Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Laufsteg. Mit funkelnden schwarzen Augen kämpften sie um einen Schimmer Tageslicht oder einen Fetzen Frischfleisch und schnappten mit ihren langen Zähnen nach eingebildeten Feinden. Wie das Alpha-Männchen des Rudels knurrte Rabban zurück und bleckte seine ungleichmäßigen weißen Zähne.
    Er ging vor einem Käfig neben dem Laufsteg in die Knie und zerrte einen Hasenaffen heraus, der sich heftig wehrte. Das Geschöpf hatte große, runde Augen und Schlappohren. Der Greifschwanz zuckte, weil es um sein Leben fürchtete und sich gleichzeitig nach Zuneigung sehnte. Rabbans kräftige Finger packten die weiche Haut und das warme Fell so fest, dass das Tier erzitterte. Er hob es hoch, damit die Hunde diesen Leckerbissen sehen konnten.
    Im Zwinger setzte lautes Gebell und Geknurre ein. Krallen scharrten über verschmutzte Steinwände, aber die Hunde kamen nicht aus ihrem Gefängnis heraus. Das pelzige Geschöpf in Rabbans Griff strampelte und versuchte panisch, dem Albtraum der schnappenden Kiefer zu entkommen.
    Rabban erschrak, als er aus unmittelbarer Nähe eine Stimme hörte. »Arbeiten Sie an Ihrem Image, Bestie?«
    Die Unterbrechung irritierte ihn so sehr, dass er unwillkürlich den Hasenaffen losließ. Das Tier fiel in die Grube. Ein großer grauer Bruweiler fing es im Sprung mitten in der Luft auf und hatte es in blutige Fetzen zerrissen, bevor es auch nur einmal quieken konnte.
    Rabban wirbelte herum und sah einen Mann mit dunklen Haaren und wilden Augen. Es war Graf Hundro Moritani. Seine großen Hände lagen am Gürtel der mit Schuppen gepanzerten Reithose. Darüber trug er einen Mantel aus roten, sich überlappenden Seidenschuppen mit breiten Epauletten.
    Bevor Rabban etwas erwidern konnte, eilte Hauptmann Kryubi, der Leiter der Harkonnen-Hauswache, mit schnellen Schritten herbei. Ihm folgte ein aufgeregt wirkender Adjutant, der ebenfalls die Schulterstücke und das Abzeichen des Hauses Moritani trug.
    »Es tut mir Leid, Mylord Rabban«, sagte Kryubi außer Atem. »Der Graf hat sich ohne meine Erlaubnis Zutritt verschafft. Ich war noch beschäftigt, Sie ausfindig zu machen, als er ...«
    Das Oberhaupt von Grumman lächelte nur.
    Rabban bedeutete Kryubi, still zu sein. »Damit setzen wir uns später auseinander, Hauptmann – falls sich das hier als Zeitvergeudung herausstellen sollte.« Er bemühte sich, sein Gleichgewicht wiederzufinden und drehte seine breiten Schultern zu Moritani herum, um ihm in die Augen zu blicken. »Was wollen Sie?« Im Landsraad hatte der Graf eine höhere Stellung als der Neffe des Barons. Und er hatte sein rachsüchtiges Temperament häufig genug unter Beweis gestellt, sowohl dem Haus Ecaz als auch den Schwertmeistern von Ginaz gegenüber.
    »Ich möchte Ihnen die Gelegenheit bieten, sich einem vergnüglichen Strategiespiel anzuschließen.«
    Um seine Unsicherheit zu überspielen, griff sich Rabban einen weiteren Hasenaffen aus dem Käfig. Er hielt das Tier im Genick fest, sodass es ihm nicht gelang, mit dem Greifschwanz Rabbans Handgelenk zu erreichen.
    »Ich dachte, nur das Haus Harkonnen hätte den gleichen Sinn für Ironie wie ich«, fuhr Moritani fort. »Und ich dachte, auch Sie wären daran interessiert, die Gelegenheit zu nutzen, die sich aus der schlechten Planung von Herzog Leto ergibt.«
    Rabban hielt den Hasenaffen über den Hundezwinger. Die Tiere knurrten und schnappten nach der verlockenden Beute, die jedoch außerhalb ihrer Reichweite blieb. Der verängstigte Hasenaffe entleerte seine Blase, und ein Urinstrahl regnete in die Grube, was die Hunde nicht im Geringsten zu entmutigen schien. Als Rabban glaubte, dass das kleine Tier nun den Gipfel des Entsetzens erreicht hatte, warf er es angewidert den Hunden vor. »Erklären Sie sich bitte genauer. Ich warte. Was hat es mit dem Haus Atreides auf sich?«
    Der Graf hob verwundert die buschigen Augenbrauen. »Ich dachte, Sie wären noch schlechter auf Herzog Leto Atreides zu sprechen als ich.«
    Rabban verzog das Gesicht. »Das weiß jeder Narr.«
    »In diesem Augenblick ist Herzog Leto nach Kaitain unterwegs. Er wird eine Rede vor dem Landsraad halten.«
    »Aha. Erwarten Sie, dass ich jetzt nach Kaitain eile, um einen Sitz in der ersten Reihe zu ergattern?«
    Der Graf lächelte geduldig wie ein Vater, der seinem Kind die Welt zu erklären versucht. »Wie es scheint, hat sich sein Mentat Thufir Hawat auf den Weg gemacht, um Hilfsgüter nach Beakkal zu bringen. Und gleichzeitig « – Moritani hob den Zeigefinger – »hat

Weitere Kostenlose Bücher