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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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der MAFEA, aber in Wirklichkeit kann ich niemandem Befehle erteilen. Die Allianz tut, was ihr beliebt, weil sie mich jederzeit überstimmen kann. Die Raumgilde ist nicht gesetzlich verpflichtet, sich an meine Anweisungen zu halten, und wenn ich unvorsichtig werden sollte, können sie jederzeit mit Sanktionen drohen; sie können mir das Transportrecht entziehen und das gesamte Imperium lahmlegen.«
    »Ich verstehe deine Bedenken. Aber ich glaube, dass die immer häufigeren Beispiele von Adelshäusern, die sich deinen Befehlen verweigern, viel größeren Schaden anrichten. Sieh dir nur Grumman und Ecaz an – sie setzen ihren kleinlichen Krieg fort und verletzen offen die Friedensvereinbarungen, die unter deiner Leitung getroffen wurden. Graf Moritani hat dir praktisch ins Gesicht gespuckt.«
    Shaddam versuchte, einen glänzenden schwarzen Käfer zu zertreten, dem es jedoch gelang, sich rechtzeitig in eine Ritze zu flüchten. »Vielleicht ist es an der Zeit, allen Parteien ins Gedächtnis zu rufen, wer das Kommando führt! Wenn ich das Amal-Monopol habe, werden alle nach meiner Pfeife tanzen müssen. Dann wird das Arrakis-Gewürz viel zu teuer sein.«
    Fenring blieb nachdenklich. »Hmmm, viele Große Häuser haben ihre eigenen Melange-Vorräte angelegt, auch wenn es gegen das – zugegebenermaßen uralte und etwas unklar formulierte – Gesetz verstößt. Seit Jahrhunderten hat sich niemand mehr um die Einhaltung dieses Edikts bemüht.«
    Shaddam zog eine finstere Miene. »Das spielt doch jetzt keine Rolle!«
    Fenrings Nase zuckte. »Es spielt sehr wohl eine Rolle, Eure Majestät. Wenn die Zeit für dich gekommen ist, dein Monopol bekannt zu geben, werden viele Adelsfamilien aufgrund ihrer illegalen Vorräte zumindest für einige Zeit nicht gezwungen sein, synthetisches Gewürz zu kaufen.«
    »Ich verstehe.« Shaddam blinzelte. Offenbar hatte er noch gar nicht über diesen Punkt nachgedacht. Dann hellte sich seine Miene auf. »Wenn das so ist, müssen wir die geheimen Lager der anderen Häuser konfiszieren und ihnen das Polster entziehen.«
    »Richtig, aber wenn du allein gegen die Hamsterer vorgehst, könnten die Großen Häuser gegen dich aufbegehren. Ich schlage vor, dass du stattdessen deine bestehenden Allianzen zementierst, damit du aus einer stärkeren Position für Gerechtigkeit im Imperium sorgen kannst. Vergiss nicht, Honig kann sowohl ein süßer Leckerbissen als auch eine klebrige Falle sein, mmmh?«
    Shaddams war sichtlich ungehalten. »Was willst du damit sagen?«
    »Die Gilde und die MAFEA sollen die Übeltäter ausfindig machen und dir die Beweise ihrer Schuld vorlegen. Dann können deine Sardaukar die Vorräte beschlagnahmen, und anschließend belohnst du MAFEA und Raumgilde mit einem Teil des konfiszierten Gewürzes. Die Aussicht auf eine solche Belohnung dürfte sie hinreichend motivieren, selbst die raffiniertesten Verstecke zu finden.«
    Fenring konnte geradezu beobachten, wie die Zahnräder in Shaddams Kopf arbeiteten. »Auf diese Weise bewahrst du deine moralische Integrität, und die Kooperation der Gilde und der MAFEA ist dir sicher. Und du schaffst die geheimen Lager des Landsraads aus der Welt.«
    Shaddam lächelte. »Ich werde sofort beginnen. Ich lasse ein Dekret ...«
    Fenring schnitt ihm das Wort ab. »Wir müssen uns vorher noch überlegen, was wir mit dem Gewürz auf Arrakis anstellen wollen. Wir könnten dort zum Beispiel eine starke Militärpräsenz aufbauen, um den Zugang zu den natürlichen Melange-Vorkommen zu blockieren.«
    »Die Gilde würde niemals die nötigen Truppen befördern, Hasimir. Sie würde sich nicht die eigene Kehle durchschneiden. Gibt es keine andere Möglichkeit, die Gewürzproduktion auf Arrakis einzustellen?«
    Die idealisierte Statue von Elrood IX. schien die Diskussion amüsiert zu verfolgen. »Hmmm-äh, wir könnten eine List einsetzen. Ich bin überzeugt, dass es sich irgendwie rechtfertigen lässt, dem Haus Harkonnen das Lehen zu entziehen. In zehn oder zwanzig Jahre wäre ohnehin ein Wechsel fällig.«
    »Kann du dir vorstellen, wie die Gilde reagiert, wenn sie davon erfährt, Hasimir? Nachdem sie mir geholfen hat, die illegalen Gewürzlager auszuheben?« Shaddam erbebte vor Begeisterung. »Die Macht der Gilde war mir stets ein Dorn im Auge, aber die Melange ist ihre Achilles ...«
    Dann schlich sich ein zufriedenes Lächeln auf sein Gesicht, als ihm eine faszinierende Idee kam. Diese Entwicklung gefiel Fenring ganz und gar nicht. »Weißt du was, Hasimir?

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