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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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würden, meine aufrührerischen Botschaften sofort melden müssen. Daher nehme ich an, dass du bereits von meinen Testpersonen gehört hast.«
    Omnius zögerte ungewöhnlich lange. »Ich werde meine Aufzeichnungen noch einmal gründlich durchgehen.«
    Erasmus beobachtete die fleißigen Handwerker im Hof, dann begab er sich durch mehrere Räume auf die andere Seite seiner Villa. Dort blickte er auf die armseligen eingezäunten Lager und Zuchtbaracken, aus denen er seine Versuchsobjekte bezog.
    Vor langer Zeit hatte er eine Gruppe von Gefangenen isoliert und sie unter extremen Bedingungen wie Tiere gehalten, um zu sehen, wie dadurch ihre viel gerühmte »Menschlichkeit« beeinträchtigt wurde. Es hatte ihn nicht überrascht, dass sie nach nur ein paar Generationen jeden Anschein von zivilisiertem Verhalten, von Moral, Würde und familiären Bindungen verloren hatten.
    »Als wir den Menschen auf den Synchronisierten Welten ein Kastensystem auferlegten«, sagte Erasmus, »wolltest du sie damit maschinenähnlicher und kontrollierbarer machen.« Er betrachtete die laute, schmutzige Menge im Sklavenlager. »Wir nutzten ein menschliches Verhaltensmodell aus, das ihnen ermöglicht, die Unterschiede zu ihren anderen Artgenossen zu erkennen. Es liegt im Wesen der Menschen, nach Dingen zu streben, die sie nicht haben, den Lohn zu stehlen, der einer anderen Person zusteht. Sie sind immerzu neidisch auf die Lebensumstände der anderen.«
    Er konzentrierte seine optischen Fasern auf den hübschen Ausblick aufs Meer hinter den verdreckten Sklavenbaracken, auf die blau-weiße Brandung unten an der Küste. Er wandte das Spiegelgesicht nach oben, damit er die Möwen am Himmel betrachten konnte. Solche Bilder passten besser zu seinem programmierten Sinn für Ästhetik als das chaotische Menschenlager.
    »Deine privilegiertesten Menschen, wie beispielsweise der gegenwärtige Sohn Agamemnons«, sprach Erasmus weiter, »nehmen die höchsten Stellungen unter ihren Artgenossen ein. Sie sind unsere zuverlässigen Haustiere, sie stehen auf einer Stufe zwischen biologischen Intelligenzen und Denkmaschinen. Aus diesem Bestand rekrutieren wir die Kandidaten für die Umwandlung zu Neo-Cymeks.«
    Das Wächterauge kam summend näher und schwebte direkt neben dem Kopf des Roboters. Durch das winzige Fluggerät sagte Omnius: »All das ist mir bekannt.«
    Erasmus fuhr fort, als hätte er diesen Einwurf gar nicht gehört. »Und die Kaste unter den Trustees besteht aus zivilisierten und gut ausgebildeten Menschen, fähigen Denkern und Schöpfern, darunter zum Beispiel die Architekten, die immer neue Denkmäler für die Titanen errichten. Wir brauchen sie für schwierige Aufgaben, wie sie von den Künstlern und Handwerkern an meiner Villa ausgeführt werden. Darunter steht mein Haushaltspersonal, die Köche und Gärtner.«
    Der Roboter schaute erneut auf die Sklavenbaracken und erkannte, dass diese Hässlichkeit ihn drängte, sich wieder in seine Blumengärten zu begeben und zwischen den sorgsam kultivierten Pflanzen spazieren zu gehen. Serena hatte dort bereits einige Wunder vollbracht. Sie besaß ein intuitives Verständnis für die Kunst der Gartenpflege.
    »Ich gebe zu, dass der Abschaum in meinen Baracken zu kaum etwas nütze ist, außer neue Nachkommen zu erzeugen, die ich bei meinen medizinischen Experimenten sezieren kann.«
    In gewisser Weise war Erasmus wie Serena: Auch er musste in seinem menschlichen Garten immer wieder unerwünschte Triebe zurechtstutzen und Unkraut jäten.
    »Aber ich möchte in jedem Fall hinzufügen, dass die Menschheit als Ganzes von überragendem Wert für uns ist. Sie ist unersetzbar.«
    »Das Argument habe ich schon einmal gehört«, sagte Omnius, während das Wächterauge hochstieg, um einen größeren Überblick zu erhalten. »Obwohl jede Aufgabe, die du erwähnt hast, auch von Maschinen übernommen werden könnte, habe ich die Loyalität meiner menschlichen Untertanen akzeptiert und einigen sogar Privilegien zugestanden.«
    »Deine Argumente erscheinen mir ...« Erasmus zögerte, weil das Wort, das er im Sinn hatte, für einen Computer äußerst beleidigend wäre. Unlogisch.
    »Alle Menschen«, sagte Omnius, »mit ihrer seltsamen Neigung zur Religiosität und zum Glauben an unverständliche Dinge sollten beten, dass deine Experimente nicht deine, sondern meine Theorie über die menschliche Natur bestätigen. Denn falls du Recht hast, Erasmus, hätte das unausweichliche und tödliche Konsequenzen für die Zukunft der

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