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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Waffen sichtbar. Dhartha zog sich das Kopftuch etwas höher über die Nase, weil er keinen Staub einatmen wollte. Er kratzte sich an der Tätowierung auf seiner Wange, dann kniff er die Augen zusammen. Er hielt ständig nach Anzeichen für Gefahr Ausschau.
    Niemand dachte daran, den klaren Morgenhimmel zu beobachten, bis sie ein leises Pfeifen hörten, das sich schnell zu einem Heulen steigerte. In Naib Dharthas Ohren klang es wie eine Frau, die soeben vom Tod ihres Mannes erfahren hatte.
    Er blickte auf und sah ein silbriges Geschoss, das durch die Atmosphäre raste, dann hörte er, wie die Triebwerke unregelmäßig wimmerten. Ein blasenförmiges Objekt stürzte aus dem Himmel, sich drehend und überschlagend, als würde es einen geeigneten Landeplatz suchen. Der Fall wurde abgebremst, doch dann, in weniger als einem Kilometer Entfernung von den Zensunni, schlug das Flugobjekt in die Dünen, wie eine Faust, die wütend in den Bauch eines betrügerischen Händlers gerammt wurde. Eine Wolke aus Sand und Staub wurde aufgewirbelt und umhüllte eine Spur aus dunklem Rauch.
    Der Naib verfolgte reglos das Geschehen, während seine Männer aufgeregt durcheinander redeten. Der junge Ebrahim war genauso erregt wie Dharthas Sohn Mahmad. Beide Jungen wären am liebsten sofort losgerannt, um sich die Sache aus der Nähe anzusehen.
    Mahmad war ein guter Junge, respektvoll und umsichtig. Von Ebrahim hatte Dhartha jedoch keine sehr hohe Meinung, weil er gerne Geschichten über zusammenphantasierte Erkundungen erzählte. Dann war da außerdem der Zwischenfall, bei dem Wasser des Stammes gestohlen wurde – ein unverzeihliches Verbrechen. Ursprünglich hatte der Naib gedacht, dass zwei Jungen damit zu tun hatten, Ebrahim und Selim. Doch Ebrahim hatte sofort jede Schuld von sich gewiesen und mit dem Finger auf den anderen Jungen gezeigt. Selim war offenbar über diese Anschuldigung schockiert gewesen, hatte aber nichts abgestritten.
    Zudem war Ebrahims Vater vorgetreten und hatte Dhartha ein großzügiges Angebot unterbreitet, wenn sein Sohn verschont wurde ... und stattdessen der Waisenjunge mit der Verbannung bestraft wurde. Kein großer Verlust für den Stamm. Ein Naib musste häufig solche schwierigen Entscheidungen treffen.
    Als die Männer nun Dhartha ansahen und ihre hellen Augen zwischen dem schmutzigen weißen Stoff funkelten, wusste er, dass er diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen durfte, ganz gleich, was sie an der Absturzstelle vorfinden würden. »Wir werden uns dieses Ding ansehen«, rief er.
    Die Männer stürmten über den Sand, angeführt von Ebrahim und Mahmad, die nicht mehr zu halten waren. Sie liefen auf die Staubwolke zu, die die Absturzstelle markierte. Dhartha gefiel es nicht, wenn sie sich so weit von den schützenden Felsen entfernten, aber die Wüste lockte mit einem außergewöhnlichen Schatz.
    Die Nomaden erkletterten eine Düne, ließen sich auf der anderen Seite hinunterrutschen und bezwangen die nächste. Als sie den Sandkrater erreichten, waren sie alle völlig außer Atem. Ihr Keuchen wurde ein wenig durch die Tücher über ihren Gesichtern gedämpft. Der Naib und seine Männer blickten hinunter, wo sich geschmolzene Silikate wie Speicheltropfen über die Fläche verteilt hatten.
    In der Grube lag ein mechanisches Objekt, das einen Durchmesser von zwei Männern hatte. Es bestand aus mehreren Komponenten und vorspringenden Elementen, die sich summend bewegten. Offenbar waren sie nach der Landung zum Leben erwacht. Die Hülle aus Kohlefasern rauchte immer noch, nachdem sie beim Atmosphäreneintritt erhitzt worden war. Vielleicht ein Raumschiff?
    Einer der Männer trat zurück und machte mit den Fingern ein Abwehrzeichen. Der übereifrige Ebrahim jedoch beugte sich weit vor. Der Naib legte seinem Sohn eine Hand auf den Unterarm und ermahnte Mahmad zur Vorsicht. Sollten die Unbedachten prüfen, wie gefährlich es hier war.
    Die abgestürzte Kapsel war zu klein, um Passagiere zu transportieren. Die Lampen blinkten heller, und eine Seite öffnete sich, als würde ein Drache seinen Flügel entfalten. Darunter kamen mechanische Gliedmaßen, Greifklauen und komplexe Maschinensysteme zum Vorschein. Sensoren, Prozessoren und gefährlich aussehende Dinge. Spiegelartige Energiekonverter breiteten sich im grellen Licht der Sonne aus.
    Ebrahim ließ sich am aufgeworfenen Kraterrand hinunterrutschen, bis er direkt vor der Grube stand. »Stell dir vor, wie viel man uns am Raumhafen dafür bezahlen würde, Naib!

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