankier nickte. »Viele Adelsfamilien konsumieren täglich Melange, um ihre Gesundheit zu fördern.«
    »Solche Vorräte müssen von den Passagieren nicht gemeldet werden, also wissen wir nicht, wie groß die verfügbare Menge ist«, sagte der Gilde-Mentat. »Auf jeden Fall dürfte es Tage dauern, alle Passagiere anzusprechen.«
    »Wir müssen eine schnellere Lösung finden. Der Navigator ist sehr beunruhigt«, sagte Rhombur. »Er behauptet, dass sich ein großer Feind nähert. Wir schweben in Gefahr.«
    »Nnnn«, machte der Flugadministrator, »ich verstehe nicht, was uns hier draußen gefährlich werden könnte.«
    »Vielleicht eine fremde Intelligenz«, sagte der Mentat, »etwas ... Nichtmenschliches.«
    »Der Navigator könnte halluzinieren«, warf einer der Flugverwalter mit hoffnungsvollem Unterton ein. »Sein Geist ist getrübt.«
    Der Bankier war anderer Ansicht. »Darauf dürfen wir uns nicht leichtfertig verlassen. Er kann in die Zukunft schauen. Vielleicht befinden wir uns im Einflussbereich eines kosmischen Ereignisses, einer Supernova oder eines anderen Phänomens, das uns vernichten könnte. Uns bleibt keine andere Wahl, wir müssen von allen Passagieren verlangen, dass sie ihre Melange abgeben. Wir werden sofort die Waykus und die Sicherheitskräfte losschicken.«
    »Das wird nicht genügen«, gab der alte Gilde-Mentat zu bedenken. Rhombur verlor die Geduld mit dieser endlosen Diskussion und schloss sie im Befehlston ab. »Trotzdem werden wir es tun!«
     
    * * *
     
    Es wurde eine mühsame Arbeit. Obwohl die allgemeine Notlage offensichtlich war, zögerten die Passagiere, ihre kostbare Melange abzugeben, da sie nicht wussten, wie lange sie noch von den Versorgungswegen des Imperiums abgeschnitten waren. Um die Angelegenheit zu forcieren, setzte die Gilde Sicherheitskräfte ein, die jedes einzelne Schiff durchsuchten.
    Trotzdem dauerte es einfach zu lange.
    Gurney Halleck kehrte irgendwann allein in die oberen Decks des Heighliners zurück, wo er durch dicke Plazfenster auf den Laderaum schaute. Er war von einer Andockstation zur nächsten gezogen, um bei der Suche mitzuhelfen, Gespräche zu belauschen und auf Stellen zu achten, an denen keiner der anderen suchte.
    Er starrte auf die Schiffe hinaus und musterte jedes Detail der unterschiedlichen Typen, jede Seriennummer und jede Markierung. Der Gilde-Mentat hatte noch einmal

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