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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Leid entstehen. Wir müssen das Wohl des Imperiums im Auge behalten. Wir dürfen es nicht riskieren, unsere Zivilisation im Chaos versinken zu lassen, wie es vor Jahrhunderten während des Interregnums geschah.«
    Leto hielt inne und musterte den Imperator, dessen Miene unterschiedlichste Empfindungen verriet. »Zum jetzigen Zeitpunkt benötigt das Imperium in allererster Linie Stabilität, wenn wir die drohende Gefahr eines Bürgerkrieges abwenden wollen. Ich glaube, mit weiseren Ratgebern und strengeren Kontrollen kann Shaddam wieder zum umsichtigen und wohltätigen Herrscher werden.«
    Leto ging um das Pult herum. »Und noch etwas. Wir alle stehen in der Schuld des Imperialen Hauses. Jede Familie des Landsraads trauert um den Verlust Aniruls, Shaddams geliebter Ehefrau. Das gilt für mich mehr als für viele andere, da die Lady ihr Leben hingab, um meinen neugeborenen Sohn zu schützen, den Erben des Hauses Atreides.«
    Er hob die Stimme, um sich im zunehmenden Lärm verständlich zu machen. »Ich schlage vor, dass der Landsraad und die Gilde neue Berater ernennen, die dem Padischah-Imperator von nun an bei seinen Regierungsgeschäften assistieren. Imperator Shaddam Corrino IV., erklären Sie sich einverstanden, mit diesen ernannten Beratern zusammenzuarbeiten, zum Wohl aller Untertanen und aller Welten?«
    Der geschlagene Herrscher wusste, dass ihm keine andere Wahl blieb. Er stand auf und antwortete: »Ich bin bereit zu tun, was das Beste für das Imperium ist. Wie immer.« Er blickte zu Boden und wünschte sich, an irgendeinem anderen Ort zu sein. »Ich verspreche, zu kooperieren und zu lernen, wie ich meinem Volk noch besser dienen kann.« Er musste sich widerstrebend eingestehen, dass er Herzog Leto bewunderte, auch wenn es ihn ärgerte, wie viel Einfluss sein Atreides-Cousin gewonnen hatte, während er, der Imperator über eine Million Welten, in diese demütigende Situation geraten war.
    Herzog Leto trat an den Rand des Podiums, ohne den Blickkontakt zu Shaddam zu unterbrechen, der sich ganz allein innerhalb des ihm vorbehaltenen Bereichs aufhielt. Dann zog Leto den mit Juwelen besetzten Zierdolch. Der Imperator riss die Augen auf.
    Leto drehte das Messer um und hielt Shaddam den Griff hin. »Vor über zwanzig Jahren haben Sie mir diese Waffe zum Geschenk gemacht, Majestät. Sie haben mich gegen eine falsche Anklage der Tleilaxu unterstützt. Ich glaube, dass Sie dieses Geschenk jetzt nötiger haben als ich. Nehmen Sie den Dolch zurück und herrschen Sie weise und gerecht. Und denken Sie stets an die Loyalität der Atreides, wenn Ihr Blick darauf fällt.«
    Widerwillig nahm Shaddam die Waffe an. Meine Zeit wird wiederkommen. Ich vergesse niemals meine Feinde.

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    Die verderbten Mentaten stammen von den geheimen Welten der Bene Tleilax. Ihre Schöpfungen geben seit jeher Anlass zur Frage, wer verderbter ist – die Mentaten oder ihre Schöpfer.
    Mentaten-Handbuch
     
     
    Für Baron Harkonnen war Giedi Primus immer wieder ein wunderschöner Anblick, insbesondere im Vergleich mit der allgemein überschätzten Welt Kaitain. Der rauchverhangene Himmel dämpfte die untergehende Sonne zu einem matten Leuchtkörper. Die klotzigen Gebäude und die dramatischen Statuen machten die Harkonnen-Hauptstadt zu einer stabilen und unerschütterlichen Festung. Die Luft mit den Ausdünstungen der Industrie und der dicht gedrängt lebenden Bevölkerung roch angenehm vertraut.
    Der Baron hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, diese Welt jemals wiederzusehen.
    Nachdem die bedrohlichen Heighliner und die Sardaukar-Flotte Arrakis verlassen hatten, war der Wüstenplanet wie eine Känguruhmaus erzittert, die knapp einem Raubtier entkommen war.
    In der offiziellen Verlautbarung des Palasts hieß es nun, dass der Imperator lediglich geblufft hatte, dass er nie ernsthaft beabsichtigt hatte, die Melangeförderung zu beeinträchtigen. Der Baron glaubte nicht ganz an diese Version, aber er hatte nicht vor, seine Meinung lauthals kundzutun. Shaddam IV. hatte schon des Öfteren extreme und unkluge Maßnahmen ergriffen und sich wie ein bockiges Kind verhalten, das seine Grenzen noch nicht kannte.
    Es war Wahnsinn!
    In der verwüsteten Hauptstadt von Arrakis hatte der Baron nach Sündenböcken gesucht und wahllos um sich geschlagen. Aber sämtliche Fremen-Diener waren plötzlich und auf mysteriöse Weise verschwunden. Er hatte Wochen gebraucht, um seine Rückkehr in die Zivilisation zu organisieren. Rabban hatte sich Zeit gelassen,

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