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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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einen kurzen Moment ein gehässiges Grinsen. Sie spuckte dem Toten ins Gesicht, als sie sich daran erinnerte, wie er sich amüsiert hatte, als sie vom Baron vergewaltigt worden war.
    Mohiam wusste, dass es keine Dokumentation der Geheimnisse gab, die de Vries enthüllt hatte. All die folgenschweren Offenbarungen waren mit ihm gestorben.
    »Belüge niemals eine Wahrsagerin«, sagte sie.

112
     
    Das leiseste Missfallen eines Imperators überträgt sich auf jene, die ihm dienen, und verstärkt sich unter ihnen zum rasenden Zorn.
    Oberbashar Zum Garon,
    Befehlshaber der Sardaukar des Imperators
     
     
    Bevor Shaddam seiner Sardaukar-Flotte befehlen konnte, die Energie der planetenzerstörenden Waffen freizusetzen, schaltete sich die Gilde in seine abgesicherten Komkanäle ein und verlangte Erklärungen.
    Der Imperator stand auf der Kommandobrücke seines Flaggschiffs und verweigerte ihnen das Privileg einer Antwort oder auch nur einer Rechtfertigung seiner Taten. Die Gilde und das gesamte Imperium würden schon bald Antworten bekommen.
    An der Kontrollstation nahm Oberbashar Garon die Bestätigungen der Kommandeure der anderen Kriegsschiffe entgegen. »Alle Waffen sind bereit, Herr.« Er blickte auf den Monitor, dann zu seinem Imperator, der ihn genau beobachtete. Die wettergegerbte Miene des Veteranen war eiskalt. »Wir warten nur auf Ihren Feuerbefehl.«
    Warum können nicht all meine Untertanen so sein wie er?
    Nachdem sein Anruf ignoriert wurde, ließ der Gilde-Legat ein Solidholo auf die Brücke des Flaggschiffs projizieren. Die imposante überlebensgroße Gestalt sagte: »Imperator Shaddam, wir bestehen darauf, dass Sie diese Machtdemonstration abbrechen. Sie ist sinnlos.«
    Shaddam ärgerte sich, dass es der Raumgilde gelungen war, seine Sicherheitssysteme zu überwinden, und blickte das Holobild stirnrunzelnd an. »Wer sind Sie, dass Sie sich ein Urteil über meine Entscheidungen anmaßen? Ich bin der Imperator!«
    »Und ich repräsentiere die Raumgilde«, erwiderte der Legat, als wäre seine Funktion von vergleichbarer Bedeutung.
    »Die Gilde ist nicht befugt, Einfluss auf die Exekutive zu nehmen. Wir haben unser Urteil verkündet. Der Baron ist schuldig, und wir werden die Strafe vollstrecken.« Shaddam wandte sich an Zum Garon. »Geben Sie den Befehl, Oberbashar! Beginnen Sie mit der Bombardierung von Arrakis! Zerstören Sie jedes Lebewesen auf diesem Planeten!«
     
    * * *
     
    Auf einem Felssims außerhalb der kühlen Tunnel des Rotwall-Sietches erwachte der kleine Liet-chih aus unruhigem Schlaf. Der Vierjährige rollte sich von der Matte, auf der er gelegen hatte, und blickte sich um. Die Nacht war warm und nahezu windstill. Seine Mutter Faroula ließ die Kinder nur selten draußen schlafen, aber heute hatten sie und andere Fremen in der Dunkelheit auf einer großen Felsplatte zu tun.
    Er sah, wie sich die Schattengestalten in geübter Lautlosigkeit bewegten. Die Wüstenmenschen arbeiteten effizient und verursachten keinen unnötigen Lärm. Im mondlosen Sternenlicht war kaum zu erkennen, wie seine Mutter und ihre Begleiterinnen kleine Käfige mit Distrans-Fledermäusen öffneten, damit die Tiere ihre Botschaften zu weit entfernten Sietches trugen.
    Hinter ihnen sorgten Türsiegel dafür, dass die Luftfeuchtigkeit in den Höhlenräumen des Sietches zurückgehalten wurde. Dort befanden sich die Gemeinschaftsräume mit den Produktionsstätten, wo Gewürzfasern gewebt, Destillanzüge geschneidert und Kunststoffpressen bedient wurden. Diese Maschinen schwiegen nun.
    Faroula blickte sich zu Liet-chih um und sah mit ihren an die Dunkelheit gewöhnten Augen, dass ihr Sohn in Sicherheit war. Sie griff in ihren Käfig, um eine weitere winzige Fledermaus herauszuholen. Sie hörte, wie sich das Tier flatternd an den Gitterstäben festhielt. Sie nahm es behutsam in die Hände und streichelte seinen weichen Pelz.
    Plötzlich war ein alarmiertes Raunen zu hören. Zwei der Fremen-Frauen hoben die Hände zum Himmel und machten Abwehrzeichen. Faroula blickte ebenfalls nach oben und ließ überrascht die sich windende Fledermaus los, bevor sie mit ihr fertig war. Mit schwarzen Flügeln flatterte sie auf der Suche nach Insekten in die Nacht davon.
    Vor den Sternen sah Liet-chih eine Gruppe von grellen, bläulichen Lichtern, die immer näher kamen. Schiffe! Riesige Raumschiffe!
    Seine Mutter packte den Jungen grob an den Schultern, während die anderen Fremen das Türsiegel öffneten und zurück in den Sietch eilten, in der

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