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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Alechem erzählt. Sie war ebenfalls eine Schwester.«
    C'tair konnte es kaum glauben. In der Dunkelheit berührte er ihren Arm. »Kommen Sie. Ich zeige Ihnen einen Ort, wo Sie in Sicherheit sind.«
    Sie huschten von Schatten zu Schatten, als er sie durch die einstmals prächtige Stadt führte. Im schwachen Licht der künstlichen Nacht war nur gelegentlich eine weibliche Rundung an Cristanes drahtigem Körper zu erkennen. Wenn sie vorsichtig war, konnte sie ohne Schwierigkeiten als Mann durchgehen.
    »Ich bin froh, dass Sie bei mir sind«, sagte er zu ihr, »aber ich habe Angst um Ihr Leben.«

69
     
    Ein dummer Freund ist schlimmer als ein gelehrter Feind.
    Abu Hamid al Ghazali,
    Die Inkohärenz der Philosophen
     
     
    Lady Anirul lief allein durch den Korridor vor ihrem Apartment, um der permanenten Aufmerksamkeit der Medizinschwester Yohsa zu entgegen, als sie mit Graf Hasimir Fenring zusammenstieß, der soeben mit schnellen Schritten um eine Ecke marschiert kam.
    »Mmmm, verzeihen Sie, Mylady.« Als er die Gemahlin des Imperators betrachtete, bemerkten seine unruhigen Augen ihren geschwächten Zustand. »Es freut mich, Sie wieder wohlauf zu sehen. Gut, sehr gut. Ich habe von Ihrer Krankheit gehört, hmmm, und Ihr Gatte hat sich große Sorgen gemacht.«
    Anirul hatte diesen verschlagenen kleinen Mann noch nie leiden können. Plötzlich wurde sie durch einen Chor von Stimmen in ihrem Geist ermutigt, sodass sie ihre wahren Gefühle nicht länger zurückhalten konnte. »Vielleicht hätte ich einen wahren Gatten, wenn Sie sich nicht ständig einmischen würden, Graf Fenring.«
    Er wich überrascht vor ihr zurück. »Was wollen Sie damit sagen, hmmm-äh?«, fragte er. »Die meiste Zeit weile ich gar nicht auf Kaitain, sondern bin auf Geschäftsreisen. Wie sollte ich mich da in irgendetwas einmischen?« Er kniff die Augen zusammen und musterte sie skeptisch.
    Spontan entschied sie, mit Worten zurückzuschlagen, um seine Reaktionen zu beobachten und mehr über ihn in Erfahrung zu bringen. »Dann erzählen Sie mir vom Projekt Amal und den Tleilaxu. Und Ix.«
    Fenrings Gesicht rötete sich nur einen Hauch. »Ich fürchte, Sie haben einen Rückfall erlitten. Soll ich einen Suk-Arzt rufen lassen?«
    Sie funkelte ihn an. »Shaddam besitzt weder die Klugheit noch die Phantasie, um einen solchen Plan allein auszuarbeiten. Also muss es Ihre Idee gewesen sein. Verraten Sie mir, warum Sie es tun!«
    Der Graf schien bereit zu sein, sie zu schlagen, und es kostete ihn sichtlich einige Anstrengung, sich zu beherrschen. Automatisch nahm Anirul eine subtile Kampfhaltung ein, indem sie kaum merklich verschiedene Muskeln anspannte und den Körperschwerpunkt verlagerte. Mit einem wohlgezielten Fußtritt konnte sie ihm eine tödliche Wunde zufügen.
    Fenring lächelte, während er sie gleichzeitig aufmerksam musterte. Von Margot hatte er gelernt, auf winzigste Details zu achten. »Ich fürchte, Ihre Informationen entsprechen nicht den Tatsachen, Mylady, hm-hmm?« Er hatte zwar ein Neuromesser in der Tasche, wünschte sich aber eine wirksamere Waffe. Er wich einen halben Schritt zurück und sagte in völlig ruhigem Tonfall: »Bei allem gebührenden Respekt, aber vielleicht bilden sich Mylady gewisse Dinge nur ein.« Er verbeugte sich steif und ging eilig davon.
    Anirul blickte ihm nach, und die Stimmen in ihrem Kopf wurden plötzlich wieder lauter. Dann vernahm sie im Drogennebel die vertraute Stimme der alten Lobia, nach der sie so lange gesucht hatte. »Das war sehr menschlich von dir«, tadelte die Wahrsagerin, »sehr menschlich und sehr dumm.«
    Als er im Labyrinth der Palastkorridore verschwand, dachte Fenring über Möglichkeiten der Schadensbegrenzung nach. In diesen unsicheren Zeiten konnte die Schwesternschaft zu einer erheblichen Gefährdung von Shaddams Machtbasis werden, wenn sie sich gegen ihn stellen sollte.
    Wenn der Imperator stürzt, gehe ich mit ihm unter.
    Zum ersten Mal dachte Fenring daran, dass es nötig werden konnte, Shaddams Frau zu töten. Natürlich durch einen Unfall.
     
    * * *
     
    Im Versammlungshaus des Landsraads sprachen die ersten Aristokraten und Diplomaten offen von einer Revolte. Repräsentanten der Großen und Kleinen Häuser standen Schlange, um vor dem Plenum zu sprechen. Manche schrien in glühendem Zorn, andere sprachen mit eiskaltem Hass. Die Notsitzung dauerte bereits ohne Pause seit einer Nacht und einem Tag an.
    Imperator Shaddam jedoch war völlig unbesorgt. Er saß unerschütterlich auf dem

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